Differentialdiagnosen
Extrauteringravidität

Atmungssystem (J00-J99)

  • Mediastinitis – Entzündung des zwischen den beiden Lungenflügeln gelegenen Anteils des Brustkorbs
  • Pleuritis (Rippenfellentzündung)
  • Pneumonie (Lungenentzündung)
  • Pneumothorax (Lungenkollaps)

Blut, blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)

  • Hämolytische Krise – akuter Blutzerfall im Rahmen einer Anämie (Blutarmut)
  • Hämophilie (Bluterkrankheit)

Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)

  • Addison-Krise – Dekompensation einer schleichenden Nebennierenrindeninsuffizienz (Nebennierenrindenschwäche)
  • Akute Nebenniereninsuffizienz
  • C1-Esterase-Inhibitor-Mangel (angioneurotisches Ödem) – Erkrankung, die durch den Mangel an einem Hemmstoff des Komplementsystems bedingt ist
  • Diabetes mellitus (Pseudoperitonitis diabetica)
  • Familiäres Mittelmeerfieber (FMF; Synonym: familiäre rekurrente Polyserositis) – autosomal-rezessiv vererbte Erkrankung, die gehäuft bei Bewohnern der östlichen Mittelmeerregion auftritt; chronische Erkrankung, die durch sporadisch auftretende Fieberschübe mit begleitender Entzündung der Tunica serosa charakterisiert ist, was zu Abdominalschmerzen (Bauchschmerzen), Thoraxschmerz oder zur Arthralgie (Gelenkschmerzen) führt.
  • Hämochromatose (Eisenspeicherkrankheit) – genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang mit vermehrter Ablagerung von Eisen als Folge einer erhöhten Eisenkonzentration im Blut mit Gewebeschädigung 
  • Hyperparathyreoidismus (Nebenschilddrüsenüberfunktion)
  • Nahrungsmittelallergie
  • Nahrungsmittelintoleranz wie beispielsweise Lactoseintoleranz, Fructoseintoleranz
  • Porphyrie bzw. akute intermittierende Porphyrie (AIP); genetische Erkrankung mit autosomal-dominantem Erbgang; Patienten mit dieser Krankheit weisen eine Reduktion der Aktivität des Enzyms Porphobilinogen-Desaminase (PBG-D) von 50 Prozent auf, die für die Porphyrinsynthese ausreicht. Auslöser einer Porphyrieattacke, die einige Tage, aber auch Monate dauern kann, sind Infektionen, Medikamente oder Alkohol. Das klinische Bild dieser Anfälle präsentiert sich als akutes Abdomen oder als neurologische Ausfälle, die einen letalen Verlauf nehmen können. Die Leitsymptome der akuten Porphyrie sind intermittierende neurologische und psychiatrische Störungen. Im Vordergrund steht häufig eine autonome Neuropathie, die abdominelle Koliken (akutes Abdomen), Nausea (Übelkeit), Erbrechen oder Obstipation (Verstopfung) verursacht sowie eine Tachykardie (zu schneller Herzschlag: > 100 Schläge pro Minute) und ein labiler Hypertonus (Bluthochdruck).

Haut und Unterhaut (L00-L99)

  • Herpes zoster (Gürtelrose)

Herzkreislaufsystem (I00-I99)

  • Aortenaneurysma (Bildung einer Wandaussackung in der Hauptschlagader, die rupturieren (platzen) kann) bzw. abdominales Aortenaneurysma (AAA) – Symptomatik: abdominale Schmerzen, die von milden Spannungsgefühl bis zum Vernichtungsschmerz reichen; es sollte in Erwägung gezogen werden bei Patienten > 50 Jahre, die über abdominale Schmerzen oder Rückenschmerzen klagen, bei gleichzeitig "pulsierenden Abdominaltumor"; die Inzidenz (Häufigkeit der Neuerkrankung) für asymptomatische abdominale Aortenaneurysem liegt zwischen 3,0 und 117 pro 100.000 Personenjahre
  • Aortendissektion (Synonym: Aneurysma dissecans aortae) – akute Aufspaltung (Dissektion) der Wandschichten der Aorta (Hauptschlagader), mit einem Einriss der inneren Schicht der Gefäßwand (Intima) und einer Einblutung zwischen der Intima und der Muskelschicht der Gefäßwand (äußere Media), im Sinne eines Aneurysma dissecans (krankhafte Ausweitung der Schlagader)
  • Endokarditis (Herzinnenhautentzündung)
  • Herzinsuffizienz (Herzschwäche)
  • Lungenembolie – durch einen akuten Verschluss von Lungengefäßen auftretender Lungeninfarkt
  • Myokardinfarkt (Herzinfarkt)
  • Myokarditis (Herzmuskelentzündung)
  • Perikarditis (Herzbeutelentzündung)
  • Pfordaderthrombose
  • Rupturiertes Bauchaortenaneurysma (BAA)

Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)

  • Akute Gastroenteritis (Magen-Darm-Grippe)
  • Leptospirose – durch Leptospiren verursachte und meist durch Tiere oder Haut-/Schleimhautkontakt übertragene Infektionserkrankung
  • Malaria
  • Mononukleose (Pfeiffersche Drüsenfieber)
  • Parasiteninfektion
  • Pleurodynie, epidemische (Bornholmer Krankheit) – Schmerzen, die durch eine Reizung des Rippenfells auftreten
  • Pseudomembranöse Enterokolitis/Pseudomembranöse Kolitis − Dickdarmschleimhautentzündung, die meist nach Einnahme von Antibiotika auftritt; Ursache ist eine Überwucherung des Darmes mit dem Bakterium Clostridium difficile
  • Typhus abdominalis – durch Salmonella typhi verursachte Infektionserkrankung
  • Tuberkulose (Schwindsucht)
  • Verschiedene andere virale oder bakterielle Infektionen

Leber, Gallenblase und Gallenwege – Pankreas (Bauchspeicheldrüse) (K70-K77; K80-K87)

  • Akute Cholezystitis (Gallenblasenentzündung)
  • Akute Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Alkohol-Hepatitis (Leberentzündung)
  • Cholangitis (Gallengangsentzündung)
  • Gallenkolik, meist durch Gallensteine (Cholezystolithiasis) ausgelöst
  • Leberruptur (Leberzerreißung)
  • Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)

Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)

