Das Trichogramm ist ein diagnostisches Verfahren, das den aktuellen Zustand der Haarwurzeln untersucht, um die Phasen des Haarzyklus sowie die Wachstumskapazität und den Anteil des Haarverlustes zu bestimmen. Es ist besonders wertvoll bei der Diagnose und Überwachung verschiedener Formen von Alopecia (Haarausfall).

Indikationen (Anwendungsgebiete)

• Untersuchung der Art einer Alopecia
• Bestimmung der Aktivität der Alopecia
• Kontrolle der Therapie einer Alopecia

Vor der Untersuchung

Für optimale Ergebnisse sollten die Haare des Patienten mindestens fünf Tage vor der Untersuchung nicht gewaschen worden sein. Zudem sollte auf Haarveränderungen wie Färbungen mindestens zwei Wochen vor der Untersuchung verzichtet werden.

Das Verfahren

Bei der Untersuchung werden an einer definierten Stelle des Kopfes, typischerweise am Scheitel oder an der Stirn, 50-100 Haare epiliert. Die Haare, insbesondere die Haarwurzeln, werden anschließend unter einem Mikroskop analysiert, wobei besonderes Augenmerk auf pathologische Veränderungen wie Verkrümmungen oder Bruchstellen gelegt wird.

Vergleich mit anderen diagnostischen Verfahren: Das Trichogramm bietet eine einzigartige Einsicht in den physiologischen Status der Haare und ergänzt andere diagnostische Methoden wie die Kopfhautbiopsie, indem es nicht-invasive, wiederholbare und quantitative Daten liefert.

Interpretation der Ergebnisse

• Anagenphase (Wachstumsphase): Etwa 85-90 % der Haare befinden sich in dieser Phase, die 2-6 Jahre dauern kann. Das Haar wächst dabei etwa 0,2-0,3 mm täglich.
• Katagenphase (Übergangsphase): Etwa 2-3 % der Haare befinden sich in dieser kurzen Phase von wenigen Tagen bis zu drei Wochen.
• Telogenphase (Ruhephase): Etwa 10-15 % der Haare sind in dieser Phase, die bis zu drei Monate andauern kann und in der das Haar schließlich ausfällt.

Follow-up und Wiederholungsuntersuchungen: Regelmäßige Trichogramme können durchgeführt werden, um den Fortschritt der Behandlung zu überwachen. Die Häufigkeit der Wiederholungsuntersuchungen hängt von der spezifischen Diagnose und der Reaktion des Patienten auf die Behandlung ab.