Weitere Therapie
Nächtliches Wasserlassen (Nykturie)

Die Therapie der Nykturie (nächtliches Wasserlassen) erfolgt in Abhängigkeit von der Ursache: z. B. Optimierung der Medikation bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche).

Allgemeine Maßnahmen

  • Geringe Flüssigkeitsmengen am Abend (inkl. Alkoholrestriktion/Verzicht auf Alkohol) reduzieren die nächtliche Urinproduktion
  • Ggf. Blasentraining oder (sofern indiziert) Beckenbodengymnastik
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
  • Begrenzter Koffeinkonsum (max. 240 mg Koffein pro Tag; das entspricht 2 bis 3 Tassen Kaffee bzw. 4 bis 6 Tassen grünen/schwarzen Tee)
  • Normalgewicht anstreben!
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm.
    Ziel: Gewichtsreduktion auf einen BMI von 25 kg/m2 und einen Taillenumfang von < 102 cm bei Männern und < 88 cm bei Frauen, falls keine Kontraindikationen (Gegenanzeigen) vorliegen.
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  • Verbesserung der Schlafqualität – tagsüber regelmäßig bewegen, aber intensiven Sport ab 18.00 Uhr meiden
  • Abendliches Hochlegen der Beine – dieses unterstützt die Flüssigkeitsrückverteilung im zentralen Körperkreislauf und die Diurese (Harnausscheidung) vor dem Zubettgehen
  • Fernsehen und/oder Videos reduzieren – Personen, die täglich 5 oder mehr Stunden vor dem Fernseher und/oder mit Videos verbringen, haben ein 48 % höheres Risiko, an Nykturie zu erkranken [3]
  • Eine angemessene warme Schlafumgebung durch eine der Jahreszeit angepasste Zudecke und Schlafzimmertemperatur 17 °C – dieses mindert die periphere Vasokonstriktion (Gefäßverengung) mit vermehrter Flüssigkeitsrückverteilung im zentralen Körperkreislauf und Diurese während des Schlafs
  • Nykturie wg. überaktiver Blase (OAB):
    • Miktionstraining (Anspannen Beckenboden bei Auftreten von Harndrang)
    • Toilettentraining (Anpassung Entleerungsrhythmus)
    • Vaginale fraktionierte Lasertherapie (Vulvovaginale Lasertherapie) (s. u.)
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Vaginale fraktionierte Lasertherapie (Vulvovaginale Lasertherapie) – innovatives, minimalinvasives, nicht operatives und nicht hormonales Verfahren zur Behandlung der meist rezidivierend auftretenden, schwer therapierbaren vulvovaginalen Dysfunktionen, bes. die Sexualität und Erkrankungen im Intimbereich betreffend. Vorwiegend Frauen im Präklimakterium/Klimakterium oder sonstigen Östrogenmangelsituationen leiden darunter. Auch leichte Formen der Harninkontinenz (Blasenschwäche) und chronisch rezidivierender Zystitiden (wiederkehrende Blasenentzündungen) und Descensusbeschwerden (Senkungsbeschwerden) können sich bessern.Bei Therapieversagen oben genannter Miktions- und Toilettentrainings, sowie medikamentöser Therapieformen ist die Lasertherapie häufig eine Erlösung, da sie bei jeglichen Formen der Drangsymptomatik (OAB), besonders aber auch bei der Nykturie oft schon nach der ersten Therapie zu einer deutlichen Reduktion der Symptomatik führt. Besonders hervorzuheben sind auch die exzellenten Ergebnisse bei der Therapie des Lichen sclerosus, die meistens eine Cortisontherapie überflüssig machen. Beeindruckend ist die minimale Nebenwirkungsrate und das Fehlen von Komplikationen bei dieser Methode, sowie die Möglichkeit der Anwendung nach Chemo- oder Bestrahlungstherapie. Allerdings fehlt derzeit noch eine Evaluierung durch kontrollierte Studien. Einzelheiten s. Kapitel: “Lasertherapie bei Blasenproblemen der Frau“, "Vulvovaginale Lasertherapie", “Lasertherapie bei Lichen sclerosus“.

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller ernährungsmedizinischer Empfehlungen:
    • Restriktion der täglichen Trinkmenge auf maximal 2 Liter; Beendigung der Flüssigkeitsaufnahme (insbesondere von alkohol- und koffeinhaltigen Getränken) zwei Stunden vor dem Zubettgehen 
    • Kochsalzrestriktion (maximale Kochsalzzufuhr 5-6 g/Tag) 
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns. 

Sportmedizin

  • Ausdauertraining (Cardiotraining)
  • Geeignete Ausdauersportarten sind Laufen, Schwimmen, Radfahren oder Inline-Skating
  • Die Häufigkeit der Nykturie bei Männern nimmt mit regelmäßiger körperlicher Aktivität ab. Sogar bei Männern ohne benigne Prostatahyperplasie (BPH; gutartige Prostatavergrößerung) nahm die Rate der Nykturie um 18 % und bei schwerer Nykturie um 39 % ab [1].
  • Erstellung eines Fitnessplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Literatur

  1. Wolin K et al.: Physical Activity and Benign Prostatic Hyperplasia-Related Outcomes and Nocturia. Medicine & Science in Sports & Exercise 2014; online doi: 10.1249/MSS.0000000000000444
  2. Wang J et al.: Association between TV and/or video time and nocturia in adults: An analysis of the National Health and Nutrition Examination Survey Neurourol Urodyn . 2024 Feb 21. doi: 10.1002/nau.25406.
     
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