Austrocknungsekzem (Exsikkationsekzem) – Einleitung

Das Exsikkationsekzem – umgangssprachlich Austrocknungsekzem genannt – ist ein chronisches Ekzem, welches aufgrund einer verminderten Talgabsonderung der Haut (Sebostase) entsteht.

Synonyme und ICD 10: Asteatosis cutis; asteatotisches Ekzem; degeneratives Ekzem; Dermatitis sicca; dysregulativ-mikrobielles Ekzem vom sebostatischen Typ; Eczéma craquelé; Eczema craquelée; Exsikkationsdermatitis; Exsikkationsekzematid; Schreuss; sebostatische Dermatitis; seniles Ekzem; xerotisches Ekzem; ICD-10-GM L30.8: Sonstige näher bezeichnete Dermatitis

Formen des Exsikkationsekzem

Milde Form

  • Symptome: Leichte Hautrötung, feine Schuppung, leichtes Spannungsgefühl
  • Lokalisation: Meist lokalisiert auf den Extremitäten (Arme, Beine) oder im Gesicht

Moderate Form

  • Symptome: Deutlichere Rötung, vermehrte Schuppung, Juckreiz, kleine Risse in der Haut
  • Lokalisation: Häufig an den Beinen, besonders an den Schienbeinen, Unterarmen, Händen und Gesicht

Schwere Form

  • Symptome: Stark ausgeprägte Rötung, grobe Schuppung, intensiver Juckreiz, schmerzhafte Risse, nässende Bereiche
  • Lokalisation: Große Flächen der Haut sind betroffen, einschließlich Rumpf, Rücken und Gesicht

Chronische Form

  • Symptome: Chronische Entzündung, Verdickung der Haut (Lichenifikation), anhaltende Trockenheit und Schuppung, chronischer Juckreiz
  • Lokalisation: Meist an den gleichen Stellen wiederkehrend, häufig an Händen, Beinen und Gesicht

Akute Form

  • Symptome: Plötzliches Auftreten von Rötung, Schuppung, Nässen und starkem Juckreiz
  • Lokalisation: Kann an verschiedenen Körperstellen auftreten, je nach auslösenden Faktoren wie Umweltbedingungen oder Kontakt mit irritierenden Substanzen

Altershautekzem

  • Symptome: Feine Schuppung, Rötung, Spannungsgefühl und Juckreiz speziell bei älteren Menschen aufgrund verminderter Talgproduktion
  • Lokalisation: Vor allem an den Unterschenkeln, Unterarmen und Händen

Epidemiologie

Saisonale Häufung der Erkrankung: Das Exsikkationsekzem tritt gehäuft im Winter auf.

Vom Exsikkationsekzem sind ältere Menschen, Neurodermitiker sowie Kleinkinder betroffen.

Geschlechterverhältnis: Männer sind häufiger betroffen als Frauen.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt ab der zweiten Lebenshälfte auf.

Zur Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) des Exsikkationsekzems liegen keine Zahlen vor.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Das Exsikkationsekzem beginnt in den ersten Lebensjahrzehnten oft mit trockener Haut (Xerodermie), die anfänglich keine Beschwerden verursacht. Betroffene bemerken lediglich vermehrt rieselnde Hautschuppen.
  • Mit zunehmendem Alter, insbesondere ab der zweiten Lebenshälfte, nimmt die Hauttrockenheit zu und führt zu einem unangenehmen Spannungsgefühl.
  • Übermäßige Körperpflege und der übermäßige Gebrauch von Seifen oder Duschmitteln verstärken die Austrocknung der Haut.
  • Besonders im Winter, wenn die Luftfeuchtigkeit niedriger ist, verschlechtert sich der Hautzustand und es kommt häufig zur Manifestation von Exsikkationsekzemen, insbesondere an den Unterschenkeln und seltener am Körperstamm.

Typische Symptome des Exsikkationsekzems sind netzförmige, rötliche Einrisse der Hornhaut (Eczéma craquelé), die an ein eingetrocknetes Flussbett erinnern und zu einer Entzündung der Haut führen. Bei Nichtbehandlung können sich diese Risse zu rötlich-bräunlichen, schuppenden und infiltrierten Plaques (herdförmige Schuppung) entwickeln.

Prognose

  • Die Prognose des Exsikkationsekzems ist gut, wenn die Betroffenen geeignete Maßnahmen zur Hautpflege ergreifen. Dies umfasst eine Änderung der Dusch- und Badegewohnheiten sowie die regelmäßige Anwendung rückfettender Hautpflegeprodukte wie Basiscremes und Ölbäder.
  • In schwereren Fällen, insbesondere bei anhaltendem Juckreiz, können glucocorticoidhaltige Cremes notwendig sein. Die konsequente Einhaltung dieser Pflegeempfehlungen kann die Symptome lindern und eine Verschlimmerung des Ekzems verhindern.