Weitere Therapie
Klimakterium/Wechseljahre (Menopause)

Allgemeine Maßnahmen

  • Wechselduschen helfen bei Hitzewallungen.
  • Ätherische Öle können helfen, die Schweißproduktion zu hemmen. Geeignet sind z. B. die Heilpflanzen Salbei oder auch Minze, deren Menthol kühlend wirkt.
  • Bewährte Mittel aus der Natur bei klimakterischen Beschwerden sind Hopfen, Frauenmantel, Mönchspfeffer und Traubensilberkerze. Sie enthalten Phytoöstrogene, das sind Pflanzenstoffe mit hormonähnlicher Wirkung.
  • Normalgewicht anstreben!
    • Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
    • Unterschreitung der BMI-Untergrenze (ab dem 55. Lebensjahr: 23; ab dem 65. Lebensjahr: 24) → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Begrenzter Alkoholkonsum (max. 12 g Alkohol pro Tag)
  • Begrenzter Koffeinkonsum (max. 200 mg Koffein pro Tag; das entspricht 1 bis 2 Tassen Kaffee bzw. 3 bis 5 Tassen grünen/schwarzen Tee) – postmenopausale Frau mit hohem Koffeinkonsum fühlen sich besonders gestört durch vasomotorische Symptome (Hitzewallungen, Schweißausbrüche, Kreislaufinstabilität, Kältegefühl) [1]
  • Ein regelmäßiger Tagesrhythmus fördert einen entspannten Schlaf.
  • Dicke Schlafbekleidung und eine zu warme Schlafumgebung können Schlafstörungen hervorrufen.
  • Abendliche Entspannungsbäder mit beruhigend wirkenden Badezusätzen wie Lavendel helfen bei Einschlafstörungen. Ein paar Tropfen Lavendelöl auf dem Kopfkissen wirken harmonisierend.
  • Vermeidung psychosozialer Belastungen:
    • Stress und Angst können Hitzewallungen auslösen bzw. verstärken.

Konventionelle nicht-operative Therapieverfahren

  • Vaginale fraktionierte CO2-Lasertherapie (Vulvovaginale CO2-Lasertherapie) – innovatives, minimalinvasives, nicht operatives und nicht hormonales Verfahren zur Behandlung der meist rezidivierend auftretenden, schwer therapierbaren vulvovaginalen Dysfunktionen, bes. die Sexualität und Erkrankungen im Intimbereich betreffend. Vorwiegend Frauen im Präklimakterium/Klimakterium oder sonstigen Östrogenmangelsituationen leiden darunter. Auch leichte Formen der Harninkontinenz (Blasenschwäche), der Drangsymptomatik, chronisch rezidivierende Zystitiden (wiederkehrende Blasenentzündungen) und Descensusbeschwerden (Senkungsbeschwerden) können sich bessern. Besonders hervorzuheben sind die exzellenten Ergebnisse bei der Therapie des Lichen sclerosus, die meist eine Cortisontherapie überflüssig machen.
    Beeindruckend ist die minimale Nebenwirkungsrate und das Fehlen von Komplikationen bei dieser Methode, sowie die Möglichkeit der Anwendung nach Chemo- oder Bestrahlungstherapie [2-5]. Allerdings fehlt derzeit noch eine Evaluierung durch kontrollierte Studien [6]. Einzelheiten s. Kapitel: "Vulvovaginale CO2-Lasertherapie"

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind für Frauen in der Menopause angeraten:

  • COVID-19-Impfung
  • Grippe-Impfung
  • Pneumokokken-Impfung (> 65 Jahre und Hoch-Risiko-Patienten mit kardiovaskulärer Erkrankung)
    Beachte: Bei Patienten mit Immunsuppression rät die STIKO zur Sequenzimpfung, wobei zunächst mit PCV13 (Konjugatvakzine) und 6-12 Monate später mit PSV23 (23-valenten Polysaccharidvakzine) geimpft wird. Diese Strategie hat eine deutlich höhere protektive Effektivität als bei Impfung mit PSV23 allein.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem gesunden Mischköstler unter Berücksichtigung des Alters. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte)
  • Beachtung folgender spezieller ernährungsmedizinischer Empfehlungen:
    • Scharfe Speisen, heiße Getränke und Suppen fördern Schweißausbrüche.
    • Kräutertees können helfen, zur Ruhe zu kommen. Empfehlenswert sind Kamille, Baldrian und Melisse.
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns. 

Sportmedizin

  • Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Psychotherapie

  • Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga vermindern Hitzewallungen und Herzrasen.
    Beachte: Um einen größtmöglichen Effekt zu erzielen, ist es erforderlich, dass Tiefenentspannungsmethoden über einen längeren Zeitraum erlernt und regelmäßig angewendet werden.
  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) – bei vasomotorischen Symptomen (z. B. Hitzewallungen, Schweißausbrüche) 
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Komplementäre Behandlungsmethoden

  • Akupunktur – eine Kurzakupunktur hat in einer randomisierten Studie klimakterische Beschwerden (Tag- und Nachtschweiß, allgemeines Schwitzen, Schlafstörungen, körperliche Symptomen zu Haut- und Haar­problemen, emotionale Verletzlichkeit) gelindert [7].

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Autoren: Prof. Dr. med. G. Grospietsch, Dr. med. W. G. Gehring

Literatur

  1. Faubion SS, Sood R, Thielen JM, Shuster LT: Caffeine and menopausal symptoms: what is the association? Menopause. 2015 Feb;22(2):155-8. doi: 10.1097/GME.0000000000000301.
  2. Salvatore S, Nappi RE, Parma M, Chionna R, Lagona F, Zerbinati N, Ferrero S, Origoni M, Candiani M, Leone Roberti Maggiore U: Sexual function after fractional microablative CO₂ Laser in women with vulvovaginalatrophy. Climacteric. 2015 Apr;18(2):219-25. doi: 10.3109/13697137.2014.975197.
  3. Pitsouni E, Grigoriadis T, Falagas ME, Salvatore S, Athanasiou S: Laser therapy for the genitourinary syndrome of menopause. A systematic review and meta-analysis. Maturitas. 2017 Sep;103:78-88. doi: 10.1016/j.maturitas.2017.06.029.
  4. Perino A, Cucinella G, Gugliotta G, Saitta S, Polito S, Adile B, Marci R, Calagna: Is vaginal fractional CO2 laser treatment effective in improving overactive bladdersymptoms in post-menopausal patients? Preliminary results. Eur Rev Med Pharmacol Sci. 2016 Jun;20(12):2491-7.
  5. Sousa MS, Peate M, Jarvis S, Hickey M, Friedlander M: A clinical guide to the management of genitourinary symptoms in breast cancersurvivors on endocrine therapy. Ther Adv Med Oncol. 2017 Apr;9(4):269-285. doi: 10.1177/1758834016687260.
  6. Rabley A, O'Shea T, Terry R, Byun S, Louis Moy M: Laser Therapy for Genitourinary Syndrome of Menopause. Curr Urol Rep. 2018 Aug 17;19(10):83. doi: 10.1007/s11934-018-0831-y
  7. Lund KS et al.: Efficacy of a standardised acupuncture approach for women with bothersome menopausal symptoms: a pragmatic randomised study in primary care (the ACOM study). BMJ Open 19. Februar 2019 http://dx.doi.org/10.1136/bmjopen-2018-023637

Leitlinien

  1. S3-Leitlinie: Peri- und Postmenopause - Diagnostik und Interventionen. (AWMF-Registernummer: 015-062), Januar 2020 Langfassung
     
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