Pathogenese (Krankheitsentstehung)
Die Pathogenese ist abhängig von der Art des Erregers:
In der Regel wird der Erreger wie folgt übertragen: s. u.
Ätiologie (Ursachen)
Cestoden (Bandwürmer)
Cyclophyllidae
- Rohes Rindfleisch, Schweinefleisch
Echinococcus [Echinokokkose]
- Orale Aufnahme der Eier aus dem Hunde-/Fuchs/Katzenkot: Ingestion von kontaminierten Nahrungsmitteln (z. B. Waldbeeren etc.)
Hymenoleptidae
- Orale Aufnahme der Eier direkt
- Orale Aufnahme der Larven in Infekten über Müsli, Cornflakes etc.
Pseudophyllidae
- Ungenügend gegarte Süßwasserfische
Nematoden (Fadenwürmer)
Ancylostomatidae (Hakenwürmer
- Perkutane (durch die Haut) Aufnahme der Larven (im Erdreich)
- Ggf. oral durch kontaminierte Lebensmittel
Anisakis
- Roher/ungenügend gesalzener oder geräucherter Fisch (z. B. Sushi- oder Sashimigerichte; Matjeshering)
Angiostrongylidae
- Rohe/ungenügend gegarte Schnecken, Krebse oder Garnelen
- Larvenhaltiges Wasser oder Gemüse
Ascarididae (Spulwürmer)
- Fäkal-orale Übertragung, klassisch über gedüngtes Gemüse/Salat (eierhaltiges Erdreich)
Enterobius [Oxyuriasis; Madenwürmer/Madenwurm]
- Übertragung von Mensch zu Mensch; fäkal-oral (Alter 4-11 Jahren; unkontrollierte Anus-Finger-Mund-Kontakte, Nägelkauen (Onychophagie/Perionychophagie)), niedrige Compliance der Händehygiene und unbeaufsichtigte Körperpflege)
- Übertragung über Bedarfsgegenstände, Spielzeug etc. möglich
- Verbreitung meist durch enge soziale Kontakte in Kindergarten oder Grundschule
- Eihülle wird im Magen des Wirtsorganismus aufgeweicht, die Madenwurmlarve schlüpft anschließend im Dünndarm; es vergehen circa 2 bis 6 Wochen von der Aufnahme infektiöser Eier bis zur Eiablage durch die adulten Madenwurmweibchen; Eiablage erfolgt vor allem nachts in der Analregion.
Filiariidae (Fadenwurm)
- Übertragung durch blutsaugende Arthropoden
Rhabditidae
- Perkutane (durch die Haut) Aufnahme der Larven
Spiruridae
- Aufnahme von infizierten Kleinkrebsen im Trinkwasser
Toxocara canis/-cati
- Übertragung durch Hunde-/Katzenkot
Trichinella (Trichinen) [Trichinellose]
- Rohes/ungenügend erhitztes Fleisch, in der Regel Schweinefleisch
Trichuridae (Peitschenwürmer)
- Fäkal-oral
Trematoden (Saugwürmer)
Darmegel
- Übertragung über Wasserpflanzen wie Wassernuss, Kresse, die roh oder ungenügend gegart verzehrt werden
- Roher/ungenügend gegarter Fisch
Leberegel
- Roher/ungenügend gegarter Fisch
- Ameisen (z.B. im Salat)
- Verzehr von kontaminierten Wasserpflanzen wie Brunnenkresse
Lungenegel
- Aufnahme von rohen oder nicht ausreichend gekochten Süsswasserkrustentieren (rohes Krebsfleisch) sowie Verzehr von Tieren, die Krustentiere fressen (z. B. Wildschweine)
Schistosoma [Schistosomiasis; Bilharziose]
- Übertragung im Wasser perkutan (durch die Haut)