Leistenschwellung – Medizingerätediagnostik

Obligate Medizingerätediagnostik

  • Leisten- und Skrotalsonographie (Ultraschall von Leiste und Hodensack) – Basisuntersuchung zur Abklärung von Hernien, Lymphknotenvergrößerungen, Hydrozele (Wasserbruch) oder Raumforderungen (Geschwulst).
  • Abdomensonographie (Ultraschall der Bauchorgane) – zur Beurteilung intraabdomineller Ursachen (z. B. Tumoren, Abszesse, Lymphadenopathien (Lymphknotenerkrankungen)).

Fakultative Medizingerätediagnostik – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung, Labordiagnostik und der obligaten Medizingerätediagnostik – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Computertomographie (CT, Schichtbilduntersuchung mit Röntgenstrahlen) des Abdomens (Bauch) bzw. Beckens – weiterführende Diagnostik insbesondere bei Verdacht auf maligne Neubildung (bösartiger Tumor), intraabdominelle Abszesse oder ausgedehnte Lymphknotenvergrößerungen.
  • Magnetresonanztomographie (MRT, Kernspintomographie) des Beckens/Leistenbereichs – bei unklarem Ultraschallbefund, Rezidivhernien (wiederkehrende Leistenbrüche), adipösen Patienten (Übergewicht) oder zur besseren Weichteildarstellung.
  • Duplexsonographie (Farbdoppler-Ultraschall) der Leisten- und Beckenvenen – bei Verdacht auf venöse Thrombose (Blutgerinnsel), Varikosis (Krampfadern) oder vaskuläre Raumforderungen (Gefäßgeschwülste).
  • Lymphszintigraphie (bildgebendes Verfahren mit radioaktiver Markierung) – bei Verdacht auf Lymphabflussstörung, Lymphödem (Lymphstau) oder unklare Lymphadenopathien.
  • Positronenemissionstomographie (PET-CT, Stoffwechsel-Schichtbilduntersuchung) – zur Tumorsuche bzw. Metastasenausbreitungsdiagnostik (Ausbreitung bösartiger Tumoren) bei malignem Verdacht.
  • Bildgestützte Biopsie (Ultraschall- oder CT-gesteuerte Gewebeentnahme) – bei suspekter Raumforderung (verdächtige Geschwulst) zur histologischen Sicherung (feingewebliche Untersuchung).

Klinische Entscheidungspfade

  • Verdacht auf Leistenhernie (Leistenbruch, mit oder ohne Schmerzen)
    → Leisten- und Skrotalsonographie (dynamisch, ggf. Valsalva-Manöver (Bauchpresse))
    → bei unklarem Befund oder Rezidiv: MRT des Beckens/Leistenkanals
  • Verdacht auf entzündliche Ursache (Abszess (Eiteransammlung), Lymphadenitis (Lymphknotenentzündung))
    → Abdomensonographie und Leistenultraschall
    → CT Abdomen/Becken bei Ausdehnung oder unklarem Befund
  • Verdacht auf maligne Erkrankung (z. B. Lymphom (Lymphdrüsenkrebs), Metastase (Tochtergeschwulst), Sarkom (Bindegewebstumor))
    → Sonographie (Leiste + Abdomen)
    → CT Abdomen/Becken oder PET-CT bei weiterem Tumorverdacht
    → Bildgestützte Biopsie zur histologischen Sicherung
  • Verdacht auf vaskuläre Ursache (Aneurysma (Gefäßaussackung), Thrombose (Blutgerinnsel), Varikosis (Krampfadern))
    → Duplexsonographie der Becken- und Leistenvenen bzw. -arterien
    → ggf. ergänzend CT-/MRT-Angiographie (Gefäßdarstellung)
  • Verdacht auf Lymphabflussstörung / Lymphödem (Lymphstau)
    → Lymphszintigraphie zur Beurteilung des Lymphabflusses
    → ergänzend MRT bei Weichteilinfiltration