Einleitung
Gehirnerschütterung (Commotio cerebri)

Bei der Commotio cerebri (Synonyme: Kommotio; leichtes Schädel-Hirn-Trauma; ICD-10-GM S06.0: Gehirnerschütterung) handelt es sich um eine Gehirnerschütterung (GE).
Diese bezeichnet eine vollkommen reversible Funktionsstörung des Gehirns, die im Rahmen eines Schädel-Hirn-Traumas (Schädelhirnverletzung) auftreten kann. Schäden der Hirnstrukturen sind aber nicht nachweisbar.

Man kann die folgenden Formen des Schädel-Hirn-Traumas (SHT) unterscheiden:

Gedeckte Formen:

  • Commotio cerebri (Gehirnerschütterung)
  • Contusio cerebri (Gehirnprellung)
  • Compressio cerebri (Gehirnquetschung)

Offene Formen:

  • Penetrierende (durchdringende) Schädelverletzungen
  • Schädelhirnverletzungen

Weiterhin lässt sich das Schädel-Hirn-Traumas (SHT) nach dem Schweregrad einteilen:

  • Grad 1 (leichtes SHT) – Commotio cerebri (ICD-10-GM S06.0: Gehirnerschütterung); hierbei liegt keine dauerhafte Schädigung vor
  • Grad 2 (mittelschweres SHT) – Contusio cerebri (ICD-10-GM S06.3-: Umschriebene Hirnverletzung); es liegt eine offene oder geschlossene Schädigung der Hirnsubstanz vor
  • Grad 3 (schweres SHT) – Compressio cerebri (ICD-10-GM S06.2-: Diffuse Hirnverletzung); es liegt eine Schädigung des Gehirns durch erhöhten Hirndruck (= innerer Druck) oder durch äußeren Druck (= Trauma) vor

*Siehe dazu unter dem Thema "Körperliche Untersuchung"

Nachfolgend wird die Commotio cerebri beschrieben.

Eine Gehirnerschütterung zählt zu den häufigen Kopfverletzungen.

Geschlechterverhältnis: Von einem leichten Schädel-Hirn-Trauma sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen.

Die Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen) für ein leichtes Schädel-Hirn-Trauma beträgt ca. 200-250 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner pro Jahr (in Deutschland).

Verlauf und Prognose: In den meisten Fällen bleibt eine unkomplizierte Gehirnerschütterung folgenlos. Voraussetzung dafür ist aber, dass sich der Betroffene schont (in den ersten Tagen ist Bettruhe erforderlich).

In 97 % der Fälle besteht eine vollständige Erholung innerhalb eines Monats. Eine komplette Erholung von der klinischen Symptomatik erfolgt typischerweise spätestens innerhalb von 3 bis 12 Monaten [1, 2].

Zu den länger anhaltenden Beschwerden zählen Kopfschmerzen, Schwindel, Sehstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten und Müdigkeit. In der Regel ist der Betroffene nach ein bis zwei Wochen wieder arbeitsfähig bzw. schultauglich.

Literatur

  1. Makdissi M, Darby D, Maruff P, Ugoni A, Brukner P, McCrory P Natural history of concussion in sport: Markers of severity and implications for management. Am J Sports Med 32010 Mar;38(3):464-71. doi: 10.1177/0363546509349491.
  2. McCrea M (2008) Mild traumatic brain injury and postconcussion syndrome. Oxford University Press, Oxford

Leitlinien

  1. S2e-Leitlinie: Schädel-Hirn-Trauma im Erwachsenenalter. (AWMF-Registernummer: 008-001), Dezember 2015 Kurzfassung Langfassung

     
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