Medizingerätediagnostik
Leberschrumpfung (Leberzirrhose)

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Abdomensonographie (Ultraschalluntersuchung der Bauchorgane)
    • zur primären Diagnostik [Veränderungen der Lebertextur geben Hinweis auf Steatosis hepatis (Fettleber) oder Leberfibrose; s. u. Lebersonographie]
    • sekundär (in der Verlaufsdiagnostik) alle 6 Monate zum Screening des Hepatozellulären Karzinoms (HCC; Leberzellkarzinom (die Leberzirrhose gilt als Präkanzerose (mögliche Vorstufe einer Krebserkrankung)!)
  • Farb-Duplexsonographie (bildgebendes Verfahren, das Flüssigkeitsströme (vor allem den Blutfluss) dynamisch darstellen kann) – zur Abschätzung einer portalen Hypertension/Pfortaderhochdruck [Zeichen sind: Erweiterung der Pfortader, verminderte portale Flussgeschwindigkeit, Umkehr des Blutflusses, aufgehobene Atemvariabilität der Milz- und Splanchikusvenen]
  • Magnetresonanztomographie des Abdomens (Abdomen-MRT); ggf. mit Kontrastmittel – Zuordnung fokaler Leberläsionen (Leberveränderungen); zur Quantifizierung der Steatose (Verfettung) bei Fettleber und zur Eiseneinlagerung bei Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit)
  • Computertomographie (CT) des Abdomens (Abdomen-CT) – zur Einschätzung fokaler Leberläsionen; in einem Viertel der Untersuchungen ist die Frühform nicht erkennbar; ggf. Durchführung mit Kontrastmittel 
  • Ösophago-Gastro-Duodenoskopie (ÖGD; Spiegelung von Speiseröhre, Magen und Zwölffingerdarm) – zur Abschätzung der Gefahr einer Varizenblutung und Abschätzung deren Blutungsrisikos

Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Endosonographie (endoskopischer Ultraschall (EUS); Ultraschalluntersuchung, die von innen durchgeführt wird, d. h., dass der Ultraschallkopf mittels eines Endoskops (optisches Instrument) direkt mit der inneren Oberfläche (beispielsweise der Schleimhaut des Magens/Darms) in Kontakt gebracht wird.)/ERCP (endoskopische retrograde Cholangiopankreatikographie; Verfahren zur Darstellung und Untersuchung der Gallen- und Pankreasgänge) – bei Verdacht auf ein Gallenabflusshindernis (Gallensteine, Tumor)
    Beachte: Die ERCP wird nur bei klarer therapeutischer Indikation durchgeführt.
  • Transiente Elastographie (TE; Synonyme: Leber-Elastographie; FibroScan©): Ultraschallverfahren, das Steifigkeit/Bindegewebsgrad in der Leber misst zur Beurteilung des Leberfibrosestadiums; wiederholte Untersuchungen, um das Risiko hepatozellulären Karzinoms besser einschätzen zu können.
  • Laparoskopie (Bauchspiegelung) – zur Beurteilung der Leberoberfläche und ggf. Biopsie
    Beachte: Einsatz nur dann, wenn eine sonographische Beurteilung nicht ausreicht.
  • Leberpunktion (Leberbiopsie) zur histologischen (feingeweblichen) Untersuchung; diese ist indiziert bei:
    • unklarer Ätiologie (Ursache) der Lebererkrankung und wenn
    • das Stadium der Lebererkrankung nicht eindeutig anhand der folgenden Parameter benannt werden kann:
      • Diagnose einer Leberzirrhose klinisch und mit Hilfe der Bildgebung (z. B. Einschränkung der Lebersynthese, Dekompensationszeichen mit Aszites (Bauchwasser))
    • therapeutischen Konsequenzen aus den Hinweisen auf die Ätiologie 
    Wichtiger Hinweis! Im Stadium der Leberzirrhose ist die Ätiologie einer zur Leberzirrhose führenden Erkrankung histologisch meist nicht oder nur noch schwer festzustellen.
    Weitere Details zur Leberpunktion s. u. gleichnamigen Begriff.

Weitere Hinweise

  • In der erwachsenen spanischen Bevölkerung ohne bekannte Lebererkrankung in der die Steifigkeit der Leber mittels transiente Elastographie (System Fibroscan® 402) gemessen wurde, ließ sich eine höhte Lebersteifigkeit (≥ 6,8 kPa) bei bis zu 9 % der Studienteilnehmer feststellen;  je nach Wahl des Cut-off-Wertes ließ sich ein Anteil zwischen 3,6 % und 9 % nachweisen[1].

Literatur

  1. Caballería L et al.: High Prevalence of Liver Fibrosis Among European Adults with Unknown Liver Disease. A Population-Based Study. Clinical Gastroenterology and Hepatology, online 13. Februar 2018. doi: https://doi.org/10.1016/j.cgh.2017.12.048
     
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