Hagelkorn (Chalazion) – Einleitung

Beim Chalazion (ICD-10-GM H00.1: Chalazion) handelt es sich um das Hagelkorn. Das Hagelkorn beschreibt eine meist erbsengroße, schmerzlose Schwellung im Bereich des Augenlids, die durch verstopfte Drüsengänge von Talgdrüsen im Lid mit anschließendem Sekretstau bedingt ist.

Ein Chalazion beeinträchtigt nicht die Sehfähigkeit.

Im Gegensatz zum Hordeolum (Gerstenkorn) sind Bakterien in der Regel nicht die Ursache für das Chalazion. Die Entzündung ist nicht infektiös.

Häufigkeitsgipfel: Die Erkrankung tritt vorwiegend bei Erwachsenen auf, bei Kindern nur selten.

Verlauf und Prognose

Ein Chalazion (Hagelkorn) ist eine chronische, meist schmerzlose Entzündung der Meibom-Drüsen im Augenlid. Der Verlauf und die Prognose hängen von der Größe und dem Verhalten des Chalazions ab:

Kleinere Formen

  • Verlauf: Bei kleineren Chalazien wartet man zunächst eine spontane Rückbildung ab, was mehrere Wochen andauern kann. In dieser Zeit kann die Anwendung warmer Kompressen und sanfter Lidmassagen helfen, die Drüse zu entleeren und die Entzündung zu reduzieren.
  • Prognose: Viele kleinere Chalazien verschwinden von selbst ohne weitere Behandlung. Die Prognose ist gut, und eine vollständige Rückbildung ist häufig.

Größere oder persistierende Chalazien

  • Verlauf: Tritt keine spontane Rückbildung ein oder ist das Chalazion größer und verursacht Beschwerden, wird es chirurgisch entfernt. Der Eingriff ist in der Regel einfach und erfolgt unter lokaler Betäubung. Die Heilung nach der Entfernung verläuft meistens unkompliziert.
  • Prognose: Die Prognose nach der chirurgischen Entfernung ist sehr gut, und das betroffene Auge heilt in der Regel innerhalb weniger Tage bis Wochen.

Rezidivierende Chalazien

  • Verlauf: Treten Hagelkörner rezidivierend (wiederkehrend) auf, kann dies ein Hinweis auf zugrundeliegende systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Akne oder Rosacea (Kupferrose) sein. In solchen Fällen ist eine weitergehende Diagnostik und Behandlung der Grunderkrankung notwendig.
  • Prognose: Die langfristige Prognose hängt von der erfolgreichen Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung ab. Bei effektiver Kontrolle von Diabetes mellitus, Akne oder Rosacea können auch die rezidivierenden Chalazien reduziert oder verhindert werden.

Zusammenfassend ist die Prognose für Chalazien im Allgemeinen gut, insbesondere wenn sie frühzeitig erkannt und entsprechend behandelt werden. Bei wiederkehrenden Chalazien sollte jedoch eine gründliche Abklärung möglicher zugrundeliegender Erkrankungen erfolgen, um eine adäquate Behandlung sicherzustellen und das Risiko weiterer Chalazien zu minimieren. Regelmäßige augenärztliche Kontrollen und eine gute Lidrandhygiene sind ebenfalls wichtige Maßnahmen zur Vorbeugung.

Leitlinien

  1. Leitlinie der BVA und DGV: Hordoleum/Chalazion. August 2011. Leitlinie 10