Ultraschall in der Kosmetik

Ultraschall wird in der ästhetischen Medizin zunehmend als nicht-invasives Verfahren zur Hautverjüngung, Gewebestraffung und Verbesserung der Hautstruktur eingesetzt. Je nach Frequenz und Energieintensität kommen unterschiedliche Technologien zum Einsatz, die sowohl oberflächliche Hautschichten als auch tiefere Gewebestrukturen erreichen können.

Wirkprinzip

  • Mechanische Mikromassage – Schallwellen regen die Mikrozirkulation an und fördern den Zellstoffwechsel.
  • Thermischer Effekt – gezielte Wärmeentwicklung in tieferen Hautschichten stimuliert die Kollagen- und Elastinproduktion.
  • Sonophorese – verbesserte Penetration von Wirkstoffen in die Haut durch temporäre Erhöhung der Hautpermeabilität.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Hautstraffung bei leichter bis mäßiger Hauterschlaffung
  • Reduktion feiner Falten
  • Verbesserung des Hautbildes bei unreiner Haut und Aknefolgen
  • Behandlung von Cellulite
  • Förderung der Lymphdrainage und Reduktion lokaler Schwellungen

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Schwangerschaft
  • Hautinfektionen oder offene Wunden im Behandlungsbereich
  • Metallimplantate oder Herzschrittmacher in der Nähe der Behandlungszone
  • Tumorerkrankungen der Haut
  • Schwere kardiovaskuläre oder neurologische Erkrankungen

Vor der Behandlung

  • Gründliche Hautreinigung und Entfernung von Make-up sowie Pflegeprodukten
  • Anamnese zur Abklärung individueller Risikofaktoren und Kontraindikationen
  • Aufklärung des Patienten über Ablauf, mögliche Nebenwirkungen und zu erwartende Ergebnisse

Das Verfahren

Ultraschallbehandlungen in der Kosmetik werden mit unterschiedlichen Frequenzen und Energieleveln durchgeführt, um spezifische Hautschichten gezielt zu beeinflussen. Je nach gewünschtem Effekt kommen folgende Methoden zum Einsatz:

  • Niedrigfrequenter Ultraschall (1-3 MHz) – wirkt auf tiefere Gewebsschichten, geeignet zur Gewebestraffung und Cellulite-Behandlung.
  • Hochfrequenter Ultraschall (über 10 MHz) – beeinflusst vor allem oberflächliche Hautschichten, dient der Hautglättung und Wirkstoffapplikation (Sonophorese).
  • HIFU (High Intensity Focused Ultrasound) – hochenergetischer, fokussierter Ultraschall, der gezielt tiefere Gewebsschichten stimuliert und zur nicht-invasiven Gesichtsstraffung eingesetzt wird.

Durchführung

  • Auftragen eines leitfähigen Kontaktgels auf die gereinigte Haut
  • Gleichmäßiges Bewegen des Ultraschall-Handstücks über die Zielregion in definierten Bahnen
  • Anpassung der Behandlungsparameter an Hauttyp und Behandlungsareal
  • Sitzungsdauer: 20-60 Minuten, abhängig von der Größe der behandelten Fläche
  • Für ein optimales Ergebnis sind meist mehrere Sitzungen erforderlich

Nach der Behandlung

  • Schonung der behandelten Hautregion für 24 Stunden (Verzicht auf Sauna, Solarium und intensive Sonnenexposition)
  • Anwendung milder Pflegeprodukte und konsequenter Sonnenschutz
  • Vermeidung weiterer aggressiver kosmetischer Maßnahmen für mehrere Tage

Mögliche Komplikationen

  • Vorübergehende Hautrötungen, Schwellungen oder Druckempfindlichkeit
  • Selten: kleine Hämatome, lokale Überhitzungen oder Verbrennungen durch unsachgemäße Anwendung
  • Bei HIFU: in Einzelfällen vorübergehende Nervenirritationen oder Taubheitsgefühle

Häufigkeit der Anwendung

Die empfohlene Behandlungsfrequenz richtet sich nach Hautzustand und Behandlungsziel:

  • Bei behandlungsbedürftiger Haut kann Ultraschall als wöchentliche Kurbehandlung eingesetzt werden.
  • Zur Erhaltung einer gesunden Hautstruktur wird eine Ultraschallbehandlung in Intervallen von vier bis sechs Wochen empfohlen.

Vorteile des Verfahrens

  • Nicht-invasiv, keine Ausfallzeit
  • Gute Verträglichkeit und breite Anwendbarkeit
  • Kombination mit anderen ästhetischen Behandlungen möglich

Fazit

Ultraschall in der Kosmetik bietet eine effektive und sichere Methode zur Verbesserung der Hautstruktur und Straffung, wenn er fachgerecht angewendet wird. Besonders HIFU gilt als vielversprechende Alternative zu invasiven Straffungsverfahren mit nachhaltigen Ergebnissen und geringem Risiko.