Divertikelkrankheit – Labordiagnostik

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild [Leukozytose (Erhöhung der weißen Blutkörperchen): > 10-12.000/μl]
  • Differentialblutbild
  • CRP (C-reaktives Protein) [Divertikulitis (Entzündung von Ausstülpungen im Dickdarm): > 5 mg/100 ml (= 50 mg/l); bei Verdacht auf eine Perforation (Durchbruch) > 20 mg/100 ml (= 200 mg/l)]
    Hinweis: Entzündungswerte werden häufig erst nach 1-2 Tagen pathologisch.
  • Urinstatus (Schnelltest auf: pH-Wert, Leukozyten (weiße Blutkörperchen im Urin), Nitrit, Eiweiß, Glucose, Keton, Urobilinogen, Bilirubin, Blut), Sediment, ggf. Urinkultur (Erregernachweis und Resistogramm – Austestung geeigneter Antibiotika auf Sensibilität/Resistenz) – zum Ausschluss von Differentialdiagnosen seitens des Harnwegssystems (z. B. Zystitis (Blasenentzündung), Ureterolithiasis (Harnleiterstein)) oder Komplikationen einer Divertikulitis (z. B. Sigma-Blasenfistel (Verbindung zwischen Dickdarm und Harnblase), Begleitcystitis (begleitende Blasenentzündung))

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Calprotectin (im Stuhl) – wird nicht für die Routinediagnostik empfohlen, kann aber bei unklarer Abgrenzung zu chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) erwogen werden
  • LPS (Lipopolysaccharid-bindendes Protein) – früh erhöht bei einer stenosierenden Divertikulitis (Verengung durch entzündliche Ausstülpungen); differentialdiagnostisch abzugrenzen von bakteriellen Gastroenteritiden (Darminfektionen)

Literatur 

  1. S3-Leitlinie: Divertikelkrankheit/Divertikulitis. (AWMF-Registernummer: 021-020), Oktober 2021 Langfassung