Weitere Therapie
Gliome

Allgemeine Maßnahmen

  • Normalgewicht anstreben! Übergewicht ist ein Risikofaktor für ein Meningeom.
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Tumortherapiefelder (Tumor Treatment Fields, TTF): Patienten erhalten dabei eine Haube mit großflächigen Keramik-Gel-Pads auf den Schädel gesetzt. Diese sind an einen Stimulator angeschlossen, der ein elektrisches Wechselfeld (100-300 kHz) mit niedriger Intensität (1-3 V/cm) erzeugt. Die Haube wird deshalb auch als "Wechselstrom-Haube" bezeichnet. Das elektrische Wechselfeld führt zur Störung der sich teilenden Zellen in der Meta-, Ana- und Telophase (Zytostatika greifen meistens die Prophase der Mitose an). Nerven und Muskeln werden dabei nicht gereizt.
    Der Schädel muss alle drei Tage rasiert werden, um den Wechselstromwiderstand gering zu halten. Patienten sollten die Haube möglichst Tag und Nacht tragen; mindestens aber 18 Stunden täglich.
    Indikationen: 
    Glioblastoma multiforme und Rezidiv eines Glioblastoma multiforme 
    Die FDA (Food and Drug Administration) hatte zuerst das Verfahren bei Tumorrezidiven genehmigt. Dabei war die TTF-Therapie gleichwertig mit der Therapie der üblichen Chemotherapie, zeigte jedoch weniger Nebenwirkungen. Inzwischen wurde eine Indikationserweiterung vorgenommen. So kann auch die Ersterkrankung des Glioblastoma multiforme in Kombination mit Temozolomid (gehört zur Gruppe der Alkylanzien) behandelt werden. Die Patienten mit TTF überlebten in der Intent-to treat-Analyse im Median 7,2 Monate progressionsfrei, mit der Standardtherapie alleine nur 4,0 Monate [1, 2].
    Hinweis: Die Therapie kann seit 2020 zulasten der gesetzlichen Krankenkasse verordnet werden.

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten:

  • COVID-19-Impfung
  • Grippe-Impfung
  • Herpes zoster-Impfung wg. Personen ≥ 50 Jahre bei erhöhter gesundheitlicher Gefährdung infolge einer Grundkrankheit (hier: Tumorerkrankung)
  • Pneumokokken-Impfung
    Beachte: Immunsupprimierte sollten sequentiell mit dem 13-valenten Konjugatimpfstoff PCV13 und sechs bis zwölf Monate später mit dem 23-valenten Polysaccharidimpfstoff PPSV23 gegen Pneumokokken geimpft werden.

Psychotherapie

  • Ggf. Stressmanagement
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Deutsche Hirntumorhilfe e. V.
    Karl-Heine-Str. 27, 04229 Leipzig
    Tel: 03437/702702 oder 0341/5909396, Fax: 0341/5909397,
    E-Mail: info@hirntumorhilfe.de Internet: http://www.hirntumorhilfe.de
  • Neuro-Onkologische Arbeitsgemeinschaft der Deutschen Krebsgesellschaft – Internet: http://www.neuroonkologie.de

Literatur

  1. Ecancernews: FDA approves expanded indication for medical device to treat a form of brain cancer. ECO 09.October 2015
  2. Stupp R et al.: Effect of Tumor-Treating Fields Plus Maintenance Temozolomide vs Maintenance Temozolomide Alone on Survival in Patients With Glioblastoma A Randomized Clinical Trial. JAMA. 2017;318(23):2306-2316. doi:10.1001/jama.2017.18718

Leitlinien

  1. Rieger CT et al.: Anti-infective vaccination strategies in patients with hematologic malignancies or solid tumors—Guideline of the Infectious Diseases Working Party (AGIHO) of the German Society for Hematology and Medical Oncology (DGHO). Annals of Oncology, Volume 29, Issue 6, 1 June 2018, Pages 1354-365. doi.org/10.1093/annonc/mdy117
     
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