Weitere Therapie
Luxation, Verstauchung und Zerrung der Gelenke und Bänder in Höhe des oberen Sprunggelenkes und des Fußes

Allgemeine Maßnahmen

  • Erstversorgung: 
    • Ruhigstellung und Schonung mit Kühlung und Hochlagerung des Gelenks muss eingehalten werden.
    • Beachten der PECH-Regel: 
      • "P" Pause: mit dem Sport aufhören, Schonung, Ruhigstellung
      • "E" Eis/Kühlung: sofortige Kälteanwendung, diese ist entscheidend für den Heilungsverlauf: sie verhindert die Ausdehnung des Gewebeschadens; Kälte wirkt zudem schmerzlindernd
        Hinweise zur Durchführung: Wiederholung alle 2 bis 3 Stunden; Eis nicht direkt auf die Haut geben; keine Verwendung bei offener Wunde
      • "C" Compression z. B. elastischer Druckverband (mäßige Spannung)
      • "H" Hochlagerung über Herzhöhe: Verringerung der Blutzufuhr in das geschädigte Gewebe; besserer Abtransport der Gewebeflüssigkeit
        Hinweise zur Durchführung: Bei ausgedehnten Schwellungen 1-2 Tage hochlagern
    • Weitere Entscheidungen in Abhängigkeit von der Diagnose.

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Bei akuter Luxation (Verrenkung) muss diese von einem Arzt reponiert (Zurückbringen in eine Normallage) werden, um Schäden am Weichteil und den Gefäßen zu verhindern. Des Weiteren sollte die betroffene Extremität ruhig gestellt und gekühlt werden. Ggf. ist eine Ent-/Teilbelastung erforderlich.
  • Bei der Therapie der Außenbandverletzungen am oberen Sprunggelenk richtet sich die Therapie nach der Art der Pathologie:
    • Grad I (Dehnung)
    • Grad II (partielle Ruptur)
    • Grad III (komplette Ruptur)-Verletzung
    Bei Grad I und II-Verletzungen eignen sich für die Stabilisierung der Außenbandläsion am besten elastische Bandagen und semirigide Orthesen; bei Grad III-Verletzungen ist dieses erst nach vorausgegangener Ruhigstellung bis zur Abschwellung möglich.

Medizinische Hilfsmittel

  • Supinationshemmende Orthese bei akuter fibularer Bandruptur (Außenbandriss des Sprunggelenks) für mindestens 5 Wochen mit Mobilisation unter Vollbelastung.
    Bei der einer supinationshemmende Orthese handelt es sich um ein äußerlich angelegtes medizinisches Hilfsmittel, das das Sprunglenk stützt, entlastet und ruhigstellt und zugleich eine Supination (Auswärtsdrehung) des Fußes hemmt,

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)

  • Physiotherapie 
    • schwellungsreduzierende Maßnahmen (Lymphdrainage, Ultraschall)
    • Training der Propriozeption und Kräftigung der aktiven Stabilisierung des Sprunggelenks 
  • Bei habituellen Luxationen (wiederkehrende Verrenkungen) sollte eine Physiotherapie durchgeführt werden.
  • Bei Patienten mit erst- oder zweitgradiger Verstauchung des Knöchels zeigte sich nach drei Monaten in der Gruppe, die zusätzlich zur Standardversorgung einen vierstufigen physiotherapeutischen Therapieplan (angeleitete Sitzungen und Übungen für zu Hause) erhielten, keine besseren Werte im Foot-and-Ankle-Score (FAOS) als in der Kontrollgruppe [1].

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Literatur

  1. Brison RJ et al.: Effect of early supervised physiotherapy on recovery from acute ankle sprain: randomised controlled trial. BMJ 2016; 355: i5650; doi: 10.1136/bmj.i5650
     
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