Säure-Basen-Haushalt

Alle wichtigen Stoffwechselprozesse in menschlichen Körper sind abhängig von einem optimalen pH-Wert des Blutes, der zwischen 7,38 und 7,42 liegt.
Zur Erklärung: Der pH-Wert ist ein Maß für die Stärke der sauren bzw. basischen Wirkung einer wässrigen Lösung.

In unserem Körper finden ständig Stoffwechselprozesse statt. Nahrungsbestandteile werden zerlegt und verwertet. Bei den Stoffwechselprozessen werden Substanzen auf-, ab- und umgebaut. Viele Stoffwechselprodukte sind sauer. Damit nicht jedes Mal, wenn saure Stoffwechselprodukte in das Blut gelangen, der pH-Wert in den sauren Bereich absinkt, verfügt der Körper über sogenannte Puffersysteme, die aktiv werden, sobald saure Substanzen in das Blut gelangen. Sie neutralisieren die Säuren und sorgen dafür, dass der Blut-pH-Wert konstant bleibt. Ist die Kapazität der Puffersysteme erschöpft, werden die Säuren im Bindegewebe sowie in den Muskeln und Gelenken abgelagert.

Säuren im Körper sind nicht schädlich, es kommt nur auf die Menge an. Salzsäure im Magen ist für die Verdauungsvorgänge und Desinfektion notwendig. Milchsäure (Lactat) entsteht im Muskel, wenn nicht ausreichend Sauerstoff zur Verfügung steht. Basen sind der natürliche Gegenspieler der Säuren. Ein Basenmolekül bildet zusammen mit einem Säuremolekül das neutrale Wassermolekül. Basen sind vor allem mineralische Stoffe: Calcium, Eisen, Kalium, Magnesium und Natrium.

Die wichtigsten Vorgänge zur Regulation des pH-Wertes der Körperflüssigkeiten sind:

  • Pufferung
  • Regulation durch die Atmung – Entfernung von Kohlendioxid (CO2
  • Regulation durch die Nieren beziehungsweise den Stoffwechsel – Entfernung von Wasserstoffionen 

Störungen des Säure-Basen-Haushaltes

Als Azidose (Übersäuerung) ist eine Störung definiert, die tendenziell Säuren zufügt oder Basen aus den Körperflüssigkeiten entfernt. Der pH-Wert liegt unter 7,37. Eine Alkalose ist eine Störung mit der Tendenz, Säure zu entfernen oder Basen zuzufügen. Bei einer Alkalose liegt der pH-Wert über 7,43.

Die Störungen des Säure-Basen-Haushaltes lassen sich in fünf Gruppen unterteilen:

  • Metabolische (stoffwechselbedingte) Alkalose
  • Metabolische (stoffwechselbedingte) Azidose
  • Latente metabolische (stoffwechselbedingte) Azidose*
  • Respiratorische (atmungsbedingte) Alkalose
  • Respiratorische (atmungsbedingte) Azidose

*Eine Sonderform ist die latente metabolische (stoffwechselbedingte) Azidose: Hier ist die Selbstregulation des pH-Wertes in seinen engen Grenzen von 7,38 und 7,42 noch erhalten.

Es ist wichtig, die der Säure-Basen-Störung zugrunde liegende Erkrankung zu erkennen und zu behandeln, denn nur so kann der Säure-Basen-Haushalt langfristig stabilisiert werden.

Metabolische Alkalose

Die metabolische Alkalose wird wie die metabolische Azidose durch eine Stoffwechselstörung verursacht, die sich durch eine Bicarbonaterhöhung oder durch den Verlust von Wasserstoffionen auszeichnet. Infolgedessen steigt der pH-Wert des Blutes über 7,45. Diese Störung des Säure-Basen-Haushaltes wird metabolisch, das heißt stoffwechselbedingt verursacht. Sie zeichnet sich durch einen Verlust an Säuren aus, wodurch ein Überschuss an Basen entsteht. Dies tritt zum Beispiel nach Erbrechen auf.

Therapie

Medikamentöse Therapie
Die metabolische Azidose kann vom Körper schlecht kompensiert werden, da hierzu die Atmung verringert werden müsste, was nur in geringem Umfang möglich ist, da der Körper weiterhin mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden muss. Die Therapie besteht deshalb in der Beseitigung der Ursachen und gegebenenfalls in der Gabe von:

  • Kaliumchloridlösungen
  • Argininhydrochlorid
  • Salzsäure

Metabolische Azidose

Die metabolische Azidose wird durch eine Stoffwechselstörung verursacht, die sich durch einen Überschuss an Säuren auszeichnet. Infolgedessen sinkt der pH-Wert des Blutes unter 7,36

Therapie

Mikronährstofftherapie (Vitalstoffe)
Geeignete basische Mineralstoffe bei einer metabolischen Azidose sind:

  • Na-Bicarbonat
  • Kaliumcitrat
  • Magnesiumcitrat
  • Calciumcitrat

Weitere Therapie
Im Vordergrund jeglicher Therapie steht die Behandlung des jeweiligen Grundleidens. Des Weiteren ist eine Ernährungsumstellung wichtig, das heißt eine vitalstoffreiche ausbalancierte Ernährung – weniger Säure-bildende Lebensmittel beziehungsweise mehr Basen-spendende Lebensmittel – sowie die Zufuhr eines Nahrungsergänzungsmittels mit basischen Mineralstoffen. 
Gerne empfehlen wir Ihnen ein für Sie geeignetes Nahrungsergänzungsmittel mit basischen Mineralstoffen zur Harmonisierung des Säure-Basen-Haushaltes.

