Fibrome

Fibrome (ICD-10-GM D23.9: Sonstige gutartige Neubildungen: Haut, nicht näher bezeichnet) sind benigne (gutartige) Hautveränderungen, die aus einer Proliferation (Wucherung) von Fibrozyten (Bindegewebszellen) entstehen. Sie entstehen meistens als überschießende Narbenbildung um Stichverletzungen herum.

Man kann weiche (Fibroma molle; Fleischwarze) von harten Fibromen (Fibroma durum) unterscheiden:

  • Das weiche Fibrom (pl. Fibromata mollia; Fibroma pendulans, "Hautanhang") ist zellreich und faserarm oder besteht aus locker maschenartig angeordneten Fasern. Sie sind sog. Hamartome, d. h. lokale Gewebeüberschüsse als Folge von embryonalen Fehlentwicklungen.
    Auftreten meist erst ab der Pubertät; es ist dabei solitär oder multipel. 
    Es kommt recht häufig vor und ist vor allem im Hals-, Augen-, Achsel-, Gesäß- und Leistenbereich anzutreffen; bei Männern zudem am Skrotum ("Hodensack"), Sulcus coronarius (Eichelrand) und Penisstamm.
    Das weiche Fibrom bleibt in der Regel benigne (gutartig).
  • Das harte Fibrom  (Fibroma durum) ist faserreich und zellarm – an der Haut wird es auch als Dermatofibrom oder fibrinöses Histiozytom bezeichnet. Es bestehen fließende Übergänge zum zellreicheren Histiozytom.

Fibrome können einzeln oder in Gruppen auftreten. Sie bilden sich in der Regel nicht von selbst zurück.

Symptome – Beschwerden

Weiche Fibrome treten vorwiegend am Hals, in der Augenregion, in den Achseln, der Gesäß- oder Leistenregion auf und haben einen kleinen Stiel (Fibroma pendulans bzw. filiformes Fibrom) mit einer etwas dickeren, runden Spitze. Sie sind schmerzlos. 

Das harte Fibrom ist zwischen fünf und sieben Millimeter groß und imponiert als derber Knoten. Es ist hautfarben bis zu einer tiefbräunlichen Farbe. Es tritt eher bei Frauen auf, besonders an den Beinen.

Differentialdiagnosen

Aufgrund der zumeist eindeutigen klinischen Erscheinungsform des weichen Fibroms ist die Diagnosestellung in der Regel einfach.
Folgende Differentialdiagnosen müssen ggf. in Erwägung gezogen werden:

  • Dermale oder papillomatöse Nävi (Pigmentmal)
  • Neurofibrome
    • Neurofibromatose Typ 1 (Morbus von Recklinghausen; mit 90 % der Fälle häufigste Form dieser autosomal-dominant und monogen (Chromosom 17) vererbten Multiorganerkrankung) – Patienten bilden während der Pubertät multiple Neurofibrome (Nerventumoren), die häufig in der Haut auftreten jedoch auch im Nervensystem, Orbita (Augenhöhle), Gastrointestinaltrakt (Magen-Darm-Trakt) und Retroperitoneum (Raum, der hinter dem Bauchfell am Rücken in Richtung der Wirbelsäule liegt) auftreten; typisch ist das Auftreten drei Hauptmerkmale: multiple Neurofibrome, Café-au-lait-Flecken (hellbraune Makulae/Farbveränderungen der Haut) und pigmentierte Hamartome (tumorartige, gutartige Gewebeveränderungen, die durch fehlerhaft differenziertes bzw. versprengtes Keimgewebe entstehen) in der Iris (Regenbogenhaut im Auge), sogenannte Lisch-Knoten.
  • Condylomata acuminata (Synonyme: Feigwarzen, Feuchtwarzen und Genitalwarzen).

Pathogenese (Krankheitsentstehung) – Ätiologie (Ursachen)

Weiche Fibrome sind assoziiert mit Adipositas (Übergewicht), arterieller Hypertonie (Bluthochdruck), Dyslipidämien (Fettstoffwechselstörungen) und Insulinresistenz.

Man nimmt an, dass harte Fibrome infolge von kleinen Verletzungen oder Insektenstichen entstehten.

Diagnostik

Das Fibrom wird durch Blickdiagnose festgestellt.

Therapie

Fibrome werden entfernt per:

  • Elektrochirurgie
  • Kryochirurgie
  • CO2-Lasertherapie

Die Laserentfernung ist nahezu schmerzfrei und ein Nachwachsen ist selten.
Dennoch können die Fibrome jederzeit an anderen Hautstellen neu entstehen.

Achtung!
Es wird dringend abgeraten, Fibrome selbst zu entfernen.

Sie enthalten meist ein größeres Blutgefäß, sodass es zu lang anhaltenden Blutungen sowie zu Infektionen und Entzündungen kommen kann.


     
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