Chronische Wunde – Labordiagnostik

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) [gering erhöhte Werte schließen eine relevante Wundinfektion nicht aus!]
  • Nüchternglucose (Nüchternblutzucker)
  • Blutgasanalyse (BGA)
  • Albumin (Bluteiweiß)

Laborparameter 2. Ordnung ‒ in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern ‒ zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Blutspiegel von Vitamin C, Folat, Eisen, Selen, Zink ‒ bei großen Wunden (> 100 cm2) und Verdacht auf Mangelernährung
  • Abstrich aus der Wunde zur Bakteriologie (Bestimmung von Erreger und Resistenz)
    • bei Verdacht auf eine Wundinfektion*
      Beachte: bei Infektionen mit bestimmten Erregern (u. a. Mykobakterien) oder bei trockenen Wunden ist eine Wundbiopsie bzw. Probeexzision (umschriebenes, chirurgisches Entfernen des Gewebes zu diagnostischen Zwecken) vorteilhafter.
  • Histologische (feingewebliche) Aufarbeitung von Biopsien (Gewebeentnahmen) aus der Wunde; mehrere repräsentative Probeexzisionen (chirurgisches Entfernen eines Gewebes oder Gewebeteils zu diagnostischen Zwecken) unter anderem vom Wundrand – bei therapierefraktären Formen
  • Vaskulitis-Diagnostik (s. u. Vaskulitis)
  • Gerinnungsdiagnostik

*Oberflächliche Abstriche von chronischen Wunden ohne klinischen Anhalt für eine Infektion sollen nicht entnommen werden. Falls doch abgenommen, sollen die Kulturergebnisse nicht therapiert werden.
[Negative Empfehlungen der Initiative „Klug entscheiden“ im Bereich der Infektiologie]