Anamnese
Erektionsstörung

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der erektilen Dysfunktion (ED; Erektionsstörung) dar.

Familienanamnese

Soziale Anamnese

  • Welchen Beruf üben Sie aus?
  • Gibt es Hinweise auf psychosoziale Belastungen oder Belastungen auf Grund Ihrer familiären Situation?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Haben Sie einen normalen sexuellen Antrieb?
  • Haben Sie Probleme, eine Erektion zu bekommen oder sie aufrechtzuerhalten?
  • Tritt eine Erektion verfrüht, verzögert oder gar nicht auf?
  • Wie stark ist die Erektion (Anschwellen des Penis?/"Härte")? Kann eine Penetration erfolgen?
  • Tritt ein vorzeitiges Abschwellen des Penis ein?
  • Haben Sie morgens oder nachts Erektionen?
  • Haben Sie eine Erektion beim Masturbieren?
  • Waren Ihre Erektionen früher stabil oder labil?
  • Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs:
    • Aktuelle Häufigkeit?
    • Frühere Häufigkeit?
  • Wie lange bestehen die Symptome schon?
  • Wann treten die Symptome auf:
    • Besteht ein zeitlicher Zusammenhang mit anderen Ereignissen?
    • Ist die Erektionsstörung in einer langfristigen Partnerschaft oder mit neuer Partnerschaft aufgetreten?
  • Haben Sie Störungen bei der Ejakulation?
    • Schmerzen?
    • Brennen?
    • Blut im Sperma?
    • Vorzeitige Ejakulation?
  • Kann ein Orgasmus erreicht werden?
    • Wie reagiert die Partnerin/der Partner?
  • Wie findet ein typischer Geschlechtsverkehr statt?
  • Sind Sie zufrieden mit Ihrer sexuellen Situation?
  • Schnarchen Sie?

Verwenden Sie ggf. zusätzlich zu den oben genannten Fragen den Fragebogen zum International Index of Erectile Function (IIEF) [2, 3]; siehe dazu unter Erektionsstörung/Klassifikation.

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Sind Sie übergewichtig? Geben Sie bitte uns Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
  • Rauchen Sie? Wenn ja, wie viele Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen pro Tag?
  • Trinken Sie Alkohol? Wenn ja, welches Getränk bzw. welche Getränke und wie viele Gläser pro Tag?
  • Nehmen Sie DrogenWenn ja, welche Drogen (Amphetamine, Heroin, Kokain, Marihuana, Methadon, synthetische Drogen) und wie häufig am Tag bzw. in der Woche?

Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese

  • Vorerkrankungen (Herzkreislauferkrankungen (u. a. Hypertonie), Diabetes mellitus, Verletzungen)
  • Therapien (ist bereits eine Therapie erfolgt?)
  • Operationen
  • Allergien

Medikamentenanamnese 

  • Antibiotika
  • Anticholinergika
  • Antidepressiva
    • Selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRI, Selective Serotonin Reuptake Inhibitor)
    • Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRI)
    • Trizyklische Antidepressiva (nichtselektive Monoamin-Wiederaufnahme-Hemmer, NSMRI)
    • Weitere Antidepressiva
  • Antidiabetika
  • Antiepileptika
  • Antihypertensiva
    • ACE-Hemmer
    • Alpha-1-Rezeptorenblocker
    • Betablocker
    • Calciumantagonisten
    • Clonidin
    • Methyldopa
  • Antikoagulantien
  • Cortisonderivate
  • Diuretika
    • Amilorid
    • Spironolacton
    • Thiazide
  • Gichtmittel
  • Haarwuchsmittel
  • Hypnotika/Sedativa
    • Antipsychotika (Neuroleptika)
    • Anxiolytika
    • Psychoanaleptika
    • Sympathomimetika
    • Tranquilizer
  • Lipidsenker
    • Clofibrate
    • CSE-Hemmer
  • Magen- und Darmtherapeutika
  • Nicht-steroidale Antirheumatika (NSAID) – Ibuprofen, Diclofenac
  • Prostatamittel
    • Dutasterid (dualer 5α-Reduktasehemmer)
    • Finasterid (selektiver Inhibitor der Steroid-5α-Reduktase vom Typ II und Typ III)
    Einnahmedauer länger als 205 Tage führte 4,9-fach häufiger zu einer persistierenden erektilen Dysfunktion (PED) als bei einer kürzeren Einnahmedauer [1].
  • Zytostatika

Literatur

  1. Kiguradze T et al.: Persistent erectile dysfunction in men exposed to the 5α-reductase inhibitors, finasteride, or dutasteride. PeerJ 2017;5:e3020 doi 10.7717/peerj.3020
     
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