Herz-Kreislauf-Vorsorge: Medizinische Prävention gegen Bluthochdruck, Arteriosklerose und Herzinfarkt
Die Herz-Kreislauf-Vorsorge verfolgt das Ziel, Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Bluthochdruck, Herzinfarkt, Schlaganfall) frühzeitig entgegenzuwirken und die Funktion von Herz und Gefäßen langfristig zu erhalten. Neben der Erkennung individueller Risikofaktoren stehen vorbeugende Strategien im Vordergrund, um schwere Komplikationen zu verhindern und die Lebensqualität nachhaltig zu fördern.
Medizinische Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der Herz-Kreislauf-Vorsorge
- Herz-Kreislauf-Check (geschlechtsunabhängig)
- Umfassende ärztliche Untersuchung mit Anamnese (Befragung zur Krankengeschichte), Blutdruckmessung, Auskultation (Abhören) des Herzens sowie klinischer Beurteilung der peripheren Durchblutung
- Einschätzung des Herz-Kreislauf-Risikos auf Basis von Familienanamnese (familiäre Vorbelastung), Lebensstil und Stoffwechselwerten
- Psycho-Mental-Tests
- Testverfahren zur Erfassung psychischer Belastung mit Bedeutung für Herz und Kreislauf (z. B. Depression, Burnout, Stressreaktionen)
- Erhebung von Gedächtnis- und Konzentrationsleistung bei vermuteter geistiger Überlastung
- Stress-Test (körperlich und psychisch)
- Untersuchung der Funktion des vegetativen Nervensystems (z. B. Herzfrequenzvariabilität)
- Hormonanalysen (z. B. Cortisol-Tagesprofil) zur Einschätzung der Stressbelastung
Fakultative ergänzende Vorsorgemodule
- Psycho-Mental-Vorsorge
- Kombination aus psychologischer Testung, vegetativen Funktionstests und Beratung zur Stressbewältigung
- Elektrische Impedanzanalyse (BIA)
- Messung von Körperfett, Muskelmasse und Körperwasser zur Einschätzung von Gesundheitsrisiken
- Gesund Abnehmen im Alter
- Strukturierte Programme zur gesunden Gewichtsabnahme mit Erhalt der Muskelmasse
- Vorsorgeplan für das Altern
- Individuell abgestimmte Empfehlungen zu Ernährung, Bewegung, Schlaf und Nahrungsergänzung (s. u. Supplementierung)
Supplementierung im Rahmen der Herz-Kreislauf-Vorsorge
Zielgerichtete Supplementierung kann eine sinnvolle Ergänzung der medizinischen Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen darstellen – insbesondere bei Risikopatienten mit metabolischem Syndrom, Hypertonie (Bluthochdruck) oder familiärer Belastung.
Mikronährstoffe
Vitamine
- Vitamin A (Retinol, Beta-Carotin) – antioxidativer Gefäßschutz
- Vitamin C – Reduktion oxidativen Stresses in Endothelzellen
- Vitamin D3 (Cholecalciferol) – Blutdruckregulation, antiinflammatorische Wirkung
- Vitamin E – Schutz vor LDL-Oxidation
- Vitamin K2 – Förderung der Gefäßverkalkungsprophylaxe
- Vitamin B1 (Thiamin) – Herzmuskelstoffwechsel
- Vitamin B2 (Riboflavin) – Kofaktor für redoxaktive Enzyme
- Niacin (Vitamin B3) – LDL-Senkung ("schlechte Cholesterin"), Erhöhung des HDL-Spiegels ("gute Cholesterin")
- Pantothensäure (Vitamin B5) – Beteiligung am Energiestoffwechsel
- Vitamin B6 (Pyridoxin) – Homocysteinmetabolismus
- Vitamin B12 (Cobalamin) – Homocysteinabbau
- Folsäure – Homocysteinregulation, Reduktion vaskulärer Entzündungsmarker
- Biotin – Beteiligung am Fettstoffwechsel
Mineralstoffe
- Magnesium – Blutdruckregulation durch vaskuläre Relaxation
Spurenelemente
- Chrom – Insulinsensitivität, Blutglukosekontrolle
- Molybdän – Cofaktor antioxidativer Enzyme (indirekt vaskulär relevant)
- Selen – Schutz vor oxidativen Schäden des Myokards (Herzmuskel)
- Zink – Beteiligung an antioxidativen Enzymen, antiinflammatorisch (antientzündlich)
Omega-Fettsäuren
- Docosahexaensäure (DHA) – Senkung von Triglyceriden, antiinflammatorisch
- Eicosapentaensäure (EPA) – Blutdrucksenkung, antiatherogene Wirkung
