Ursachen
Diabetische Nephropathie

Pathogenese (Krankheitsentstehung)

Bei der diabetischen Nephropathie handelt es sich um eine Folgeerkrankung des Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit). Durch einen mangelhaft kontrollierten Blut-Glucosestoffwechsels entwickelt sich über viele Jahre (im Mittel 15-30 Jahren) das Krankheitsbild, das ca. 20-30 % aller Patienten mit Diabetes im Laufe ihres Lebens entwickeln.

Die genaue Pathophysiologie der diabetischen Nephropathie ist noch nicht vollständig geklärt. Man vermutet jedoch, dass durch die hyperglykämische Stoffwechsellage und eine Kombination hämodynamischer Veränderungen der renalen Durchblutung (glomeruläre Hypertonie/Bluthochdruck), Strukturänderungen der Glomeruli (Nierenkörperchen) durch die Hyperglykämie sowie verschiedene Interaktionen zwischen Hormonen wie Angiotensin II und Endothelin im Endeffekt zu einem präterminalen Nierenversagen führen können.

Die diabetische Nephropathie äußert sich anfangs in einer Verdickung der glomerulären Basalmembran. Nach länger bestehender Schädigung tritt dann eine Glomerulosklerose (glomeruläre Sklerose; Vernarbung der Glomeruli (Nierenkörperchen) als Endstadium der Erkrankung, die mit einem Untergang von Nierengewebe einher geht) dazu.

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Genetische Belastung durch Eltern, Großeltern

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Proteinreiche Ernährung 
  • Genussmittelkonsum
    • Tabak (Rauchen)
  • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas) 
    • Je höher der BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) eines Diabetikers war, desto höher war das Risiko für eine diabetische Nephropathie und desto geringer die eGFR (estimated GFR, die geschätzte glomeruläre Filtrationsrate) [2]
    • Bei Frauen begünstigt ein erhöhter BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) etwas stärker die Entwicklung einer diabetischen Nephropathie als bei Männern [2]

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörungen)
  • Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Längjähriger Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) 

Labordiagnosen – Laborparameter, die als unabhängige Risikofaktoren gelten

  • HbA1c (erhöht)
  • Mikroalbuminurie (Ausscheidung von geringen Mengen Albumin (20 bis 200 mg/l oder 30 bis 300 mg pro Tag) mit dem Urin) Risikofaktoren für den Beginn einer Albuminurie waren das männliche Geschlecht und erhöhte Harnsäure-Werte (Hyperurikämie) bei Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 [1]

Literatur

  1. Takaqi M et al.: Differences in risk factors for the onset of albuminuria and decrease in glomerular filtration rate in people with Type 2 diabetes mellitus: implications for the pathogenesis of diabetic kidney disease. Diabet Med. 2015 May 11. doi: 10.1111/dme.12793.
  2. Lu J et al.: Body Mass Index and Risk of Diabetic Nephropathy: A Mendelian Randomization Study The Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism, dgac057, 22 February 2022 https://doi.org/10.1210/clinem/dgac057
     
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