Einleitung
Haemophilus influenzae

Bei Haemophilus influenzae (Pfeiffer-Influenzbakterium; ICD-10-GM A41.3: Sepsis durch Haemophilus influenzae; ICD-10-GM A49.2: Infektion durch Haemophilus influenzae nicht näher bezeichneter Lokalisation; ICD-10-GM G00.0: Meningitis durch Haemophilus influenzae; ICD-10-GM J14: Pneumonie durch Haemophilus influenzae; ICD-10-GM P23.6: Angeborene Pneumonie durch sonstige Bakterien) handelt es sich um ein Bakterium (gramnegatives Stäbchen), das zu Erkrankungen der oberen Atemwege führen kann, in dem es sich in den Schleimhäuten des Menschen ansiedelt.

Eine Haemophilus influenzae-Infektion wird gemäß ICD-10-GM wie folgt klassifiziert:

  • ICD-10-GM J14: Pneumonie durch Haemophilus influenzae 
  • ICD-10-GM P23.6: Angeborene Pneumonie durch sonstige Bakterien – Haemophilus influenzae
  • ICD-10-GM G00.0: Meningitis durch Haemophilus influenzae
  • ICD-10-GM A41.3: Sepsis durch Haemophilus influenzae
  • ICD-10-GM A49.2: Infektion durch Haemophilus influenzae, nicht näher bezeichneter Lokalisation

Man kann die Serotypen a bis f unterscheiden, wobei Haemophilus influenzae Typ b (Hib) die größte Bedeutung zukommt.
Weiterhin gibt es eine Unterscheidung von unbekapselten (wenig virulenten) und bekapselten Stämmen.
Haemophilus influenzae gehört zu den hämophilen Bakterien, das heißt, sie benötigen Blut, um sich vermehren zu können.

Haemophilus influenzae kommt ausschließlich beim Menschen vor.

Die Übertragung des Erregers (Infektionsweg) erfolgt entweder über Tröpfchen, die beim Husten und Niesen entstehen und beim Gegenüber über die Schleimhäute der Nase, des Mundes und ggf. des Auges aufgenommen werden (Tröpfcheninfektion) bzw. aerogen (durch erregerhaltige Tröpfchenkerne (Aerosole) in der ausgeatmeten Luft) oder über Kontaktinfektion (direkter Kontakt mit Sekret oder kontaminierten Gegenständen).

Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung) beträgt in der Regel wenige Tage.

Geschlechterverhältnis: Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Infektionen kommen vor allem im Kindesalter und bei immungeschwächten Erwachsenen vor.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt ca. 0,3 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr. Bei unter Einjährigen liegt die Inzidenz bei 1,6 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr.

Verlauf und Prognose: Haemophilus influenzae kann eine Vielzahl verschiedener Erkrankungen auslösen. Wird eine Infektion mit Haemophilus influenzae B rechtzeitig diagnostiziert und behandelt, ist die Prognose gut.

Die Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) bei unbehandelter komplizierter Infektion, das heißt bei Entwicklung einer Meningitis (Hirnhautentzündung), beträgt 60-90 %. Selbst bei rechtzeitiger Antibiotika-Behandlung beträgt die Sterberate noch mehr als 5 %.

Impfung: Eine Schutzimpfung gegen Haemophilus influenzae Typ b (Hib-Impfung) ist verfügbar und wird für Säuglinge (ab dem 2. Lebensmonat) und Kleinkinder von der STIKO empfohlen.

In Deutschland ist die Erkrankung nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) bei direktem Nachweis von Haemophilus influenzae aus Liquor/Blut meldepflichtig. Die Meldung hat namentlich zu erfolgen.


     
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