Operative Therapie
Extrauteringravidität

Die Therapieform, abwartend – auf Resorption ("Aufsaugen") hoffend –, medikamentös (systemisch oder lokal), oder operativ (pelviskopisch/Bauchspiegelung, durch Laparotomie/Bauchschnitt, bzw. bei cervicaler Gravidität/Schwangerschaft im Gebärmutterhals durch Kürretage) ist und bleibt eine Einzelfallentscheidung und hängt von der klinischen Situation ab. Ausnahme scheint zurzeit die Cervixgravidität zu sein. Jüngere Untersuchungen sprechen dafür, dass, wegen der Gefahr extremer Blutungen, vor der Operation durch Kürettage (Ausschabung) eine medikamentöse Therapie angestrebt werden sollte, um die Gravidität zu denaturieren.

Indikationen für eine operative Therapie:

  • Ruptur ("Platzen des Eileiters")
  • Hämodynamische Instabilität (akutes Abdomen, Kreislaufinstabilität, akute Rupturzeichen oder peritoneale Blutung) → sofortige chirurgische Intervention
  • Beschwerden (z. B. Schmerzen)
  • Verdacht auf heterotope Gravidität

1. Ordnung

  • Diagnostisch-therapeutische Pelviskopie (Operation zur Spiegelung des unteren Bauchbereiches und Beckens; Goldstandard); abhängig von der Größe der Schwangerschaft (z. B. Raumforderung: < 4 cm ohne Herzaktion bzw. < 3,5 cm mit Herzaktion) und Kinderwunsch
    • Organ- (tuben-/Eileiter-)erhaltend:
      • Antimesenteriale longitudinale Salpingotomie (Eileitereröffnung), Ausmelken der Gravidität, optional Verschluss der Tube (Eileiter) durch Naht
      • Segmentteilresektion (partielle Salpingotomie)
      • Transampulläre Expression ("milk out")
    • Resektion der Tube (operative Entfernung des Eileiters):
      • als Ultima Ratio bei nicht stillbarer Blutung 
      • wg. ausgeprägter Tubendestruktion (“Eileiterzerstörung")
      • wg. ipsilaterales ("auf derselben Körperhälfte")  Rezidiv
      • wg. vorausgegangener ipsilateralen Sterilisation
      • zur Rezidivprophylaxe bei abgeschlossener Familienplanung
  • Laparotomie (Bauchschnitt), wenn eine pelviskopische Operation nicht möglich ist.
  • Kürettage der Cervix bei Cervikalgravidität:
    • wg. starker Blutungsgefahr präoperativ immer über eine Hysterektomie (operative Entfernung der Gebärmutter) aufklären
    • wenn klinisch möglich sollte präoperativ eine systemische Methotrexat-Behandlung durchgeführt werden (systemisch bevorzugt vor lokaler Applikation wegen Blutungsgefahr durch die Manipulation)

Beachte: Bei Rh-negativen Patientinnen ist immer eine Rh-D-Immunglobulingabe erforderlich.

Cave (Achtung)!

  • Nach einer minimal-invasiven Salpingotomie kann es in bis zu 20 % zu einer Trophoblastenpersistenz (Bestehenbleiben der äußeren Zellschicht einer Blastozyste) kommen.
  • Nachbeobachtung: Wöchentliche Kontrollen bis zur Normalisierung des HCG-Wertes!
  • Bei persistierendem Extrauteringravidität/trophoblastäres Gewebe erfolgt eine Re-Laparoskopie oder ggf. Einleitung einer medikamentösen Therapie.
     
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