Einleitung
Nagelpilz (Onychomykose)

Bei der Onychomykose (Synonyme: Mykose der Nägel; Nagelpilz (Onychomykose); Tinea unguium; ICD-10-GM B35.1: Tinea unguium) handelt es sich um den Pilz der Finger- oder Zehennägel (Nagelpilz), die durch Dermatophyten verursacht werden. Die Fußnägel sind ungefähr viermal häufiger betroffen. Es liegt zusätzlich immer eine Tinea pedis (Fußpilz) vor.

Die Onychomykose ist die häufigste Erkrankung der Nägel.

Die Erkrankung wird durch Dermatophyten (Fadenpilze) verursacht. In 80-90 % der Fälle sind Trichophyton rubrum die Auslöser, gefolgt von Trichophyton interdigitale, aber auch Epidermophyton floccosum, Hefepilze (Candida-Spezies) oder Schimmelpilze sind mögliche Erreger.

Der vom Pilz befallenen Nagel ist entweder verdeckt (Typ-1-Infektion) oder atrophisch zerstört (Typ-2-Infektion).

Vorkommen: Die Onychomykose entsteht vor allem im feuchtwarmen Milieu, wie es z. B. in Schwimmbädern, Saunas oder Duschen vorherrscht.

Die Übertragung des Erregers (Infektionsweg) erfolgt über Kontakt- und/oder Schmierinfektion über mit dem Erreger infizierte Gegenstände wie Abtrocknungstücher oder Kleidungsstücke. Besonders an Orten, wo Menschen barfuß gehen, ist eine Übertragung möglich.

Mensch-zu-Mensch-Übertragung: Ja.

Man kann verschiedene Formen der Onychomykose unterscheiden:

  • Distal-laterater subungualer Typ – häufigste Form; hierbei breitet sich die Infektion von außen ausgehend aus
  • Proximal subungualer Typ – hierbei wird die Nagelplatte von der Nagelmatrix aus befallen
  • Superfizieller weißer Typ (Leukonychia trichophytica) – hierbei handelt es sich um eine Form, die die Zehennägel betrifft und von Trichophyton interdigitale verursacht wird
  • Totale Onychodystrophie – Wachstums- und Entwicklungsstörung wg. totalem Befalls des Nagels 

Geschlechterverhältnis: Männer sind etwas häufiger betroffen als Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt mit zunehmendem Alter gehäuft auf. Kinder sind selten betroffen.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) liegt in der Gruppe der über 40-Jährigen bei 20-30 % und ab dem 65. Lebensjahr bei mehr als 50 % (in Deutschland).

Verlauf und Prognose: Die Onychomykose (Nagelpilz) gilt als eine chronische Erkrankung, die von Rezidiven (Wiederauftreten der Erkrankung) gekennzeichnet ist. Unbehandelt bildet sich die Onychomykose nicht zurück, sondern verläuft progredient (fortschreitend). Dabei hat die Erkrankung eine Tendenz zur Ausbreitung auf die umliegende Haut, aufsteigend von Fuß bis Kopf 
Wird die Therapie konsequent und ausreichend lange durchgeführt, ist die Prognose gut.

Beachte: Bei Diabetes-Patienten kann die Onychomykose Mitverursacher eines diabetischen Fußsyndroms (diabetischer Fuß) sein und im schlimmsten Fall auch zur Zehen- und Fußamputation führen.

Leitlinien

  1. S1-Leitlinie: Onychomykose. (AWMF-Registernummer: 013 - 003), Mai 2022 Langfassung

 


     
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