Einleitung
Herpangina

Herpangina (Synonyme: Angina aphthosa; Angina herpetica; Herpangina; Herpangina durch Coxsackie-Infektion; Herpangina Zahorsky; Pharyngitis aphthosa; Pharyngitis durch Coxsackieviren; Pharynxinfektion durch Coxsackieviren; Racheninfektion durch Coxsackieviren; Vesikuläre Pharyngitis durch Enteroviren; Zahorsky-Syndrom; Zahorsky-Krankheit; ICD-10-GM B08.5: Vesikuläre Pharyngitis durch Enteroviren) bezeichnet eine Infektionserkrankung des lymphatischen Rachenrings, die in der Regel im Kindesalter auftritt.

Die Erkrankung wird durch Coxsackie-Viren verursacht. Das RNA-Virus zählt zur Gattung der Enteroviren, zur Familie der Picornaviren. Man kann die Serotypen A und B unterscheiden, die sich wiederum in mehrere Untergruppen einteilen lassen.
Die Herpangina wird mit dem Coxsackie-Virus der Gruppe A hervorgerufen. Der Typ A4 ist der häufigste Erreger, seltener auch A1 bis A3, A5 bis A10 und A16 bis A22 sowie B3.

Der Mensch stellt zurzeit das einzige relevante Erregerreservoir dar.

Vorkommen: Die Infektion tritt weltweit auf. In den gemäßigten Zonen vorwiegend in der Sommerzeit. Regionen/Menschen mit niedrigem sozioökonomischem Status sind besonders betroffen.

Die Kontagiosität (Ansteckungskraft bzw. Übertragungsfähigkeit des Erregers) ist hoch.
Die Erreger sind relativ unempfindlich gegen Desinfektionsmittel. 

Saisonale Häufung der Erkrankung: Die Herpangina tritt gehäuft in den Sommermonaten und im Herbst auf (in kleinen Epidemien oder sporadisch).

Die Übertragung des Erregers (Infektionsweg) erfolgt durch Speichel oder direkt fäkal-oral (Infektionen, bei dem mit dem Stuhl (fäkal) ausgeschiedene Erreger über den Mund (oral) aufgenommen werden), z. B. durch kontaminiertes Trinkwasser und/oder kontaminierte Lebensmittel).

Der Eintritt des Erregers in den Körper erfolgt enteral (der Krankheitserreger dringt über den Darm ein bzw. Bakterien als Fäkalien gelangen über den Mund in den Körper); es handelt sich also um eine fäkal-orale Infektion oder parenteral (der Krankheitserreger dringt nicht über den Darm ein), d. h. hierbei, er gelangt über die Atemwege in den Körper (Inhalationsinfektion).

Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Ja.

Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) beträgt in der Regel 7-14 Tage.

Häufigkeitsgipfel: Das Maximum des Auftretens der Infektion liegt im Kindesalter (< 7. Lebensjahr).
Die Infektion kann auch bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auftreten.

Die Dauer der Infektiosität (Ansteckungsfähigkeit) beginnt schon 2-3 Tage vor Ausbruch der Erkrankung und besteht während der Dauer der Symptomatik. Im Stuhl kann das Virus bis zu mehreren Wochen nachgewiesen werden.
Die Erkrankung hinterlässt lebenslange Immunität.

Verlauf und Prognose: Die Krankheit dauert nur wenige Tage und verläuft im Regelfall komplikationslos. Die Therapie ist symptomatisch.

Eine Impfung ist nicht verfügbar.
Bei hoher Gefährdung kann innerhalb von 72 Stunden nach Exposition ein Gamma-Globulin verabreicht werden.

In Deutschland ist eine Erkrankung nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) nicht meldepflichtig. Bei Verdacht auf einen Ausbruch muss jedoch eine Meldung durch den Laborleiter erfolgen.


     
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