Chondroblastom – Labordiagnostik
Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen
- Kleines Blutbild (kleine Blutanalyse) – zur Detektion entzündlicher oder infektiöser Begleitreaktionen; bei reinem Chondroblastom (gutartigem Knochentumor) typischerweise normal
- Entzündungsparameter – CRP (C-reaktives Protein) bzw. BSG (Blutsenkungsgeschwindigkeit) – nur erhöht bei sekundärer Entzündung
- Elektrolyte – Calcium, Natrium, Kalium, Magnesium, Phosphat
- Nierenparameter – Harnstoff, Kreatinin
- Leberparameter – ALT (GPT), AST (GOT), Gamma-GT (GGT), alkalische Phosphatase (AP), Bilirubin – die AP kann im Rahmen gesteigerter Knochenumbauprozesse erhöht sein
- Alkalische Phosphatase (AP) – Knochenisoenzym, bei aktivem Knochenumbau ggf. erhöht (unspezifisch)
- Biopsie (Gewebeentnahme) – essenziell zur Diagnosesicherung und zur Abgrenzung gegenüber malignen Knochentumoren (bösartigen Knochentumoren)
- Immunhistochemischer Nachweis des mutierten H3.3-Histon-Proteins (spezifischer Eiweißmarker im Tumorgewebe) – bei unklaren Fällen (typische H3F3B-K28M-Mutation)
Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (Vorgeschichte), der körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- Vitamin-D-Spiegel (Vitamin-D-Wert) – 25-OH-Vitamin D
- PTH (Parathormon) – bei Hypercalcämie (erhöhtem Calciumspiegel im Blut)
- Laktatdehydrogenase (LDH) – bei malignen Knochentumoren (bösartigen Knochentumoren) häufig erhöht, beim Chondroblastom typischerweise normal
- Infektionsdiagnostik bei Verdacht auf osteomyelitische Differentialdiagnosen (Knochenmarkinfektionen):
- Blutkulturen (Erregernachweis im Blut) – bei Fieber oder systemischen Infektzeichen
- Procalcitonin (PCT) – zur Abgrenzung bakterieller Osteomyelitis (Knochenmarkinfektion)
- Rheumatologische Basisdiagnostik – ANA (antinukleäre Antikörper), Rheumafaktor, HLA-B27 – nur bei entsprechender klinischer Verdachtskonstellation
Red Flags (Warnzeichen) bei Chondroblastom (gutartigem Knochentumor)
- Massiv erhöhte Entzündungsparameter – Verdacht auf Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung) oder septische Arthritis (bakterielle Gelenkentzündung)
- Deutlich erhöhte LDH – Verdacht auf maligne Knochentumoren (bösartige Knochentumoren, z. B. Osteosarkom, Ewing-Sarkom)
- Starke, nächtliche Schmerzen oder rasche Größenzunahme der Läsion (Veränderung) – Verdacht auf maligne Differentialdiagnose
- Neurologische Ausfälle bei Wirbelsäulenlokalisation – dringliche weiterführende Bildgebung