Xanthelasmen

Xanthelasmen (Lidxanthelasmen; Lidxanthome; plane Xanthome der Lider; Xanthelasma palpebrarum; Xanthelasmen der Augenlider; ICD-10.GM H02.6: Xanthelasma palpebrarum) sind gelbliche, erhabene Platten im Gewebe des Ober- und Unterlids, die Cholesterin enthalten. Sie zählen zu den Xanthomen der Haut.
 
Diese Hautveränderung ist benigne (gutartig), wirkt jedoch kosmetisch störend. Frauen sind häufiger als Männer betroffen:

Besonders häufig sind Frauen in den Wechseljahren betroffen.

Häufigkeitsgipfel: 
Der Erkrankungsgipfel liegt im 4. und 5. Lebensjahrzehnt.

Verlauf und Prognose: Es gibt keine spontane Rückbildung. Falls eine Dyslipidämie (Fettstoffwechselstörung) Ursache der Xanthelasmen ist, ist die Entstehung einer Atherosklerose mit ihren Folgeerkrankungen besonders zu beachten.

Beachte: Eine Follow-Up-Studie über 33 Jahre mit 12.745 Personen zeigte, dass Xanthelasmen ein wichtiger Hautmarker für Atherosklerose (Arteriosklerose, Arterienverkalkung), unabhängig von den Lipidwerten, sind. Personen mit diesem Hautmarker haben einen zusätzlichen Risikofaktor für Myokardinfarkt (Herzinfarkt) und ischämische Herzkrankheit (koronare Herzkrankheit, KHK; Herzkranzgefäßerkrankung) [1].

Symptome – Beschwerden

Xanthelasmen sind 0,1-2,0 cm große, gelbliche, erhabene streifenförmige Flecken, Plaques (flächenhafte oder plattenartige Substanzvermehrung der Haut) oder Papeln (knötchenartige Hautveränderung) im Bereich der Augenlider, die von glatter Oberfläche sind und Cholesterin enthalten.
Meist sind sie polsterartig weich und leicht verschiebbar und kommen symmetrisch an beiden Augen vor. Sie können mehr als einen Zentimeter groß sein.

Differentialdiagnosen

Man muss Syringome (Fehlbildung von Schweißdrüsen) und Milien (Grieskörner) von Xanthelasmen abgrenzen.

Pathogenese (Krankheitsentstehung) – Ätiologie (Ursachen)

Größtenteils sind Xanthelasmen idiopathisch ("ohne bekannte Ursache").

Xanthome können auch ein Hinweis auf Fettstoffwechselstörungen (Hyperlipoproteinämie; Typ-II- oder Typ-IV-Hyperlipidämie) sein. Auch Diabetes mellitus kann Ursache für die Fetteinlagerungen sein. Eine Assoziation wurde auch mit der Hypertonie (Bluthochdruck) festgestellt.

In höherem Alter können Xanthelasmen auch unabhängig von einer Erkrankung (bei normalem Gesamtcholesterin) auftreten.

Diagnostik

Xanthelasmen werden aufgrund des typischen Bildes durch Blickdiagnose festgestellt.

Therapie

  • Screening auf Gesamtcholesterin, LDL-Cholesterin, HDL-Cholesterin und Triglyceride; Behandlung der Dyslipoproteinämie (Fettstoffwechselstörung), wenn vorhanden
  • Eine operative Entfernung (Exzision) war lange das Mittel der ersten Wahl; weitere Verfahren sind:
    • Elektrokauterisation (operative Gewebszerstörung durch Anwendung elektrischen Stromes/Elektrokoagulation)
    • Lasertherapie: Dafür stehen unterschiedliche Laser zur Verfügung wie der CO2-Laser, der Erbium-Yag-Laser oder der Farbstofflaser.
    • Kältetherapie (Kryotherapie) (häufige Anwendung)

Literatur

  1. Christoffersen M, Frikke-Schmidt R, Schnohr P,  Jensen GB,  Nordestgaard BG, Tybjærg-Hansen A: Xanthelasmata, arcus corneae, and ischaemic vascular disease and death in general population: prospective cohort study. BMJ 2011;343:d5497 doi: 10.1136/bmj.d5497

     
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