Einleitung
Lymphozytäre Choriomeningitis (Armstrong-Krankheit)

Bei der lymphozytären Choriomeningitis (Synonyme: Akute Chorioenzephalitis; akute Choriomeningitis; akute lymphozytäre Meningitis; akute seröse lymphozytäre Chorioenzephalitis; akute seröse lymphozytäre Choriomeningitis; Armstrong-Krankheit; Chorioenzephalitis; Choriomeningitis; LCM; LCM-Virus; lymphozytäre Chorioenzephalitis; lymphozytäre Enzephalitis; lymphozytäre Meningitis; lymphozytäre Meningoenzephalitis; seröse Chorioenzephalitis; seröse Choriomeningitis; seröse epidemische Meningitis; ICD-10-GM A87.2: Lymphozytäre Choriomeningitis) handelt es sich um eine Infektionserkrankung, die durch das LCM-Virus übertragen wird.
Das LCM-Virus zählt zur Gruppe der Arenaviren.

Die Erkrankung gehört zu den viralen Zoonosen (Tierseuchen).

Erregerreservoir sind hauptsächlich Mäuse, aber auch Hamster und Meerschweinchen.

Vorkommen: Die Erreger sind weltweit verbreitet. Die Infektion tritt vor allem in Europa, Amerika und Asien auf.

Saisonale Häufung der Erkrankung: Die lymphozytäre Choriomeningitis tritt gehäuft im Spätherbst und Winter auf.

Die Übertragung des Erregers (Infektionsweg) erfolgt vor allem durch Nager und Mäuse. Auch kontaminierte Speisen und Staub können eine Übertragung ermöglichen.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Nein.

Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) beträgt in der Regel zwischen 6 und 21 Tagen.

Nach Schätzungen kommt es in Deutschland zu ca. 100 Erkrankungen (jährlich). Betroffen sind vor allem Tierpfleger oder Laborpersonal, die also beruflich bedingt Kontakt zu Nagern haben.

Verlauf und Prognose: Die Erkrankung verläuft in ca. einem Drittel der Fälle asymptomatisch (ohne erkennbare Symptome), zu weiteren 50 % leicht bis mittelgradig und in etwa 15 % ist auch das zentrale Nevernsystem (ZNS) betroffen (meningoenzephalitische (das Gehirn und die Hirnhäute betreffende) Symptome).

Die Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) beträgt 1 bis 2 %.

Kommt es zu einer intrauterinen Infektion (Übertragung des Erregers von der Mutter auf das Ungeborene), kann es zu einem Abort (Fehlgeburt) oder Missbildungen wie Hydrocephalus (krankhafte Erweiterung der liquorgefüllten Flüssigkeitsräume (Ventrikel) des Gehirns/ veraltet "Wasserkopf") kommen.

Eine Schutzimpfung gegen die lymphozytäre Choriomeningitis steht bislang nicht zur Verfügung.

Leitlinien

  1. S2k-Leitlinie: Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen. (AWMF-Registernummer: 093-001), Oktober 2021 Langfassung

 


     
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