Symptome – Beschwerden
Gürtelrose (Herpes zoster)

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Herpes zoster (Gürtelrose) hinweisen:

Prodromalstadium (frühe Krankheitsphase, in der es zu unspezifischen Beschwerden kommt; ca. 5 Tage): Zunächst treten unspezifischer Allgemeinsymptome (Müdigkeit, Leistungseinschränkung, Fieber und Gliederschmerzen) auf. Dann lokaler Pruritus (Juckreiz) und Parästhesien (Missempfindungen). Danach Auftreten der typischen Zosterbläschen (herpetiforme Bläschen; zentral genabelt, meist < 5 mm) auf Erythemen (Hautrötungen).

Leitsymptome

  • Schmerzen im betreffenden Dermatom (von einem Rückenmarksnerven innervierte segmentale Hautgebiet; s. u. "Häufige Lokalisationen); können schon vor den Hauterscheinungen auftreten
  • Initial makulopapulöse ("knotig-fleckig"), im Verlauf vesikopustulöse gruppierte Effloreszenzen (Hautveränderungen): Exanthem (Hautausschlag) mit Bildung von Zosterbläschen (auch ohne Effloreszenz möglich) im betroffenen Dermatom (streng einseitig); aus den Vesicula ("Bläschen") entstehen Pusteln (Eiterbläschen), die nach ca. 1 Woche eintrocknen (Krustenbildung) und in den folgenden 2 Wochen abfallen.
    Sonderfall: nekrotisch oder hämorrhagisch verlaufender Zoster (meist im Kopf-Hals-Bereich) hinterlässt Narben

Häufige Lokalisationen (Herpes zoster folgt streng Dermatom-Grenzen; ggf. mehrere)  [Leitlinie: S2k]

  • Thorakale Dermatome (von einem Rückenmarksnerven innervierte segmentale Hautgebiet: hier: Bereich des Brustkorbs) (55 %)
  • Versorgungsgebiet des Trigeminus (20 %)
  • Lumbale Dermatome (hier. Bereich der Lendenwirbelsäule) (13 %)
  • Zervikale Dermatome (hier: Bereich der Halswirbelsäule) (11 %)
  • Sakrale Dermatome (hier:  Bereich des Kreuzbeins) (2 %)

Herpes zoster ist im Regelfall streng unilateral, d. h. es überschreitet nicht die Mittellinie (Ausnahme: Zoster generalisata). In seltenen Fällen entsteht ein Herpes duplex, d. h. die Zosterbläschen überschreiten die Mittellinie.
Eine Generalisierung ist in selten Fällen (insbesondere bei Immundefizienz) möglich! Es entsteht dann ein disseminierter Befall ("über den Körper verteilt") durch eine hämatogene Aussaat/auf dem Blutwege ( Zoster disseminatus).

Mit ca. 20 % sind die Hirnerven betroffen [1].

Weitere mögliche Lokalisationen des Herpes zosters sind:

  • Zoster ophthalmicus (okuläre Beteiligung) – Gesicht und Augen sind betroffen: bei kranialen ("zum Kopf gehörig") Befall und insbesondere einem einseitigen Befall der Stirn (kranialer Anteil des N. trigeminus [V1]) mit Beteiligung der Nasenspitze (sog. Hutchinson-Zeichen))
    Cave! Narbenbildung der Kornea (Hornhaut des Auges))
    Beachte: Geht einher mit einem erhöhten Risiko für intraokuläre Beteiligung "innerhalb des Auges"), postherpetische Neuralgie (PNH; s. u.), neurologische Beteiligung bzw. Spätschäden
  • Zoster oticus – der Gehörgang ist betroffen
    Beachte: geht einher mit einem erhöhten Risiko für vestibulocochleare Folgen (Gleichgewichts- und Hörorgan), neurologische Beteiligung bzw. Spätschäden
  • Zoster maxillaris – der Kiefer ist betroffen
  • Zoster genitalis – Zoster im Genitalbereich

Später kann sich eine postherpetische Neuralgie (PHN) entwickeln. Die Häufigkeit dafür beträgt ca. 8-20 %.

Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine postherpetische Neuralgie (PHN) hinweisen:

  • Schmerzen länger als 30 Tage anhaltend bzw. länger persistierend nachdem die Hautläsionen des Herpes zoster abgeheilt sind
  • Schmerzen bzw. Beschwerden stellen sich dabei in folgender Weise da:
    • konstanter, dumpfer Schmerz (Dauerschmerz), der als scharfes Brennen oder als stechender Schmerz empfunden wird
    • Auftreten der Schmerzen gemeinsam mit Parästhesien (Missempfindungen), Dysästhesien (schmerzhafte oder andersartig abnorme Empfindung) oder Allodynie (gesteigerte Schmerzempfindlichkeit)
  • neuropathisches Jucken (wg. Verlust an sensorischen Neuronen als Folge des Zosters)

Literatur

  1. Meister W, Neiss A, Gross G et al.: Demography, symptomatology, and course of disease in ambulatory zoster patients. A physician-based survey in Germany. Intervirology 1998; 41:272-277

Leitlinien

  1. Werner RN, Nikkels AF, Marinović B et al .: European consensus-based (S2k) Guideline on the Management of Herpes Zoster—guided by the European Dermatology Forum (EDF) in cooperation with the European Academy of Dermatology and Venereology (EADV), Part 1: Diagnosis. J Eur Acad Dermatol Venereol 2016;31(1):9-19 https://doi.org/10.1111/jdv.13995
     
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