Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur) – Labordiagnostik

Eine spezifische Labordiagnostik ist in der Regel nicht erforderlich.

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Klinisch-chemische Untersuchungen zur Erfassung von Risikofaktoren (z. B. Hypercholesterinämie (erhöhte Blutfettwerte))
  • Lipidprofil: Gesamtcholesterin (Gesamtblutfette), LDL-Cholesterin (schlechtes Cholesterin), HDL-Cholesterin (gutes Cholesterin), Triglyceride (Neutralfette)
  • Nüchternglucose (Nüchternblutzucker) – Ausschluss von Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) als Risikofaktor
  • Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin, ggf. Cystatin C (bei Verdacht auf systemische Grunderkrankungen (Allgemeinerkrankungen))
  • Harnsäure – bei Verdacht auf Gicht (Stoffwechselerkrankung durch Harnsäurekristalle) als prädisponierenden Faktor
  • Medikamenten-assoziierte Risikofaktoren:
    • Corticosteroide (Nebennierenhormone) – Cortisol-Serumspiegel (bei Langzeittherapie bzw. Verdacht auf Hypercortisolismus (Überproduktion von Cortisol))
    • Fluorchinolone (bestimmte Antibiotika) – keine spezifische Routinediagnostik, ggf. Medikamentenanamnese und Ausschluss anderer Risikofaktoren durch Basislabor

Red Flags (Warnzeichen) bei Achillessehnenruptur (Riss der Achillessehne)

  • Bilaterale Achillessehnenrupturen (Riss beider Achillessehnen) – Hinweis auf systemische Erkrankungen (z. B. rheumatologische (entzündliche Gelenk- und Bindegewebserkrankungen) oder metabolische Grunderkrankungen (Stoffwechselkrankheiten))
  • Wiederholte Sehnenrupturen (erneute Risse von Sehnen) – Abklärung auf Kollagenstoffwechselstörungen (Bindegewebserkrankungen) oder endokrinologische Ursachen (hormonelle Erkrankungen)
  • Zusätzliche klinische Zeichen für systemische Erkrankungen (z. B. Cushing-Syndrom (Überproduktion von Cortisol), Gicht (Stoffwechselerkrankung durch Harnsäurekristalle), rheumatoide Arthritis (entzündliche Gelenkerkrankung))
  • Auffällige Medikamentenanamnese (Langzeit-Corticosteroidtherapie, Fluorchinolon-Einnahme)