Soziale Phobie – Labordiagnostik
Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese (medizinische Vorgeschichte), körperlichen Untersuchung und den obligaten Laborparametern – zur differentialdiagnostischen Abklärung
Bei Verdacht auf organische Ursachen oder komorbide Erkrankungen können folgende Untersuchungen sinnvoll sein:
- Schilddrüsenparameter – TSH (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) zur Abklärung einer Hypo- (Unterfunktion) oder Hyperthyreose (Überfunktion)
- Vitamin B12 und Folsäure (Vitamin) – bei kognitiven (das Denken betreffenden) Einschränkungen oder depressiver Symptomatik
- Serumeisen, Ferritin (Speichereisen) – bei Antriebsminderung oder Abklärung unspezifischer Symptome
- Drogenscreening (Untersuchung auf Drogenkonsum) – bei Verdacht auf substanzinduzierte (durch Substanzen ausgelöste) psychiatrische Symptome
- HIV-Serologie (Blutuntersuchung auf HIV) – bei unklarer neuropsychiatrischer (Nerven- und seelische Funktionen betreffender) Symptomatik oder Risikokonstellation
Laboruntersuchungen vor Beginn einer Psychopharmakotherapie
Vor Einleitung einer Psychopharmakotherapie bei einer sozialer Phobie sind folgende Laborparameter obligat zu erheben:
- Differentialblutbild – zur Abklärung hämatologischer Risiken, insbesondere vor Einsatz von Trizyklika (z. B. Imipramin) oder Antipsychotika (Augmentation)
- Nüchternglucose – zur Risikoabschätzung für metabolische Störungen unter Antipsychotika (Augmentation) oder bestimmten Antidepressiva
- Elektrolyte – Natrium, Kalium, Magnesium; relevant bei SSRI und SNRI (Gefahr hyponatriämischer Syndrome durch SIADH, Risiko für QT-Verlängerung bei Hypokaliämie/Hypomagnesiämie, z. B. bei Venlafaxin)
- Leberparameter – Alanin-Aminotransferase (ALT, GPT), Aspartat-Aminotransferase (AST, GOT), Glutamat-Dehydrogenase (GLDH), Gamma-Glutamyl-Transferase (Gamma-GT, GGT), alkalische Phosphatase, Bilirubin; erforderlich vor Einsatz potenziell lebertoxischer Substanzen (Trizyklika, Antipsychotika, bestimmte SSRI/SNRI)
- Schwangerschaftstest (quantitatives HCG) – bei gebärfähigen Frauen, insbesondere vor Einsatz potenziell teratogener Substanzen (z. B. Benzodiazepine, Antipsychotika, Trizyklika)
- Lipidprofil – Gesamtcholesterin, LDL, HDL, Triglyceride; zur Erfassung des kardiometabolischen Risikos, insbesondere unter Antipsychotika (Augmentation)