Ursachen
Austrocknungsekzem (Exsikkationsekzem)

Pathogenese (Krankheitsentstehung) 

Je älter der Mensch wird, desto mehr verändert sich der Aufbau der verschiedenen Hautschichten:

  • Die Haut wird dünner.
  • Die Anzahl der eingelagerten Schweißdrüsen wird geringer bzw. die Talgdrüsensekretion ist vermindert (zeitlicher Verlauf der Talgdrüsenproduktion: Abfall nach der Geburt, Anstieg mit der Pubertät, Maximum circa 25. Lebensjahr, danach allmählicher Abfall).
  • Die Fettschichten, die Kollagenfasern und die elastischen Fasern nehmen ab.
  • Die Durchblutung geht zurück.

Die Haut ist leichter verletzbar und Wunden heilen langsamer.

Das Exsikkationsekzem ist ein chronisches Ekzem, welches auf aufgrund einer verminderten Talgabsonderung der Haut (Sebostase) entsteht.

Exsikkationsekzeme äußern sich durch das Auftreten typischer netzförmiger rötlicher Einrissen der Hornhaut (Eczéma craquelé), die an ein eingetrocknetes Flussbett erinnern und eine darauf folgende Entzündung der Haut. Bei Nichtbehandlung entwickelt sich im weiteren Verlauf daraus rötlich-bräunliche, schuppende, infiltrierte Plaques (flächenhafte oder plattenartige Substanzvermehrung der Haut).

Ätiologie (Ursachen)

Biographische Ursachen

  • Lebensalter – Alter (hier: ab zweiter Lebenshälfte)
  • Hormonelle Faktoren: Menopause (weibliche Wechseljahre; Klimakterium), Andropause (männliche Wechseljahre)

Verhaltensbedingte Ursachen

  • Ernährung
    • Fehlernährung
    • Mangelernährung
    • Flüssigkeitsmangel
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol (Frau: > 20 g/Tag; Mann > 30 g/Tag)
    • Tabak (Rauchen)
  • Waschverhalten: übermäßiger Gebrauch von:
    • Seifen oder Duschmitteln
    • Badezusätzen
    • Bürsten oder Abreiben der Haut (→ bei älteren Menschen wird dadurch der ohnehin dünnere Talgfilm der Haut abgewaschen – die Haut verliert noch mehr Feuchtigkeit)
  • Verwendung alkoholhaltiger Reinigungsmittel

Krankheitsbedingte Ursachen

  • Assoziation mit Hepatopathien (Lebererkrankungen), malignen Lymphomen (Lymphdrüsenkrebs)
  • Anorexia nervosa (Magersucht)
  • Atopie (Neigung zur Überempfindlichkeitsreaktionen), z. B. atopische Ekzem (Neurodermitis)
  • Vulgäre Ichthyose – Verhornungsstörungen der Haut
  • Xerodermie (trockene Haut)

Medikamente

  • Cimetidin (H2-Antihistaminikum)
  • Exsikkierende Medikamente
    • Diuretika 
    • Retinoide (Isotretinoin)
  • HIV-Proteaseinhibitoren (Indinavir)
  • Hormone
    • Hormonelle Kontrazeptiva (Anti-Babypille) sowie Antiandrogene
    • Östrogene (Sebostase/Hemmung der Talgbildung)
  • Indinavir (Virostatikum)
  • Monoklonale Antikörper – Bevacizumab, Pertuzumab, Trastuzumab
  • Lipidsenker
    Psychopharmaka
  • Tyrosinkinaseinhibitoren (TKI) – Dasatinib

Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Reizstoffe (Chemikalien, Lösungsmittel)
  • Klimaanlagen (trockene Luft)
  • Überheizte Räume
  • Trockenes Raumklima 
  • Sonne (häufige Sonnenbäder)
  • Winter (Kälte) → Reduktion der Talgdrüsensekretion

Weitere Ursachen

  • Dialyse (Blutwäsche)
     
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