Myome der Gebärmutter (Uterus myomatosus, Leiomyome) – Weitere Therapie

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Fokussierter Ultraschall (MR-HIFU) von Myomen  MRT (Magnetresonanztomographie) gesteuerte fokussierte Ultraschalltherapie (MRgFUS) (Synonym: MR-HIFU = Magnetresonanz- High Intensity Focused Ultrasound) ist eine jüngere Behandlungsmöglichkeit von Myomen, die zunehmend an Bedeutung gewinnt, weil sie eine Therapie mit folgenden Optionen ermöglicht: sie ist ambulant, nebenwirkungsarm, ohne Operation, ohne Narkose und schonend. 
    Relative Kontraindikation: Kinderwunsch
  • Embolisation der Arteria uterina (Synonyme: Uterusmyom-Embolisation; Uterusarterienembolisation (UAE); Myom-Embolisation); dabei wird in den Uterus ein künstlicher Infarkt ausgelöst und damit die Blutzufuhr zum bzw. zu den Myomen unterbrochen; es werden dazu sandkorngroße (zwischen 500-900 Mikrometer groß) Gelatine- oder Kunststoffpartikel über einen Katheter durch Arterien in der Leiste in die jeweiligen Gebärmutterarterien eingeleitet.
    Hinweis zur Uterusarterienembolisation: Zu beachten sind die Aussagen des deutschen Konsensuspapiers, das nach dem „4. radiologisch-gynäkologischen Expertentreffen“ im vergangenen Jahr herausgegeben worden ist [1]. Darin heißt es: „Die UAE ist im Rahmen der Kinderwunschbehandlung allenfalls als Ultima Ratio anzusehen. Mögliche Risiken bestehen vor allem in einer möglichen Reduktion der ovariellen Reserve, erhöhtem Abortrisiko (Fehlgeburtsrisiko), Plazentationsstörungen (Mutterkuchenbildungstörungen) und verstärkten postpartalen Blutungen (Blutungen nach der Geburt).“
    • Myomenukleation (Entfernung von Myomen aus der Gebärmutter unter Erhaltung derselben) versus Embolisation der Arteria uterina: Frauen nach Myomenukleation haben eine bessere Lebensqualität als nach einer Embolisation. Unmittelbar nach dem jeweiligen Eingriff gaben Frauen, bei denen eine Embolisation durchgeführt wurde, eine bessere Lebensqualität an als die Frauen nach einer Myomenukleation. Nach 6 Monaten wendete sich das Blatt. Die Frauen aus der Myomenukleation-Gruppe gaben eine bessere Lebensqualität an; diese blieb auch bei der letzten Befragung nach 2 Jahren erhalten [2].
  • Kontraindikation: Kinderwunsch
  • Falls primär die Blutungsstörung (Hypermenorrhoe (zu starke Regelblutung), Menorrhagie (Blutung ist verlängert (> 7 Tage und < 14 Tage) und verstärkt), Dauerblutung) behandelt werden soll ist ggf. eine Endometriumablation indiziert.
    Endometriumablation (Synonyme: Goldnetz-Methode; Novasure-Methode; Gebärmutterschleimhautentfernung) ist ein Verfahren, mit dem schonend und komplikationsarm das Endometrium (Gebärmutterschleimhaut) durch Hochfrequenzstrom verödet, möglichst weitgehend entfernt und abgesaugt wird.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige frauenärztliche Kontrolluntersuchungen

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

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Literatur

  1. Kröncke T, David M: Uterusarterienembolisation (UAE) zur Myombehandlung. Fortschr Röntgenstr 2013; 185: 461-3
  2. Manyonda I et al.: Uterine-Artery Embolization or Myomectomy for Uterine Fibroids N Engl J Med 2020; 383:440-451 doi: 10.1056/NEJMoa1914735