Körperliche Untersuchung
Schuppenflechte (Psoriasis)

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpertemperatur, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung) 
      • Haut
        • scharf begrenzte entzündliche Papeln (knötchenartige Verdickung der Haut) mit Schuppung der Haut, wobei das Ausmaß von punktförmigen einzeln stehenden Veränderungen (Psoriasis guttata) bis zum Befall der ganzen Haut (Psoriasis erythrodermica) gehen kann
        • Die Hautveränderungen können auch streifig, ring- oder bogenförmig auftreten
        Prädilektionsstellen (Stellen, an denen die Veränderungen vorwiegend auftreten) sind:
        • Streckseiten der Extremitäten
        • Behaarter Kopf
        • Hautfalten (vor allem perianal (um den After) und periumbilical/um den Bauchnabel herum); spricht für eine Psoriasis inversa
      • Nägel [Begleitsymptome; Nagelsymptome:
        • Tüpfelnägel (mehrere Einziehungen am Nagel)
        • Onycholysen (gelb-bräunliche schmutzige Veränderungen unter der Nageloberfläche)
        • Krümelnägel (verdickte, dystrophe (schlecht mit Nährstoffen versorgte) Nägel)]
        • Nagelmykose (Nagelpilz) (Differentialdiagnose)
  • Dermatologische Untersuchung – inklusive Inspektion der Prädilektionsstellen (bevorzugt betroffene Hautareale), der Fingernägel sowie der folgenden aufgeführten Kratzphänomene:
    • Kerzentropfenphänomen – nach Bestreichen der betroffenen Hautstelle mit dem Fingernagel zeigt sich eine Aufhellung und Aufrauung
    • Phänomen des letzten Häutchens – durch weiteres Bekratzen nach einem Kerzentropfenphänomen zeigt sich glänzendes oberstes Häutchen, welches bei weiterem Kratzen zu kleinen Blutungen führt ("blutiger Tau"; Bluttropfenphänomen)
    • Köbner-Phänomen (Synonym: isomorpher Reizeffekt): Beim Köbner-Phänomen kommt es durch eine unspezifische Hautreizung (z. B. durch Kratzen) zur Auslösung der Hauterscheinungen, die schon durch eine Hauterkrankung an einer anderen Körperstelle bestehen.
      Auslösbar ist das Köbner Phänomen neben der Psoriasis auch bei dem Lichen planus.
    [wg. Differentialdiagnosen:
    • Acrodermatitis continua Hallopeau (herdförmige Rötungen und Pusteln an den Finger- und Zehenendgliedern)
    • Alopecia areata (kreisrunder Haarausfall)
    • Pityriasis rosea (Schuppenröschen)
    • Pustulosis palmoplantaris (Erkrankung mit Auftreten von Pusteln an den Hand- und Fußflächen)]
  • ggf. Neurologische Untersuchung [wg. möglicher Folgeerkrankungen: Alkoholabhängigkeit, Drogenabhängigkeit, Resignation, soziale Isolation]
  • Gesundheitscheck

In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.

PASI-Score – Index zur Ermittlung des Schweregrades von Psoriasis-Erkrankungen

Ausdehnung der Schuppenflechte Ausdehnungs-Score
keine 0
< 10 % 1
10-29 % 2
30-49 % 3
50-69 % 4
70-89 % 5
90-100 % 6

Vorgehen

  • Zur Bestimmung des Schweregrades mithilfe des PASI-Verfahren wird die Ausdehnung (Area) der Schuppenflechte ermittelt. Dazu wird die Körperoberfläche in Kopf, Arme, Stamm und Beine unterteilt: Beine (40 %), Stamm (30 %), Arme (20 %) und Kopf (10 %).  Für jeden dieser Bereiche wird die innere Ausdehnung der Hautveränderungen (Plaques) ein Wert zwischen 0 (d. h. keine Plaques vorhanden) und 6 (d. h. Plaques bedecken die Haut zu 90 bis 100 %) angegeben.

Interpretation

  • < 10 Punkte: leichte Erkrankung
  • ≥ 10 und < 72 Punkte: mittelschwere bis schwere Erkrankung
  • ≥ 72 Punkte: sehr schwere Erkrankung
     
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