Weitere Therapie
Fußdeformitäten

Allgemeine Maßnahmen

Angeborene Fußdeformitäten

  • Korrigierende Gipsverbände in den ersten Lebensmonaten führen zu einer Lenkung des Wachstums
  • Fußgymnastik zur Koordinierung und Muskelstärkung ist sehr wichtig
  • Einlagen, Schienen etc. werden ebenfalls eingesetzt

Erworbene Fußdeformitäten

  • Einlagen, Schienen etc. werden zur Abstützung bzw. zur Entlastung eingesetzt
  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm

Spezielle Therapie

Hackenfuß (Pes calcaneus)

  • Anpassung eines orthopädischen Schuhs
  • Ggf. können Muskelersatzoperationen oder die Arthrodese (operative Gelenkversteifung) indiziert sein

Hängefuß (Pes cavus, Pes excavatus)

  • Versorgung mit einem speziellen Schuh (hochgezogener Schaft, Innenschuh)
  • Bei einer lokalen Verletzung des Nervus peroneus ist eine operative Rekonstruktion möglich
  • Eine Stabilisierung des Fußes kann durch eine Gelenkversteifung zum Beispiel durch eine Arthrodese, eine Arthrorise (Gelenksperrung; Operation zur Herabsetzung der Gelenkbeweglichkeit in einer Richtung durch Bildung einer Anschlagsperre, in der Regel durch einen Knochenspan) oder eine Tenodese (Versetzung einer Sehne) erreicht werden

Hohlfuß (Pes cavus, Pes excavatus)

  • Konservative Therapie mit orthopädietechnischer Versorgung:
    • orthopädische Einlagen: unter Fütterung des Rists; ggf. sensomotorische Einlagen
    • Innenschuhe bei Kindern, orthopädischer Maßschuh beim Erwachsenen (im Extremfall)
  • Operative Therapie ist ggf. ein operativer Sehnentransfer indiziert; bei Erwachsenen ist ggf. die dorsale Keilosteotomie mit Verlängerung der Achillessehne bzw. eine Arthrodese angezeigt

Klumpfuß (Pes equinovarus, supinatus, excavatus et adductus)

  • Technik nach Ponseti mit redressierenden Gipsverbänden, beginnend in den ersten Lebenstagen; dabei wird der Spitzfuß durch eine perkutane ("durch die Haut") Achillessehnendurchtrennung behoben
  • Restdeformitäten können ab dem 6. Lebensmonat durch operative Eingriffe an den Weichteilen therapiert werden
  • Bei Beginn des Laufens müssen ggf. Einlagen und spezielle Antivarusschuhe (Schuhe zur Behebung der Varusstellung, d. h. Gelenkfehlstellung, bei der die Gelenkachse nach lateral ("von der Körpermitte abgeknickt") verläuft) angepasst werden
  • Im Verlauf der Entwicklung sind ggf. weitere Folgeoperationen erforderlich
  • Eine frühzeitige Therapie ist anzustreben

Knick-Senkfuß

  • Bei Kindern sollte eine spielerische Fußgymnastik durchgeführt werden
  • Ggf. ist eine Einlagenversorgung mit Fersen- und Supinationskeil erforderlich
  • Im Alter von 8-12 Jahren kann bei ausgeprägtem Befund eine operative Arthrorhise (Gelenksperrung) oder Arthrodese (Gelenkversteifung) erforderlich werden
  • Im Erwachsenenalter kann eine Arthrodese oder eine Kalkaneusverlängerungsosteotomie indiziert sein

Plattfuß (Pes planus)

  • Korrigierende Gipsbehandlung direkt nach der Geburt bei Pes planus congenitus beginnen.
  • Eine Empfehlung für eine Injektion von Corticosteroiden kann nicht gegeben werden.
  • Bei Tenosynovialitis (Sehnenscheidenentzündung) der Tibialis-posterior-Sehne: Krankengymnastik (exzentrische Dehnung der Wadenmuskulatur, Kräftigung des Längsgewölbes) und Einlagenverordnung.
  • Operative Korrektur der Talonavikularluxation mit langer postoperativer Nachbehandlung
  • Nach dem Abschluss des Wachstums ist bei Restdeformitäten ggf. eine Arthrodese nötig

Sichelfuß (Pes adductus)

  • Primäre sollte der Sichelfuß manuell redressiert werden, ggf. mit Oberschenkelgipsverband, -nachtlagerungsschalen, Einlagen
  • Bei Säuglingen, die auf dem Bauch liegen und nur eine geringe Fehlstellung aufweisen, reichen Unterschenkelschaumstoffringe
  • Operative Therapien wie die Osteotomie (operative Durchtrennung) der Metatarsalia (Mittelfußknochen) kommen nur selten vor

Spitzfuß (Pes equinus)

  • Der Spitzfuß wird mit physiotherapeutischen Maßnahmen gedehnt, eine Unterschenkelstehgips kann den Spitzfuß redressieren
  • Bei kontraktem Spitzfuß wird eine Absatzerhöhung benötigt
  • Die operative Therapie besteht in der Achillotenotomie (Durchtrennung der Achillessehne) mit mehrmonatiger Gipsbehandlung oder alternativ in der Arthrodese (Gelenkversteifung)
  • Bei längerer Immobilität sollte eine Spitzfußprophylaxe mit einem Fußbrett durchgeführt werden

Spreizfuß (Pes transversoplanus)

  • Bei akuter Symptomatik sollte der Fuß ruhiggestellt werden; ggf. müssen Antiphlogistika (entzündungshemmende Medikamente) eingesetzt werden
  • Eine Einlagenversorgung ist regelhaft
    • zur Fußbettung
    • falls schmerzhaft: schalenförmige Einlagen, evtl. Anti-Pelotte bei schmerzhaftem Spreizfuß im Endstadium
    • falls nicht schmerzhaft: Versuch mit sensomotorischen bzw. propriozeptiven Einlagen
  • Schuhwerk anpassen und Dehnungsübungen schulen.
  • Ist die konservative Therapie nicht erfolgreich, so kann die Operation nach Weil (intraartikuläre diaphysäre Schrägosteotomie) indiziert sein
  • Begleitende Zehendeformitäten müssen operativ beseitigt werden
  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

 

     
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