Chorea Huntington – Weitere Therapie
Allgemeine Maßnahmen
- Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
- MAO-Hemmer wg. Interaktion mit Tetrabenazin
 
 
Medizinische Hilfsmittel
- Speziell für Chorea Huntington geeignete Rollstühle, Sessel sowie Betten.
 
Regelmäßige Kontrolluntersuchungen
- Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen
 
Ernährungsmedizin
- Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
 - Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
- täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
 - ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
 - ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
 
 - Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
- Ernährung reich an:
- Coenzym Q10 – verminderte in einer Studie die Neurodegeneration (Funktionsverlust und/oder zum Untergang von Nervenzellen) um 15 % [1]
 - Kreatin – verlangsamt den Beginn einer Chorea Huntington [2]
 
 
 - Ernährung reich an:
 - Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
 - Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
 - Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.
 
Sportmedizin
- Ein Ausdauertraining (Cardiotraining) über einen Zeitraum von 26 Wochen kann zu einer Stabilisierung führen – eine Verlangsamung des Verlaufs lässt sich jedoch nicht beobachten [S2k-Leitlinie]
 - Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.
 
Physikalische Therapie (inkl. Physiotherapie)
- Physiotherapie – Behandlung der hyperkinetischen Symptome
 
Psychotherapie
- Ggf. Psychotherapie – bei psychischen Symptomen oder Folgeerkrankungen
 - Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.
 
Schulungsmaßnahmen
- Aufklärung über Gefahr des autosomal-dominanten Erbgangs für den Nachwuchs
 
Organisationen und Selbsthilfegruppen
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) 
Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de - Deutsche Huntington-Hilfe e. V.
Falkstr. 73-77, 47058 Duisburg
Telefon: 0203-22 915; Fax: 0203-22 925; E-Mail: dhh@dhh-ev.de, Internet: www.dhh-ev.de 
Literatur
- Huntington Study Group: A randomized, placebo-controlled trial of coenzyme Q10 and remacemide in Huntington’s disease. Neurology. 2001; 57 (3): 397-404
 - Verbessem P, Lemiere J, Eijnde BO, Swinnen S, Vanhees L, Van Leemputte M et al.: Creatine supplementation in Huntington’s disease: a placebo-controlled pilot trial. Neurology. 2003; 61 (7): 925-30
 
Leitlinien
- S2k-Leitlinie: Chorea/Morbus Huntington. (AWMF-Registriernummer: 030-028), November 2022 Langfassung