Folgeerkrankungen
Pfortaderhochdruck (Portale Hypertonie)

Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch eine portale Hypertonie (portale Hypertension; Pfortaderhochdruck) mit bedingt sein können:

Blut, blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)

  • Anämie (Blutarmut)
  • Leukopenie (Verminderung der weißen Blutkörperchen)
  • Splenomegalie (Milzvergrößerung), nicht näher bezeichnet 
  • Thrombozytopenie (Verminderung der Blutplättchen)

Herzkreislaufsystem (I00-I99)

  • Ösophagusvarizen (Krampfadern der Speiseröhre) – Bei einem Pfortaderdruck von > 10 mmHg ist eine Bildung von Ösophagusvarizen wahrscheinlich. Ab einem Wert von > 12 mmHg ist das Risiko einer Ösophagusvarizenruptur (reißen der Speiseröhrenkrampfadern) erhöht → Ösophagusvarizenblutung

Leber, Gallenblase und Gallenwege – Pankreas (Bauchspeicheldrüse) (K70-K77; K80-K87)

  • Hepatorenales Syndrom (HRS) – funktionelle, prinzipiell voll reversible Abnahme der glomerulären Filtrationsrate mit der Folge eines oligurischen Nierenversagens bei Patienten mit Leberzirrhose oder fulminanter Hepatitis bei fehlenden Hinweisen auf andere Ursachen einer Niereninsuffizienz (Ausschlussdiagnose)

Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)

  • Akute obere gastrointestinale Blutung (OGIB) – Blutung aus dem oberen Magen-Darm-Trakt
  • Anorektale Varizen (Krampfadern des Anus und des Mastdarms)
  • Caput medusae (Varizen der Hautvenen der Nabelregion)
  • Fundusvarizen (Krampfadern im oberen Bereich des Magens)
  • Spontane bakterielle Peritonitis (SBP; spontane bakterielle Bauchfellentzündung)
  • Stauungsgastritis (Magenschleimhautentzündung wg. Stauung der Magenvenen) – Symptome: Anorexie (Appetitlosigkeit), geblähter Bauch, evtl. Gewichtsabnahme

Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)

  • Hepatische Enzephalopathie (HE) – krankhafte, nicht entzündliche Veränderung des Gehirns aufgrund einer schwerwiegenden Leberfunktionsstörung; häufigste Komplikation der Leberzirrhose, mit breitem Spektrum neuropsychiatrischer Störungen (Beeinträchtigung von: Bewusstsein; Gedächtnis und Kognition; motorische Fähigkeit; Persönlichkeit) 

Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)

  • Aszites (Bauchwassersucht)
    • sehr häufig bei posthepatisch ("hinter der Leber gelegen") bedingter portaler Hypertonie im Frühstadium
    • häufig bei intrahepatisch ("innerhalb der Leber gelegen") bedingter portaler Hypertonie im fortgeschrittenen Stadium
    • selten bei prähepatisch ("vor der Leber gelegen") bedingter portaler Hypertonie
  • Splenomegalie (Milzvergrößerung), evtl. mit Hypersplenismus – Komplikation der Splenomegalie; führt zur Steigerung der funktionelle Kapazität über das notwendige Maß hinaus; infolgedessen kommt es zur überschießenden Elimination von Erythrozyten (rote Blutkörperchen), Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen) aus dem peripheren Blut, sodass eine Panzytopenie (Synonym: Trizytopenie; Verminderung aller drei Zellreihen im Blut) entsteht.

Prognostische Faktoren

  1. Transhepatische Abflusswiderstand mit struktureller und dynamischer Komponente
  2. Abflusswiderstand eröffnete portosystemischer Kollateralen
  3. arterielle Einstrom in das Mesenterialbett
     
Wir helfen Ihnen in jeder Lebenslage
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
DocMedicus Suche

 
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
ArztOnline.jpg
 
DocMedicus                          
Gesundheitsportal

Unsere Partner DocMedicus Verlag