Anamnese
Lungenfibrose

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der Lungenfibrose dar.

Familienanamnese

  • Wie ist der allgemeine Gesundheitszustand Ihrer Angehörigen?
  • Gibt es in Ihrer Familie Erkrankungen, die häufig vorkommen?

Soziale Anamnese

  • Welchen Beruf üben Sie aus?
  • Sind Sie in Ihrem Beruf schädigenden Arbeitsstoffen ausgesetzt?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Haben Sie eine zunehmende Atemnot bei Belastung bemerkt?
  • Ab welcher Belastung beginnt aktuell die Atemnot? Angabe der Wegstrecke, Treppenstufen etc.?
  • Ist Ihnen eine erhöhte Atemfrequenz aufgefallen?
  • Haben Sie Husten?
  • Ist der Husten trocken? (Form des Hustens, bei dem kein oder nur sehr wenig Schleim (Auswurf) abgehustet wird.)
  • Ist der Husten produktiv? Wenn ja, wie sieht der Auswurf aus?
  • Ist Ihnen eine bläuliche Verfärbung der Haut, der Lippen, Finger etc. aufgefallen?
  • Haben Sie Veränderungen der Finger und/oder Nägel bemerkt?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Geben Sie uns bitte Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an. 
  • Rauchen Sie? Wenn ja, wie viele Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen pro Tag?
  • Nehmen Sie Drogen? Wenn ja, welche Drogen (Kokain) und wie häufig pro Tag bzw. pro Woche?

Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese

  • Vorerkrankungen (Lungenerkrankungen; Autoimmunerkrankungen)
  • Operationen
  • Strahlentherapie
  • Impfstatus
  • Allergien

Medikamentenanamnese (inkl. medikamenteninduzierter interstitieller Lungenerkrankungen (engl. Drug-induced interstitial lung disease, DILD))

  • Amiodaron [1], Flecainid (Antiarrhythmika)
  • Antibiotika – Nitrofurantoin, Daptomycin [1]
  • Antikonvulsiva, nicht näher bezeichnet (z. B. Phenytoin)
  • Calciumkanalblocker – Bepridil (Amin-Calciumkanalblocker; Inzidenz von DILD: 6,3 %) [1]
  • Checkpointinhibitoren – Ipilimumab (Inzidenz einer DILD: 5,44 %), Nivolumab (Inzidenz einer DILD: 11,7 %) [1]
  • Gold
  • Granulozyten-Kolonie-stimulierende Faktoren [1]
  • Interferonen [1]
  • Krebsimmuntherapie – Imatinib (Proteinkinaseinhibitor), Rituximab [1]
  • L-Tryptophan
  • Monoklonale Antikörper – Erlotinib, Cetuximab, Gefitinib, Panitumumab [1]
  • mTOR-Inhibitoren – Everolimus, Temsirolimus und Sirolimus [1]
  • Rheumamedikamente – Leflunomid, Methotrexat (Inzidenz der DILD: 0,06-15 %) [1], TNF-Inhibitoren [1]
  • Sauerstoff
  • Zytostatik
    • Bleomycin (Inzidenz einer DILD: 6,8-15 %) [1]
    • Busulfan
    • Gemcitabin (Inzidenz einer DILD: 1,1-3,9 %)
    • Irinotecan (Zytostatikum aus der Gruppe der Topoisomerase-Hemmer) [1]
    • Methotrexat (MTX) [sehr selten]
    • Pemetrexed  [1]

Umweltanamnese

  • Herbizide (Unkrautbekämpfungsmittel) wie Paraquat
  • Inhalation von Noxen wie Tabakrauch, Gase, Dämpfe, Aerosole, Haarspray, Holzstäube, Metallstäube (Arbeiter in Metallhütten), Steinstäube (siliziumhaltige Kieselsäuren/Arbeiter in Steinbrüchen sowie Sandstrahler; faserförmige Silikat-Minerale: Asbest) sowie Pflanzen- und Tierpartikel

Literatur

  1. Skeoch S et al.: Drug-Induced Interstitial Lung Disease: A Systematic Review J. Clin. Med. 2018, 7(10), 356; https://doi.org/10.3390/jcm7100356
     
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