Anamnese
Syndrom des trockenen Auges (Keratokonjunktivitis sicca)

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der Keratokonjunktivitis sicca (Syndrom des trockenen Auges) dar.

Familienanamnese

  • Gibt es in Ihrer Familie Personen mit Augenerkrankungen?

Soziale Anamnese

  • Welchen Beruf üben Sie aus? (Bildschirmarbeit?)
  • Sind sie in Ihrem Beruf schädigenden Arbeitsstoffen ausgesetzt? (siehe unter Umweltanamnese)
  • Wird in Ihrer Umgebung geraucht, d. h. Sie sind Passivraucher?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden) 

  • Seit wann haben Sie die nachfolgenden Beschwerden?
  • Haben Sie Symptome wie ein Fremdkörpergefühl oder ein Trockenheitsgefühl bemerkt?
  • Brennen oder jucken Ihre Augen?
  • Sind Ihre Augen gerötet?
  • Haben Sie Schleimabsonderungen aus dem Auge bemerkt?
  • Haben Sie müde wirkende/geschwollene Augen?
  • Haben Sie gelegentlich Augenschmerzen – z. B. bei Luftzug?
  • Sind Ihre Augen lichtempfindlich?
  • Tragen Sie Kontaktlinsen?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Rauchen Sie? Wenn ja, wie viele Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen pro Tag?
  • Nehmen Sie Drogen? Wenn ja, welche Drogen und wie häufig pro Tag bzw. pro Woche?

Eigenanamnese inklusive Medikamentenanamnese

  • Vorerkrankungen (Diabetes mellitus, Autoimmunerkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis), dermatologische Erkrankungen, chronische Infektionskrankheiten wie HIV oder Hepatitis/Leberentzündung)
  • Umweltanamnese
    • Arbeit am Computerbildschirm (Bildschirmarbeit)
    • Intensives Fernsehen
    • Autogebläse
    • Ozon, z. B. aus Kopierern und Druckern
    • Trockene Raumluft (niedrige Luftfeuchtigkeit) wg. überhitzter Räume, Fußbodenheizung, Klimaanlagen
    • Unzureichende oder falsche Beleuchtung
    • Zigarettenrauch
    • Umweltbelastungen (z. B. Staub, UV-Exposition)
  • Operationen

Medikamentenanamnese

  • Antiarrhythmika
    • Klasse III-Antiarrhythmika (Amiodaron)
  • Anticholinergika (Atropin, Scopolamin, Homatropin)
  • Antidepressiva
    • Monoaminooxidase-Hemmer (MAO-Hemmer)
    • Trizyklische Antidepressiva ( Amitriptylin, Clomipramin, Desipramin, Doxepin, Imipramin, Trimipramin)
    • Selektive Serotonin-Aufnahme-Inhibitoren (SSRI = Selective Serotonin Reuptake Inhibitor)
  • Antiparkinsonmittel
  • Antipsychotika (Neuroleptika) – Phenothiazine/Chlorpromazine; Haloperidol
  • Augentropfen mit Konservierungsmitteln (z. B. Benzalkoniumchlorid)
  • Betablocker (Betarezeptorblocker; ß-Blocker) – Atenolol, Metaprolol, Oxprenolol, Pindolol, Propranolol
  • Bisphosphonate (Alendronate, Pamidronate)
  • Benzalkoniumchlorid (BAC)
  • Diuretika
  • H1-Antihistaminika
    • Antihistaminika der 1. Generation – Chlorphenamin, Chlorphenoxamin, Clemastin, Cyproheptadin, Dexbrompheniramin, Dimenhydrinat, Dimetinden, Diphenhydramin, Doxylamin, Hydroxyzin, Ketotifen, Meclozin, Mepyramin, Oxomemazin, Pheniramin
    • Antihistaminika der 2. Generation – Bilastin, Cetirizin, Desloratadin, Fexofenadin, Levocetirizin, Loratadin
  • HCV-Proteaseinhibitoren (Boceprevir
  • Hormone
    • Postmenopausale Östrogentherapie
  • Monoklonale Antikörper (Dupilumab)
  • Topische IOD-senkende Arzneimittel (IOP-senkende Arzneimittel)
  • Rauwolfia-Alkaloide (Reserpin)
  • Retinoide (Acitretin, Isotretinoin)
  • Systemische Chemotherapie

Weitere Risikofaktoren

  • Augentropfen mit Konservierungsmitteln (z. B. Benzalkoniumchlorid)
     
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