- Gamma-Linolensäure (GLA) – Entzündungsmodulation, Blutdruckregulation
Sekundäre Pflanzenstoffe (Phytotherapeutika)
- Hydroxytyrosol (aus Olivenextrakt) – antioxidativer Schutz der Gefäßwände
- Oligomere Proanthocyanidine (OPC, z. B. aus Traubenkernextrakt) – Endothelprotektion (Schutz der Gefäßinnenhaut)
Weitere bioaktive Stoffe
- Coenzym Q10 – Verbesserung der Myokardleistung (Herzmuskelleistung), Blutdrucksenkung
Laborleistungen zur Vorsorge im Rahmen der Anti-Aging-Medizin
- Basisdiagnostik
- Kleines Blutbild – Untersuchung der Blutzellen zur Erkennung von Anämie (Blutarmut) und Entzündungen
- hsCRP (hoch-sensitives C-reaktives Protein) – Entzündungswert zur Einschätzung von Gefäßveränderungen
- Nüchternglucose und HbA1c – Werte zur Früherkennung von Diabetes mellitus
- Blutfette (Gesamtcholesterin, LDL, HDL, Triglyceride) – zur Beurteilung des Fettstoffwechsels
- Erweiterte kardiovaskuläre Parameter
- Kalium, Magnesium – Mineralstoffe zur Funktion des Herzmuskels und der Nerven
- Homocystein – Eiweißabbauprodukt, das Gefäßschäden begünstigen kann
- Fibrinogen – Eiweiß mit Bedeutung für Blutgerinnung und Entzündung
- Lipoprotein(a) – spezieller Fettträger mit genetischem Risiko für Gefäßerkrankungen
- Apolipoprotein A1 und B – Bestandteile der Fetttransportproteine zur Verfeinerung der Fettanalyse
- NT-proBNP – Hormon zur frühzeitigen Erkennung einer Herzschwäche
- Hormonstatus (geschlechtsunabhängig)
Erweiterte Labordiagnostik: "Präventive Herzdiagnostik"
Medizingerätediagnostik zur Vorsorge (nach klinischer Priorität)
- Echokardiographie (Herzultraschall)
- Bildliche Darstellung von Herzbewegung, Herzklappen und Pumpleistung
- Ausschluss struktureller Herzveränderungen
- Ruhe-EKG
- Strukturelle und funktionelle Herzbeurteilung: Aufzeichnung der elektrischen Aktivität des Herzens zur Erkennung von Rhythmusstörungen und Durchblutungsstörungen
- Belastungs-EKG
- EKG unter körperlicher Belastung (z. B. Fahrradergometrie) zur Untersuchung von Herz-Kreislauf-Reaktionen
- Langzeit-EKG (24-Stunden-EKG)
- Aufzeichnung des Herzrhythmus über 24 Stunden zur Entdeckung von unbemerkten Rhythmusstörungen
- 24-Stunden-Blutdruckmessung
- Messung des Blutdrucks über Tag und Nacht zur Feststellung von Bluthochdruck
- Dopplersonographie extrakranieller hirnversorgender Gefäße
- Ultraschalluntersuchung der Carotis (Halsschlagader) zur Früherkennung von Plaques (Ablagerungen) oder Stenosen (Verengungen)
- Intima-Media-Dicke-Messung (IMD)
- Messung der Gefäßwanddicke zur Früherkennung atherosklerotischer Veränderungen (Arterienverkalkung)
- Kardio-CT (Koronar-Computertomographie)
- Röntgenbasierte Darstellung der Koronararterien (Herzkranzgefäße) und Myokard (Herzmuskel)
- Kardio-MRT (Herz-Magnetresonanztomographie)
- Bildgebungsverfahren zur Darstellung von Myokard (Herzmuskulatur) und Durchblutung ohne Röntgenstrahlen
- Spiroergometrie
- Untersuchung von Atmung und Kreislauf unter Belastung zur Bestimmung der kardiorespiratorischen Leistungsfähigkeit
- Knöchel-Arm-Index (ABI)
- Vergleich der Blutdruckwerte an Armen und Beinen zur Erkennung von Durchblutungsstörungen (Screening auf periphere arterielle Verschlusskrankheit, pAVK)
- Herzfrequenzvariabilität (HRV)
- Messung der autonomen Regulationsfähigkeit: Messung der Schwankungen der Herzfrequenz zur Bewertung der Stressregulation
- Pulsoxymetrie
- Messung der Sauerstoffsättigung im Blut über den Finger
- Lichtreflexionsrheographie
- Untersuchung der Venentätigkeit in den Beinen mittels Lichtsensorik
- Photoplethysmographie (PPG)
- Messung der Pulswellen zur Einschätzung der Gefäßelastizität
- Schlaganfallrisiko-Analyse (SRA)
- Analyse von EKG-Daten mit Software zur Erkennung von latentem Vorhofflimmern (VHF)