  • Akute Appendicitis ("Blinddarmentzündung")
  • Akute Gastritis (Magenschleimhautentzündung)
  • Akute mesenteriale Ischämie (AMI; Darminfarkt, Mesenterialarterienverschluss, Mesenterialinfarkt, mesenteriale Verschlusskrankheit, Angina abdominalis)
    [Häufigkeit: 1 %; bei über 70-Jährigen: bis zu 10 %]
  • Bauchwandhämatome, treten vor allem bei Antikoagulantientherapie auf
  • Colitis indeterminata − Erkrankung, die eine Kombination von Colitis ulcerosa und Morbus Crohn darstellt
  • Diversionscolitis − nach operativer Stilllegung von Darmabschnitten auftretende Erkrankung
  • Divertikulitis – Erkrankung des Dickdarmes, bei der sich in Ausstülpungen der Schleimhaut (Divertikel) eine Entzündung bildet
  • Gastroparese – Tonusverlust der Magenmuskulatur
  • Ileus (Darmverschluss)
    • mechanisch: von außen (Adhäsionen, Briden, Tumor) oder von innen (Kolonkarzinom, Gallensteinileus Kotsteine), mit Strangulation (z. B. inkarzerierte Hernie, Volvulus)
    • paralytisch (Durchwanderungsperitonitis!)
  • Infektiöse Colitis − Darmentzündung durch Bakterien, Viren oder Parasiten wie beispielsweise Salmonellen
  • Inkarzerierte Hernie – eingeklemmter Weichteilbruch (Leisten-, Nabel-, Narbenhernie)
  • Ischämische Colitis − Darmentzündung durch ungenügende Versorgung des Darms mit Nährstoffen und Sauerstoff
  • Magen-/Darmulzerationen (Geschwüre)
  • Meckel-Divertikulitis – Entzündung einer Aussackung im Bereich des Dünndarms, die ein entwicklungsgeschichtliches Überbleibsel darstellt
  • Meteorismus (Blähungen)
  • Mikroskopische Kolitis oder mikroskopische Colitis (MC; Synonyme: kollagene Kolitis; Kollagenkolitis, Kollagencolitis) – chronische, etwas atypisch ablaufende Entzündung der Schleimhaut des Kolons (Dickdarm), deren Ursache unklar ist und die klinisch mit heftiger wässriger Diarrhoe (Durchfall) einhergeht/4-5-mal täglich, auch nachts; einige Patienten leiden dazu unter Abdominalschmerzen (Bauchschmerzen); 75-80 % sind Frauen/ Frauen > 50 Jahre; die korrekte Diagnose ist nur mit Koloskopie (Darmspiegelung) und Stufenbiopsien (Entnahme von Gewebeproben in den einzelnen Dickdarmabschnitten), d. h. durch eine histologische (feingewebliche) Untersuchung zu stellen.
    Beachte: Bei Erstdiagnose der MC sollte ein Zöliakiescreening erfolgen. 
  • Morbus Crohn chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED); sie verläuft meist in Schüben und kann den gesamten Verdauungstrakt befallen; charakterisierend ist der segmentale Befall der Darmmukosa (Darmschleimhaut), das heißt es können mehrere Darmabschnitte befallen sein, die durch gesunde Abschnitte voneinander getrennt sind
  • Morbus Whipple − eine durch das grampositive Stäbchenbakterium Tropheryma whippelii ausgelöste, chronisch-rezidivierende Erkrankung, die den gesamten Körper betreffen kann (Symptome: Fieber, Gelenkbeschwerden, Störungen der Gehirnfunktion, Gewichtsverlust, Durchfall, Bauchschmerzen u.v.m.)
  • Lymphadenitis mesenterialis – bakterielle Infektion, die zu rechtsseitigen Bauchschmerzen führt; betrifft die abdominellen Lymphknoten
  • Ösophagusspasmus – krampfartige Verengung der Speiseröhre
  • Perforation von Hohlorganen im Bauchraum wie der Magen- oder Darmperforation (heftige und plötzlich einsetzende Schmerzen)
  • Peritonitis (Bauchfellentzündung)
  • Rektumulkus (Mastdarmgeschwür)
  • Reizdarmsyndrom (Colon irritable)
  • Sigmadivertikulitis – Entzündung um ein infiziertes Divertikel (Ausstülpung der Darmwand)
  • Typhlitis – Entzündung des Appendix (Blinddarms) und aufsteigenden Colons (Dickdarms) sowie mitunter auch des terminalen Ileums (Endabschnitt des Krumm- oder Hüftdarms)
  • Strahlencolitis − Erkrankung, die nach Bestrahlungen, vor allem im Rahmen einer Krebstherapie, auftreten kann
  • Toxisches Megakolon – durch Toxine bedingte Lähmung und massive Dilatation des Kolons (Weitstellung des Dickdarms; > 6 cm), welche mit akuteAbdomen (stärkste Bauchschmerzen), Erbrechen, klinischen Zeichen des Schocks und Sepsis (Blutvergiftung) einhergeht; Komplikation bei der Colitis ulcerosa; Letalität (Sterblichkeit bezogen auf die Gesamtzahl der an der Krankheit Erkrankten) beträgt ca. 30 %

Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)

  • Coxarthrose (Hüftgelenksarthrose)
  • Dermatomyositis – seltene Kollagenose, die häufig paraneoplastisch auftrtt
  • Morbus Behçet (Synonym: Morbus Adamantiades-Behçet; Behçet-Krankheit; Behçet-Aphthen) – Multisystemerkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis, die mit einer rezidivierenden, chronischen Vaskulitis (Gefäßentzündung) der kleinen und großen Arterien sowie mit Schleimhautentzündungen einhergeht; als typisch für die Erkrankung wird in der Literatur die Trias (das Auftreten von drei Symptomen) aus Aphthen (schmerzhafte, erosive Schleimhautveränderungen) im Mund und aphthösen Genitalulzera (Geschwüre in der Genitalregion) sowie einer Uveitis (Entzündung der mittleren Augenhaut, die aus der Aderhaut (Choroidea), dem Strahlenkörper (Corpus ciliare) und der Regenbogenhaut (Iris) besteht) angegeben; man vermutet einen Defekt der zellulären Immunität
  • Lupus erythematodes disseminatus – Autoimmunerkrankung, die zu verschiedenen Veränderungen von Haut, Gelenken und inneren Organen führt
  • Nukleus pulposus-Prolaps (Bandscheibenvorfall)
  • Panarteriits nodosa – Kollagenose, die zur Verdickung der Gefäßwände und somit zu Mangeldurchblutung führt
  • Sakroiliitis – Entzündung des Iliosakralgelenkes zwischen Kreuz- und Hüftbein

Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)

  • Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP; Synonym: Familiäre Polyposis) – ist eine autosomal-dominant vererbbare Erkrankung. Diese führt zum Auftreten einer Vielzahl (> 100 bis tausende) kolorektaler Adenome (Polypen). Die Wahrscheinlichkeit der malignen (bösartigen) Entartung liegt bei nahezu 100 % (durchschnittlich ab dem 40. Lebensjahr).
  • Leukämie (Blutkrebs)
  • Lymphom − bösartige Erkrankung, die ihren Ursprung im lymphatischen System hat
  • Kolonkarzinom (Darmkrebs)
  • Magenkarzinom
  • Pankreaskarzinom (Bauchspeicheldrüsenkrebs)
  • Tumoren jeder Art im Bereich des Abdomens

Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)

  • Epilepsie-Äquivalente
  • Meningitis (Hirnhautentzündung)
  • Neuralgie – Schmerzen im Ausbreitungsgebiet eines sensiblen Nerven ohne nachweisbare Ursache
  • Kompression des Rückenmarks/der Spinalnerven
  • Nervenwurzelreizsyndrom
  • Somatoforme Störungen wie das chronische Unterbauchschmerzsyndrom oder in starken Belastungssituationen
  • Radikulitis (Nervenwurzelentzündung)
  • Tabes dorsalis (Neurolues) – Spätstadium der Syphilis, bei dem es zu einer Entmarkung des Rückenmarks kommt

Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett (O00-O99)

  • Intakte Gravidität
  • Abortus imminens (drohender Abort)
  • Abortus incipiens (beginnender Abort)

Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)

  • Ischurie (Harnverhaltung)
  • Urämie (Auftreten harnpflichtiger Substanzen im Blut oberhalb der Normwerte)

Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)

  • Akute Adnexitis (Entzündung von Eileiter und Eierstock)
  • Corpus-lutem-Zyste, ggf. eingeblutet bzw. rupturiert (bei intakter Gravidität)
  • Endometriose – Auftreten von Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) außerhalb der Endometriumschicht der Gebärmutter
  • Hodentorsion (Hodenverdrehung)
  • Mittelschmerz (Intermenstrualschmerz) – in der Mitte des Zyklus der Frau auftretender Unterbauchschmerz, der wahrscheinlich durch den Follikelsprung bedingt ist
  • Niereninfarkt
  • Nierenkolik, vor allem durch Nierensteine verursacht
  • Ovarialzyste, eingeblutet, stielgedreht bzw. rupturiert – wassergefüllter Tumor im Bereich des Eierstocks, dessen versorgende Gefäße abgeklemmt wurden
  • Perforation der Harnblase (heftige und plötzlich einsetzende Schmerzen)
  • Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung)
  • Tuboovarialabszess (TOA; Abszessbildung zwischen Tuba uterina (Eileiter) und Ovar/Eierstock), die als Komplikation einer Adnexitis auftritt)
  • Urolithiasis (Harnsteinleiden)
  • Zystitis (Blasenentzündung)

Verletzungen, Vergiftungen und andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)

  • Alkoholintoxikation (Alkoholvergiftung; Alkohol)
  • Bauchtrauma
  • Hitzschlag
  • Nikotinvergiftung

Medikamente

  • Chinin-Intoxikation (Malaria-Therapeutikum)
  • Drogenentzug

Umweltbelastungen – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Arsenintoxikation (Arsen)
  • Bleiintoxikation (Blei)
  • Intoxikationen (Vergiftungen) – durch diverse Toxine (Spinnen, Schlangen, Insekten)
  • Thalliumintoxikation
     
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