Vorsorge für männliche Geschlechtsorgane
Die Vorsorge der männlichen Geschlechtsorgane umfasst die frühzeitige Erkennung und Prävention von Erkrankungen der Prostata (Vorsteherdrüse), Hoden, Nebenhoden, Samenleiter, Urethra (Harnröhre) und des äußeren Genitales. Zusätzlich gehören funktionelle Störungen wie erekile Dysfunktion (ED; Erektionsstörung) oder Infertilität (Unfruchtbarkeit) sowie infektiöse Erkrankungen zum Kernbereich dieser organspezifischen Vorsorge. Ziel ist es, durch regelmäßige Untersuchungen Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und die Fortpflanzungs- und Sexualfunktion langfristig zu erhalten.
Medizinische Vorsorgeuntersuchungen im Rahmen der Untersuchung der männlichen Geschlechtsorgane
- Prostatakrebsvorsorge
- PSA-Test (prostataspezifisches Antigen)
Blutwert zur Früherkennung von Prostatakarzinomen. Die Bewertung erfolgt altersabhängig und in Relation zur Prostatagröße und zum Verlauf des PSA-Werts. - Prostata-MRT (Magnetresonanztomographie der Vorsteherdrüse)
Hochauflösende Bildgebung zur genauen Einschätzung möglicher Tumorherde, insbesondere bei auffälligem PSA-Wert - Abklärung bei Beschwerden
Bei Symptomen wie Dysurie (erschwertes Wasserlassen), Pollakisurie (häufiger Harndrang) oder Hämaturie (Blut im Urin) erfolgt eine gezielte Untersuchung, ggf. mit:- Digitale rektale Untersuchung (DRU) – Tastuntersuchung der Prostata durch den Enddarm, heute nur noch bei klinischem Verdacht
- Transrektaler Ultraschall (Ultraschall durch den Enddarm) oder eine MRT bei Verdacht auf Veränderungen
- PSA-Test (prostataspezifisches Antigen)
- Urologische Komplettvorsorge Mann
- Erhebung von Symptomen wie Dysurie, Pollakisurie, Hämaturie.
- Transrektaler Ultraschall (TRUS) oder MRT bei Verdacht auf pathologische Veränderungen.
- Hodenvorsorge
- Klinische Tastuntersuchung zur Erkennung von Hodentumoren, Nebenhodenentzündungen oder Varikozelen (Krampfadern im Hodenbereich)
- Aufklärung zur Selbstuntersuchung ab dem Jugendalter
- Untersuchung des äußeren Genitales
- Inspektion von Penis, Präputium (Vorhaut), Meatus urethrae (Harnröhrenöffnung) und Skrotum (Hodensack) auf krankhafte Veränderungen (z. B. Vorhautverengung, Hautveränderungen)
- Abklärung funktioneller Störungen
- Anamnesegeleitete Evaluation von Erektionsstörungen (z. B. mittels IIEF-5-Fragebogen)
- Abklärung bei Libidoverlust (Verlust sexuellen Verlangens), Ejakulationsstörungen oder Fertilitätsproblemen (Zeugungsunfähigkeit)
- Erkrankungen der Urethra (Harnröhre)
- Untersuchung bei Symptomen wie abgeschwächtem Harnstrahl, Harnverhalt oder Urethralschmerzen (Schmerzen in der Harnröhre)
- Ausschluss von Strikturen (Verengungen) oder Entzündungen
Fakultative ergänzende Vorsorgemodule
- Prostata-MRT (Magnetresonanztomographie der Vorsteherdrüse)
- Multiparametrische Bildgebung (mehrere spezielle Aufnahmesequenzen) zur differenzierten Beurteilung von Veränderungen der Prostata
- Einsatz bei auffälligem PSA-Wert oder Verdacht auf Prostatakarzinom
- Ultraschalluntersuchungen
- Transrektaler Ultraschall (TRUS) – Beurteilung des Prostatavolumens und gezielte Steuerung von Gewebeentnahmen (Biopsien)
- Hodensonographie (Ultraschall der Hoden) – Darstellung von Hodentumoren, Varikozelen oder Hydrozelen (Flüssigkeitsansammlungen im Hodenbereich)
- Elastographie – Zusatzverfahren zur Beurteilung der Gewebehärte
- Erektionsdiagnostik
- Penisdoppler-Sonographie (Durchblutungsmessung) bei Erektionsstörungen
- RigiScan (nächtlicher Erektionstest) bei Verdacht auf psychogene Ursachen
- Fertilitätsvorsorge
- Spermiogramm (Untersuchung der Samenflüssigkeit) bei bestehendem oder geplantem Kinderwunsch
- Genetische Diagnostik bei stark eingeschränkter Samenqualität (z. B. Klinefelter-Syndrom)
- STD-Screening (Untersuchung auf sexuell übertragbare Krankheiten)
- Abstriche aus der Urethra (Harnröhre) oder Urintests auf Gonorrhö (Tripper), Chlamydien, Mykoplasmen
- Blutuntersuchung auf HIV, Syphilis, Hepatitis B und C
Supplementierung im Rahmen der Vorsorge für männliche Geschlechtsorgane
Eine zielgerichtete Supplementierung kann im Rahmen der Vorsorge zur Unterstützung der Prostatafunktion, zur Erhaltung der Fruchtbarkeit und zur Reduktion entzündlicher Prozesse im urogenitalen Bereich beitragen.
