Osteochondrose der Wirbelsäule – Labordiagnostik

Osteochondrose der Wirbelsäule ist eine degenerative Veränderung der Bandscheiben (Pufferscheiben zwischen den Wirbeln) und der angrenzenden Wirbelkörper-Endplatten (knöcherne Abschlussflächen), die durch einen fortschreitenden Verlust an Elastizität und Wassergehalt des Nucleus pulposus (Gallertkern der Bandscheibe) sowie reaktive Umbauprozesse im Knochen gekennzeichnet ist.
Die Erkrankung tritt bevorzugt in der Hals- und Lendenwirbelsäule auf und kann asymptomatisch oder mit belastungsabhängigen Rückenschmerzen, Bewegungseinschränkungen sowie radikulären Symptomen (Schmerzen oder Missempfindungen durch gereizte Nervenwurzeln) bei Nervenwurzelkompression einhergehen.

Radiologisch finden sich in Abhängigkeit vom Stadium Bandscheibenhöhenminderung, Sklerosierung (Verhärtung) der Grund- und Deckplatten, Osteophytenbildung (Knochenanbauten) sowie Modic-Veränderungen im Magnetresonanztomogramm (MRT).

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Kleines Blutbild
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) – in der Regel unauffällig, erhöht bei zusätzlicher entzündlicher Komponente

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (Erhebung der Krankengeschichte), der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Rheumadiagnostik – Rheumafaktor (RF), CCP-Antikörper (cyclische Citrullin-Peptid-Antikörper), ANA (antinukleäre Antikörper) – bei Verdacht auf entzündliche Systemerkrankungen (z. B. seronegative Spondyloarthritis)
  • HLA-B27 – bei Verdacht auf Spondyloarthritiden (entzündliche Erkrankungen der Wirbelsäule und Gelenke)
  • Elektrolyte – Calcium, Phosphat – bei Verdacht auf Stoffwechselstörungen des Knochens (z. B. Osteomalazie, Hyperparathyreoidismus)
  • Vitamin D (25-OH-Vitamin D) – bei Verdacht auf Mangelzustände
  • Tumormarker – nur bei bildgebendem Verdacht auf metastatische Wirbelsäulenbeteiligung (Absiedlungen von Tumoren)
  • Erregerdiagnostik (z. B. Mykobakterien, Brucellen) – bei klinischem Verdacht auf Spondylodiszitis (Wirbelkörper- und Bandscheibenentzündung)