Einleitung
Hühnerauge (Clavus)

Das Clavus – umgangssprachlich Hühnerauge genannt – (Krähenauge, Leichdorn; ICD-10-GM L84: Hühneraugen und Horn-(Haut-)Schwielen) bezeichnet eine lokale (umschriebene) Verhornungsstörung der Haut (Verdickung der Hornschicht der Haut), häufig am Fuß, vor allem an Zehen.

Häufig entstehen Clavi durch chronischen Druck auf knochennahe Haut oder Reibung. Sie weisen meist im Zentrum einen Dorn aus Hornmaterial auf, der tief in die Haut reicht und stark schmerzen kann.
Tritt das Clavus zwischen der Nagelfalz (Perionychium, Paronychium) und der Nagelplatte auf, so wird es Onychophosis genannt.

Häufigkeitsgipfel: Clavi treten häufiger bei älteren Menschen auf. 

Man kann Clavi wie folgt einteilen:

  • Lokalisation
    • dorsale Clavi (Hühneraugen am Zehenrücken)
    • plantare Clavi (Hüheraugen der Fußsohlen)
    • interdigitale Clavi (Hühneraugen zwischen den Zehen)
    • Clavus subungualis (Hühnerauge unter der Nagelplatte)
      Cave (Achtung)! Ein distaler subungualer Clavus kann auch als schmerzhafte blutende Läsion ("Verletzung") imponieren; wg. DD (Differentialdiagnose/Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen) zu Plattenepithelkarzinom oder Melanom ist zu beachten, dass beim Clavus das distale Ende der "Neubildung" stets am äußersten lateralen ("seitlichen") Punkt der betroffenen Zehe liegt.
    • Onychophosis
  • Konsistenz ‒ Clavus durus (hartes Hühnerauge), meist am Zehenrücken oder Ferse lokalisiert vs. Clavus mollis (weiches Hühnerauge), befindet sich im Regelfall zwischen den Zehen
  • Morphologie ‒ Clavus vascularis (Hühnerauge mit Kapillaren), Clavus neurovascularis (Hühnerauge mit Kapillaren und Nervenenden), Clavus neurofibrosus (vernarbter sehr tiefer Clavus)

Verlauf und Prognose: Spontan (von selbst) bildet sich ein Clavus nicht zurück. Der Verlauf bzw. die Heilungsaussichten sind um so besser, je früher das Clavus entdeckt und behandelt wird. Die wichtigste erste therapeutische Maßnahme ist die Beseitigung der auslösenden Ursachen (z. B. enge Schuhe).
Die Behandlung ist im Regelfall konservativ (d. h. nicht chirurgisch). Dabei werden Keralytika (hornlösende Wirkstoffe, z. B. Salicylsäure) in Form von Pflastern, Lösungen und Salben eingesetzt. Ggf. sollte auch eine Behandlung beim Podologen (medizinische Fußpflege) erfolgen.
Eine chirurgische Entfernung mit dem scharfen Löffel ist nur dann erforderlich, wenn die konservative Therapie versagt hat.


     
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