Mikronährstoffe
Vitamine
- Vitamin A (Retinol) – unterstützt die Schleimhautregeneration im Urogenitaltrakt und fördert antioxidative Schutzmechanismen
- Vitamin C (Ascorbinsäure) – antioxidativer Schutz vor oxidativen Schäden an Prostata- und Keimzellen
- Vitamin D – immunmodulatorische Wirkung, Schutz vor Prostatahyperplasie (Prostatavergrößerung) und Hormonimbalancen
- Vitamin E (Tocopherol) – Schutz der Zellmembranen in Hoden und Prostata vor oxidativer Schädigung
- Vitamin B1 (Thiamin) – beteiligt am Energiestoffwechsel der glatten Muskulatur im Beckenbodenbereich
- Vitamin B2 (Riboflavin) – antioxidative Schutzfunktion und Beteiligung am Zellstoffwechsel
- Vitamin B3 (Niacin) – fördert die Mikrozirkulation und unterstützt die Schleimhautbarriere
- Vitamin B5 (Pantothensäure) – Mitwirkung an der Synthese von Sexualhormonen
- Vitamin B6 (Pyridoxin) – beteiligt an der Hormonregulation und entzündungshemmenden Signalwegen
- Vitamin B12 (Cobalamin) – essenziell für Zellteilung, DNA-Synthese und Spermatogenese
- Folsäure – trägt zur Zellneubildung und zur Regulierung von Homocystein bei
- Biotin – unterstützt das Zellwachstum und die Funktion sekretorischer Drüsen
Mineralstoffe
- Magnesium – muskuläre Stabilisierung des Beckenbodens und Beteiligung an der Synthese von Steroidhormonen
Spurenelemente
- Jod – Beteiligung an der Schilddrüsenhormonproduktion, indirekter Einfluss auf den Androgenhaushalt
- Molybdän – Rolle im purinabhängigen Stoffwechsel der Samenflüssigkeit
- Selen – Schutz der Prostata vor oxidativem Stress, Unterstützung der Spermienmotilität (Samenzellbeweglichkeit)
- Zink – essenziell für die Spermatogenese, die Testosteronsynthese und antioxidative Prostatafunktion
Fettsäuren
-
Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure [DHA], Eicosapentaensäure [EPA]) – entzündungshemmende Wirkung, mögliche protektive Effekte auf Prostata und kardiovaskuläres System (Herz- und Gefäß-System)
Sekundäre Pflanzenstoffe (Phytotherapeutika)
- Isoflavone (aus Soja-Extrakt) – modulieren östrogene und androgene Signalwege, möglicher Schutz vor Prostatahyperplasie
- Kürbiskernöl – phytosterolhaltig, unterstützend bei benigner Prostatahyperplasie (BPH; gutartige Prostatavergrößerung) und Miktion (Harnentleerung)
Weitere Stoffe
-
Coenzym Q10 – mitochondriale Unterstützung in Prostata- und Spermienzellen, antioxidative Wirkung auf das Epithelgewebe
Laborleistungen zur Vorsorge
- PSA-Test (prostataspezifisches Antigen)
- Blutwert zur Früherkennung von Prostatakrebs
- Bewertung abhängig von Alter, Prostatagröße und PSA-Verlauf
- PCA3-Test
- Urintest zur Unterscheidung zwischen gutartigen und bösartigen Veränderungen der Prostata
- Urinzytologie
- Mikroskopische Untersuchung des Urins auf auffällige Zellen – z. B. bei Verdacht auf Urothelkarzinome (Harnblasen- oder Harnleiterkrebs)
- Hormonstatus (bei Sexualstörungen oder Kinderwunsch)
- Spermiogramm
- Untersuchung von Anzahl, Beweglichkeit und Form der Spermien nach WHO-Kriterien
- STD-Laborwerte
- Serologische Diagnostik auf HIV, Syphilis (Lues), Hepatitis B/C, Chlamydien
Erweiterte Labordiagnostik: "Präventive Labordiagnostik für sexuell übertragbare Erkrankungen"
Medizingerätediagnostik zur Vorsorge
- Multiparametrische MRT der Prostata
- Hochauflösende, strahlenfreie Bildgebung zur Erkennung verdächtiger Läsionen
- Grundlage für gezielte Biopsien
- Sonographische Verfahren
- Hoden- und Prostatasonographie (Ultraschall) zur Krebsfrüherkennung und Volumenbestimmung
- Dopplersonographie des Penis zur Durchblutungsbeurteilung bei Erektionsstörungen
- Uroflowmetrie
- Messung der Harnflussrate – z. B. bei Verdacht auf Prostatavergrößerung
- Restharnbestimmung
- Ultraschallmessung des verbleibenden Urins nach dem Wasserlassen – wichtig bei Verdacht auf Blasenentleerungsstörungen