Zittern (Tremor) – Körperliche Untersuchung

Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:

  • Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße; des Weiteren:
    • Inspektion (Betrachtung)
      • Haut und Schleimhäute 
      • Gangbild (flüssig, hinkend)
      • Körper- bzw. Gelenkhaltung (aufrecht, gebeugt, Schonhaltung)
      • Fehlhaltungen (Deformitäten, Kontrakturen, Verkürzungen)
      • Muskelatrophien (Seitenvergleich!, ggf. Umfangmessungen)
    • Auskultation (Abhören) des Herzens 
    • Auskultation der Lunge 
    • Palpation (Abtasten) des Abdomens (Bauch) etc.
  • Neurologische Untersuchung (inklusive Austestung der Reflexe, Gang-/Standproben, Überprüfung der Extremitäten-/Okulomotorik; Untersuchung auf: Sensibilitätsstörungen?, Paresen (Lähmungen)?) [wg. Differentialdiagnosen:
    • Atrophien (Gewebsschwund) im zentralen Nervensystem
    • Hereditäre (erblich bedingte) neurologische Erkrankungen wie Morbus Fahr, benigne hereditäre Chorea
    • Hirntumoren, nicht näher bezeichnet
    • Hirnverletzungen
    • Morbus Parkinson
    • Multipe Sklerose (MS) – Entmarkungserkrankung, die vor allem zu Lähmungen und Sensibilitätsstörungen führt
    • Periphere Neuropathien  – Nervenschäden an den peripheren Nerven – wie Charcot-Marie-Tooth, Guillain-Barré-Syndrom
    • Raumforderungen im zentralen Nervensystem wie Zysten
    • Spinocerebelläre Ataxie – Form der Gangstörung, die durch einen Schwund von Rückenmarksbahnen bedingt ist]
  • Psychiatrische Untersuchung [wg. Differentialdiagnosen:
    • Alkoholentzug
    • Drogenentzug
    • Medikamentenentzug]

 In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.