Heiserkeit (Dysphonie) – Labordiagnostik

Bei nur kurzfristiger Heiserkeit ist in der Regel keine Labordiagnostik erforderlich.

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (medizinische Vorgeschichte), der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Rachenabstrich/Kultur (Abstrich aus dem Rachen zur Erregerbestimmung) – bei Verdacht auf Diphtherie, Streptokokkeninfektionen, ggf. andere bakterielle Erreger
  • Antistreptolysin-Titer (ASL, Antikörperbestimmung gegen Streptokokken) – ca. 1–3 Wochen nach Beginn einer Streptokokkeninfektion nachweisbar; ca. 6 Wochen nach Infektion werden die höchsten Titer gemessen; ein erhöhter Titer kann auch mehrere Monate nach ausreichend behandelter Infektion messbar bleiben und ist nur als Hinweis auf eine immunologische Auseinandersetzung mit Streptokokken der Gruppe A zu interpretieren
  • Kleines Blutbild (Zellzahluntersuchung des Blutes) – zur Erfassung entzündlicher Veränderungen oder hämatologischer (das Blut und blutbildende Organe betreffender) Auffälligkeiten
  • Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein, Entzündungsmarker) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit)
  • Schilddrüsenparameter – TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) zur Abklärung einer Hypo- (Unterfunktion) oder Hyperthyreose (Überfunktion)
  • HIV-Serologie (Blutuntersuchung auf HIV) – bei chronischer oder rezidivierender Heiserkeit unklarer Genese mit zusätzlichen Risikofaktoren
  • Laryngoskopische Abstriche (Abstrichentnahme während einer Kehlkopfspiegelung) mit mikrobiologischer Diagnostik – bei persistierender Laryngitis (Kehlkopfentzündung) oder Verdacht auf seltene Infektionserreger
  • Autoimmunserologie (Laboruntersuchung auf Antikörper gegen körpereigene Strukturen) – bei Verdacht auf systemische Autoimmunerkrankungen (z. B. systemischer Lupus erythematodes, Sjögren-Syndrom) mit möglicher Larynxbeteiligung
  • Allergiediagnostik (Allergietest im Blut oder auf der Haut) – bei Verdacht auf allergisch bedingte Kehlkopfschwellung oder Reizreaktion
  • Tumormarker – z. B. SCC-Antigen, CYFRA 21-1 bei Verdacht auf maligne (bösartige) Erkrankungen des Kehlkopfes (Kehlkopfkarzinom) oder angrenzender Strukturen; Hinweis: Tumormarker sind nicht für das Screening geeignet, sondern nur im Rahmen einer gesicherten Diagnose zur Therapiekontrolle oder Rezidivüberwachung einsetzbar