Latente metabolische Azidose

Eine latente metabolische Azidose liegt vor, wenn die basischen Pufferreserven im Blut schon nahezu aufgebraucht wurden, es aber noch nicht zu einer pH-Wert-Verschiebung des Blutes unter 7,36 gekommen ist. Das heißt, bei der latenten metabolischen Azidose ist die Selbstregulation des pH-Wertes in seinen engen Grenzen zwischen 7,38 und 7,42 noch gegeben. Folge dieser latenten metabolischen Azidose ist eine „latente Bindegewebsazidose“, die unter anderem zu einer Demineralisation des Skelettsystems und damit zu einer Osteoporose führen kann.

Therapie

Vitalstofftherapie
Geeignete basische Mineralstoffe bei einer metabolischen Azidose sind:

  • Na-Bicarbonat
  • Kaliumcitrat
  • Magnesiumcitrat
  • Calciumcitrat

Wichtiger Hinweis!
Eine basische Nahrungsergänzung, beispielsweise mit Na-Bicarbonat als Natriumhydrogencarbonat, ist magenunverträglich, wenn keine magensäurefeste Verkapselung gewählt wird. Die Zufuhr von Natriumhydrogencarbonat ohne magensäurefeste Verkapselung führt zur Bildung von Kohlendioxid (CO2) im Magen und damit zur Beeinträchtigung der bakteriziden (bakterienabtötenden) Wirkung der Magensäure. Nur durch eine magensäurefeste Verkapselung von Natriumhydrogencarbonat erfolgt die Freisetzung erst im Dünndarm.

Die Wirksamkeit der Zufuhr basischer Mineralstoffe ist wissenschaftlich belegt. Es konnte beispielsweise gezeigt werden, dass eine Zufuhr von basischen Mineralstoffen (z. B. Mg-, Ca-, K-Citrate) bei Frauen in der Postmenopause zu einer Hemmung des Knochenabbaus führt [2].
In der Gruppe der Patienten mit rheumatoider Arthritis (primär-chronische Polyarthritis, PCP), die ein basisches Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, nahm die Intensität der Schmerzen ab, sodass bei einem Drittel der Patienten die Dosis der Medikamente reduziert werden konnte [1].

Weitere Therapie
Im Vordergrund jeglicher Therapie steht die Behandlung des jeweiligen Grundleidens. Des Weiteren ist eine Ernährungsumstellung wichtig, das heißt eine vitalstoffreiche ausbalancierte Ernährung – weniger Säure-bildende Lebensmittel beziehungsweise mehr Basen-spendende Lebensmittel – sowie die Zufuhr eines Nahrungsergänzungsmittels mit basischen Mineralstoffen. 
Gerne empfehlen wir Ihnen ein für Sie geeignetes Nahrungsergänzungsmittel mit basischen Mineralstoffen zur Harmonisierung des Säure-Basen-Haushaltes.

Respiratorische Alkalose

Die respiratorische Alkalose wird wie die respiratorische Azidose ebenfalls durch eine Störung der Atmung verursacht. Bei einer respiratorischen Alkalose liegt eine vermehrte Atmung mit Hyperventilation vor. Dies führt dazu, dass zu viel Kohlendioxid (CO2) von der Lunge abgeatmet wird und der pH-Wert des Blutes über 7,36 steigt.

Therapie

  • Beseitigen der Grundstörung
  • Bei beschleunigter Atmung (Hyperventilation) – Rückatmung der ausgeatmeten Luft

Respiratorische Azidose

Die respiratorische Azidose wird durch eine Störung der Atmung verursacht. Unter normalen Umständen wird bei jedem Atemzug ausreichend Sauerstoff ein- und Kohlendioxid ausgeatmet, sodass das notwendige Gleichgewicht im Körper stets gewährleistet ist. Bei einer respiratorischen (atmungsbedingten) Azidose liegt eine nicht ausreichende Atmung mit Hypoventilation vor, die zu einer schlechter belüfteten Lunge führt. Dadurch wird zu wenig Kohlendioxid (CO2) aus dem Körper entfernt – infolgedessen sinkt der pH-Wert des Blutes unter 7,36.

Therapie

Im Folgenden die therapeutischen Maßnahmen

Akut

  • Atmung steigern
  • Gegebenenfalls Beatmung

Chronisch

  • Medikamentöse Beseitigung eines Krampfes der Bronchien (Bronchospasmolyse)
  • Verflüssigung des Bronchialschleims (Sekretolyse)

Supplement

Gerne empfehlen wir Ihnen ein für Sie geeignetes Nahrungsergänzungsmittel mit den basischen Mineralstoffen Magnesium, Calcium und Kalium (als Citratsalze) zur Unterstützung Ihres Säure-Basen-Haushaltes.

Literatur

  1. Cseuz RM, Bender T, Vormann J: Alkaline mineral supplementation for patients with rheumatoid arthritis. Rheumatology 44, 2005, Supplement 1,i76
  2. Schaefer, Roland M: Störungen des Säure-Basen-Haushalts: Rationale Diagnostik und ökonomische Therapie: Deutsches Ärzteblatt 102, Ausgabe 26 vom 1.7.2005, Seite A-1869 / B-1603 / C-1509 Medizin

     
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