Operative Therapie
Schnarchen (Rhonchopathie)

Je nach der zugrunde liegenden Ursache des Schnarchens kann eine HNO-ärztliche Operation sinnvoll sein. So können beispielsweise Fehlstellungen der Nasenscheidewand (mit gleichzeitig bestehender Behinderung der Nasenatmung) oder zu große Gaumensegel korrigiert werden.

Stellt der Weichgaumen die vermutete Quelle des Schnarchens dar, sollen chirurgische Eingriffe am Weichgaumen zur Therapie bei bestehendem Behandlungswunsch angeboten werden [S3-Leitlinie].

Zur chirurgischen Therapie des Schnarchens sollten bevorzugt minimal-invasive Operationsverfahren eingesetzt werden [S3-Leitlinie].

Folgende Operationsmethoden stehen dafür zur Verfügung:

  • Rhinochirurgie (Operationen im Bereich der Nase, z. B. Muschelchirurgie, Chirurgie der Nasenklappe); Indikationen: subjektiv störende Nasenatmungsbehinderung und Vorliegen einer entsprechenden anatomischen Auffälligkeit in der Nase
    Beachte: Zur Wirksamkeit einer Nasenchirurgie bei Patienten ohne subjektive Nasenatmungsbehinderung kann aufgrund der fehlenden Evidenz keine Aussage getroffen werden (starker Konsens) [S3-Leitlinie].
  • Weichgaumenchirurgie (Schnarchoperation mit dem Ziel, das Schnarchen in seiner Dauer zu reduzieren bzw. zu entfernen oder Abschwächung der Intensität)
    • Uvulopharyngoplastik mit Skalpell (UPP) oder mit Laser (LAUP; Laser assistierte Uvulopharyngoplastik)
    • Uvulopalatopharyngoplastik (UPPP) – Resektion überschüssigen Gewebes  bzw. Straffung der Gaumen und Rachenschleimhaut
    • Radiofrequenz-Volumenreduktion (RFA) – Versteifen des Gaumensegels durch künstliches Vernarben; Verengen des Rachens
    • Weichgaumenimplantate (implantieren kleiner synthetischer Fasern) – Versteifen des Gaumensegels
    Beachte: Die Indikation zur invasiveren Uvulopalatopharyngoplastik, die üblicherweise mit einer Tonsillektomie ausgeführt wird, sollte wegen ihrer erhöhten Morbidität und Komplikationsrate streng gestellt werden (starker Konsens) [S3-Leitlinie].
  • Zungengrundchirurgie 
    • Radiofrequenztherapie (RFT) mit dem Ziel der narbigen Schrumpfung und Versteifung der Zungengrundmuskulatur mit Erweiterung des retrolingualen Raumes
      Beachte: Dieses Verfahren zeigte im Langzeitverlauf nur ein gering ausgeprägten Effekt auf das Schnarchen [1].

Weitere Hinweise

  • Laut einer Studie kann mittels eines einfachen Tests festgestellt werden, ob ein starker Schnarcher von einer Nasen-Gaumen-Operation profitieren wird [2]:
    1. Der Patient soll versuchen, bei leicht geöffnetem Mund den Gaumen sanft in Schwingung zu versetzen, indem er durch den Mund einatmet (Mundatmung). Dabei sollte ein zweiter Schritt entstehen.
    2. Im zweiten Schritt wird der Patient dazu aufgefordert, das Flattern der Gaumensegel auch durch Nasenatmung bei geschlossenem Mund zu erzeugen.
    Wenn das Geräusch bei der Mundatmung, nicht aber bei der Nasenatmung gelingt, ist die Chance auf eine erfolgreiche Operation gegeben.

Literatur

  1. Welt S, Maurer JT, Hörmann K, Stuck BA: Radiofrequency surgery of the tongue base in the treatment of snoring – a pilot study. Sleep Breath. 2007 Mar;11(1):39-43.
  2. Pang KP et al.: Pang-Rotenberg sign – snoring surgery prognosticator: A prospective clinical trial of 153 patients. doi: 10.1002/lary.25392

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Diagnostik und Therapie des Schnarchens des Erwachsenen. (AWMF-Registernummer: 017-068), Januar 2019 Kurzfassung Langfassung
     
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