Riboflavin (Vitamin B2)

Bei Vitamin B2 (Synonyme: Riboflavin, Lactoflavin) handelt es sich um einen lebenswichtigen Nahrungsbestandteil aus dem Vitamin B-Komplex. Wird dieser dem Körper nicht zugeführt, so entstehen Mangelerscheinungen (Hypo-/Avitaminose).

Vitamin B2 wird im menschlichen Körper im Dünndarm resorbiert. Im menschlichen Körper kommen zwei aktive Formen, das Flavinmononuklotid und das Flavinadenindinukleotid, vor.

Vitamin B2 ist wasserlöslich sowie alkali- und lichtempfindlich.
Es kann nicht gespeichert werden und eine Resorption über den Bedarf ist nicht möglich.

Es kommt vor allem in Milch, Eiern, Fleisch und Fisch sowie in Getreide und Pilzen vor.

Die Hauptaufgabe des Vitamins B2 liegt als Coenzym im Kohlenhydratstoffwechsel sowie bei anderen Stoffwechselvorgängen.

Folgende Symptome können bei einem Vitamin B2-Mangel u. a. auftreten:

  • Anämie, normochrome und normozytäre (Blutarmut)
  • Ariboflavinose-Syndrom – Symptomenkomplex aus entzündlichen Hautveränderungen, Cheilose, Mundwinkelrhagaden sowie Sehstörungen und neurovegetative Störungen
  • Augenveränderungen: Linsentrübung, Keratitis (Hornhautentzündung)
  • Cheilose (Lippenrissigkeit)
  • Entzündliche Hautveränderungen
  • Mundwinkelrhagaden
  • Pruritus (Juckreiz)
  • Seborrhoische Dermatitis – Hautentzündung, die mit vermehrter Talgproduktion einhergeht
  • Stomatitis – Entzündung des Mundes

Das Verfahren

Benötigtes Material

  • EDTA-Blut

Vorbereitung des Patienten

  • Nicht nötig       

Störfaktoren

  • Die Blutprobe muss dunkel gelagert sein

Normwerte

  Wert in μg/dl
Normbereich 6-12

Indikationen

  • Verdacht auf Vitamin B2-Mangel im Rahmen einer generellen Minderversorgung mit Vitaminen
    (eine alleinige B2-Hypovitaminose tritt nicht auf)

Interpretation

Interpretation erhöhter Werte

  • Nicht bekannt

Interpretation erniedrigter Werte

  • Alimentär (ernährungsbedingt)
    • Schwere Fehl- und Mangelernährung
    • Hoher Zigarettenkonsum
    • Chronischer Alkoholmissbrauch
    • Langfristige parenterale Ernährung
  • Malabsorption (Störung der Aufnahme)
    • Chronische Enteritiden
    • Morbus Crohn
    • Zöliakie (gluteninduzierte Enteropathie) – chronische Erkrankung der Dünndarmmukosa (Dünndarmschleimhaut), die auf einer Überempfindlichkeit gegen das Getreideeiweiß Gluten beruht
  • Erkrankungen
    • Diabetes mellitus infolge Verluste über Urin
    • Chronische Dialyse
  • Medikamente
    • Barbiturate, Chlorpromazin, hormonale Kontrazeptiva – insbesondere steigt der Riboflavinbedarf durch Wechselwirkungen mit verschiedenen Medikamenten (z. B. bestimmte Antidepressiva)
  • Erhöhter Bedarf
    • Junge Frauen
    • Alter ≥ 65 Jahre 
    • Schwangere und Stillende
    • Untergewicht (BMI < 18,5)
    • Schwere  körperliche Aktivität
    • Schwere Krankheiten
    • Nach Operationen und Traumen

Weitere Hinweise

  • Der normale Bedarf an Vitamin B2 liegt bei 1,2 mg/d bei Frauen sowie 1,4 mg/d bei Männern.

Achtung!
Hinweis zum Versorgungszustand (Nationale Verzehrsstudie II 2008)
20 % der Männer und 26 % der Frauen erreichen die empfohlene Tageszufuhr nicht.

Detaillierte Informationen zu Riboflavin (Vitamin B2) finden Sie hier.