Einleitung
Nasenbluten (Epistaxis)

Epistaxis (Thesaurussynonyma: Epipharynxblutung; Epipharynxhämorrhagie; Epistaxis; Multiple Epistaxis; Nasenbluten; Nasenhämorrhagie; Nasenmuschelhämorrhagie; Postnasale Blutung; Postnasale Hämorrhagie; Rhinorrhagie; ICD-10-GM R04.0: Epistaxis) bezeichnet das Nasenbluten.

Nasenbluten kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter "Differentialdiagnosen").

In der Regel kommt es zu einer Blutung aus den Gefäßen der Nasenschleimhaut, vor allem aus dem Locus Kiesselbachii (ca. 90 %).
Der Locus Kiesselbachii ist ein Gefäßgeflecht im vorderen Abschnitt des Nasenseptums (Nasenscheidewand).
Die oberflächliche Lage unter einer dünnen Schleimhaut prädisponiert zu Verletzungen und Rupturen.


In vielen Fällen lässt sich keine Ursache herausfinden, dann spricht man von einer idiopathischen/habituellen/essentiellen Epistaxis.

Man unterscheidet des Weiteren ein lokales vom symptomatischen Nasenbluten.

Geschlechterverhältnis: Jungen zu Mädchen 2:1. Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen.

Häufigkeitsgipfel: Epistaxis kann in jedem Lebensalter auftreten. Häufig tritt es bei sehr jungen und sehr alten Patienten auf.

Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit), hier die Lebenslangzeitprävalenz, beträgt ca. 60 %. 
Man geht davon aus, dass ca. 10 % der Erwachsenen schon einmal Nasenbluten hatten.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) beträgt 121 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr in Deutschland in einer Notfallambulanz in Ostthüringen [3]. 

Verlauf und Prognose: In der Mehrheit der Fälle ist Nasenbluten nicht gefährlich und hört nach wenigen Minuten spontan wieder auf. Bei über 80 % ist eine lokale Gefäßverletzung des vorderen Nasenseptums (Nasenscheidewand) die Ursache für das Nasenbluten. 
In 65 bis 75 Prozent der Fälle kann die Blutung mit einfachen Maßnahmen gestillt werden (s. u. "Weitere Therapie"). Basismaßnahmen wie etwa eine Kompression der Nasenflügel, Auflegen einer Kühlkompresse auf die Stirn oder den Nacken oder oxymetazolinhaltige Nasensprays helfen in den meisten Fällen. 
Nur ein kleiner Teil der Betroffenen (6-10 %), die schweres oder rezidivierendes (wiederkehrendes) Nasenbluten haben, muss einen Facharzt für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde oder eine Notfallambulanz aufsuchen  [1, 2]. 

Literatur

  1. Petruson B, Rudin R: The frequency of epistaxis in a male population sample. Rhinology 1975; 13: 129-33
  2. Small M, Murray JA, Maran AG: A study of patients with epistaxis requiring admission to hospital. Health Bull 1982; 40: 20-9.
  3. Weigel K, Volk GF, Müller A, Guntinas-Lichius O: Ein Jahr Epistaxisbehandlung in den Notfallambulanzen der Ostthüringer HNO-Kliniken. Laryngorhinootologie 2016; 95: 837-42 doi: 10.1055/s-0042-111013

     
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