Pathogenese (Krankheitsentstehung)
Das Hepatitis
E-Virus (HEV) gehört in die Gruppe der RNA-Viren. Früher wurde es als Teil der
Familie Caliciviridae betrachtet, inzwischen wird ihm die monotypische
Familie der Hepeviridae zugesprochen. Man kann die HEV-Genotypen 1-4
unterscheiden. HEV 1 und HEV 2 sind meist für die Reiseinfektion
verantwortlich.
HEV 3 und HEV 4 kommen bei Menschen und Tieren (vor allem bei Schweinen)
vor.
Die Hepatitis E tritt vor allem als akute Erkrankung auf.
Die Hepatitis E tritt weltweit auf. Größere Epidemien traten vor allem in
Afrika, Asien, dem Nahen Osten und in Mexiko auf.
In der letzten Zeit werden
auch vereinzelt Fälle von in Deutschland erworbener Hepatitis E, vor allem mit
chronischen Verlauf, berichtet.
Die Übertragung erfolgt fäkal-oral (bei dem mit dem Stuhl (fäkal) ausgeschiedene Erreger über den Mund (oral) aufgenommen werden) durch verunreinigtes Trinkwasser mit den HEV-Genotypen 1 und 2. Eine Übertragung zwischen Menschen konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Zu den Risikogruppen zählen vor allem Reisende nach Indien, Mittel-/Südamerika, Afrika oder die Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS).
Neuere Untersuchungen belegen, dass auch bei deutschen Wildschweinen und Hirschen der Hepatitis-E-Erreger mit dem Genotyp 3 weit verbreitet ist. Die Durchseuchung liege bei circa 15 Prozent. Zu den Risikogruppen zählen vor allem Jäger, Waldarbeiter, Schweinezüchter oder Schlachthofmitarbeiter.
Ätiologie (Ursachen)
Verhaltensbedingte Ursachen
- Trinken kontaminierten Wassers
- Verzehr kontaminierter Lebensmittel ‒ vor allem Schweinefleisch, Wild, Schalentiere
- Hund und Katzen kommen auch als Überträger in Frage
Krankheitsbedingte Ursachen
Medikamente
- Bluttransfusionen
Weitere Ursachen
- Vertikale Infektion ‒ Erregerübertragung von einem Wirt (hier: die
Mutter) zu seinem Nachkommen (hier: das Kind)
- Übertragung der Infektion während der Geburt von der Mutter auf das Kind
- Übertragung durch Organtransplantation