Folgeerkrankungen
Gliome

Im Folgenden die wichtigsten Erkrankungen bzw. Komplikationen, die durch Gliome mit bedingt sein können:

Herzkreislaufsystem (I00-I99) 

  •  Venöse Thromboembolie (VTE; Verschluss eines Blutgefäßes durch einen losgelösten Blutpfropf)

Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)

  • Einblutung in den Tumor

Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)

  • Affektive Störungen (Stimmungsstörungen)
  • Epilepsie (Krampfanfälle) 
  • Kognitive Störungen (Gedächtnisstörungen)

Prognosefaktoren

  • Prognoserelevante Einflussfaktoren für eine Glioblastoma multiforme (GBM) sind:
    • Lebensalter < 60 Jahre
    • Funktionszustand: Karnofsky-Performance-Status ≥ 70
    • EGFR-Gen: EGFR-Amplifikation seltener
    • Isocitrat-Dehydrogenase-Gen: IDH1/2-Mutation
    • MGMT-Gen-Promotor: positiver Methylierungsstatus
    • Tumorlokalisation: tumorfreie subventrikuläre Zone; nicht eloquente Region
    • Tumorresektion: „gross total resection“
    • TMZ konkomitant + adjuvant: TMZ-Ansprechen
    • Chemotherapie mit Nitrosoharnstoff: Radiochemotherapie (RCTX)
    • Chemotherapie: Salvage-Chemotherapie
    • Neurochirurgische Intervention: ≥ 2 Operationen
    • Strahlentherapie: Rebestrahlung

Legende

  • EGFR = "epidermal growth factor receptor"
  • MGMT = O6-Methylguanin-DNA-Methyltransferase
  • TMZ = Temozolomid

Langzeitüberleben bei Glioblastom [1]

Jeder zweite Patient stirbt innerhalb von 12-14 Monaten nach der Diagnose; jedem sechsten Patienten bleiben mehr als zwei Lebensjahre.

Prädiktoren für ein Langzeitüberleben

  • Jüngeres Alter: Langzeitüberlebende waren jünger (median 56 vs. 65 Jahre) 
  • Unilaterale Tumoren (87 % der Langzeitüberlebenden)
  • Chirurgische Behandlung (> 90 %)
  • Radiotherapie mit begleitender Temozolomidbehandlung (> 80 %)
  • ECOG-Status von 0 bis 2 (97 % vs. 64 %)
  • Vollständige Tumorresektion (91 % vs. 61 %)
  • Chemoradiotherapie (94 % vs. 40 %)

Legende: Fett markiert die drei unabhängigen Prädiktoren

Weitere Hinweise

  • Patienten mit Glioblastom, die eine Dysosmie (Riechstörung) entwickeln, haben eine schlechtere Prognose. Dabei scheint diese unabhängig von der Lage des Tumors zu sein [2].
    Das Riechvermögen wird dabei mittels sogenannter Riechstifte getestet. Verwendet werden dazu zwölf Stifte mit den Düften Pfefferminze, Fisch, Kaffee, Banane, Orange, Rose, Zitrone, Ananas, Zimt, Nelken, Leder und Lakritz.

Literatur

  1. Gately L et al.: Long-term survivors of glioblastoma: a closer look. J Neurooncol 2018 Jan;136(1):155-162. doi: 10.1007/s11060-017-2635-1. Epub 2017 Oct 27
  2. Kebir S et al.: Olfactory function as independent prognostic factor in glioblastoma. Neurology December 12, 2019, doi: https://doi.org/10.1212/WNL.0000000000008744
     
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