Orthokin-Therapie

Als Orthokin®-Therapie wird eine Therapiemethode bezeichnet, bei der aus dem Blut des Patienten das antiinflammatorische (entzündungshemmende) Protein Interleukin-1-Rezeptorantagonist gewonnen wird.

Grundlage dieser Methode ist die Erkenntnis, dass bei Entzündungsvorgängen im Körper sogenannte Zytokine ausgeschüttet werden. Von besonderer Bedeutung ist hierbei der Botenstoff Interleukin-1. Wird dieser ausgeschüttet, kommt es zu Entzündungen, Schmerzen oder – soweit ein Gelenk betroffen ist – zum Knorpelabbau. Gegenspieler des Interleukin-1 ist der Interleukin-1-Rezeptorantagonist. Dieser sorgt für Entzündungshemmung und Schmerzlinderung und schützt vor Knorpelabbau.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Arthrose (Gonarthrose) [1]
  • Lumbalgien/Dorsalgien (Rückenschmerzen) [2]

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Blutgerinnungsstörungen: Patienten mit Gerinnungsproblemen oder die Antikoagulanzien einnehmen.
  • Akute oder chronische Infektionen: Vor allem systemische Infektionen können eine Kontraindikation darstellen.
  • Schwere Autoimmunerkrankungen: Bei bestimmten Autoimmunerkrankungen kann die Verwendung von Interleukin-1-Rezeptorantagonisten kontraindiziert sein.
  • Allergien gegen Bestandteile der Lösung: Allergische Reaktionen auf die bei der Therapie verwendeten Substanzen.

Vor der Therapie

  • Umfassende Anamnese und Untersuchung: Erfassung der medizinischen Geschichte und aktueller Beschwerden, um die Eignung für die Therapie zu bestimmen.
  • Aufklärungsgespräch: Detaillierte Informationen über den Ablauf der Therapie, mögliche Risiken und erwartete Ergebnisse.
  • Blutabnahme: Entnahme einer Blutprobe, aus der der Interleukin-1-Rezeptorantagonist isoliert wird.

Das Verfahren

Die Orthokin®-Therapie ist ein fortschrittliches Verfahren in der Komplementärmedizin, das darauf abzielt, entzündungshemmende Wirkstoffe im Körper zu aktivieren, um Schmerzen und Entzündungen zu lindern, besonders bei Arthrose und eingeklemmten Nerven. Hier eine detaillierte Darstellung des Verfahrens:

Blutentnahme

  • Spezielle Spritze: Dem Patienten wird Blut mit einer speziellen Spritze abgenommen, die Glaskügelchen enthält. Diese Kügelchen sind so beschichtet, dass sie eine Wunde simulieren und dadurch die Blutzellen zur Produktion des Interleukin-1-Rezeptorantagonisten anregen.

Anreicherung des Blutes

  • Aktivierung der Blutzellen: Die Interaktion des Blutes mit den Glaskügelchen stimuliert die Blutzellen zur Bildung des schützenden Proteins Interleukin-1-Rezeptorantagonist.
  • Zentrifugation: Anschließend wird das Blut zentrifugiert, um Serum und Blutzellen zu trennen. Das angereicherte Serum, das den Interleukin-1-Rezeptorantagonist enthält, wird vom Rest des Blutes separiert.

Injektion

  • Direkte Applikation: Das angereicherte Serum wird direkt in das betroffene Gelenk injiziert, um bei Arthrose entzündungshemmend, schmerzlindernd und knorpelschützend zu wirken.
  • Anwendung bei Nervenproblemen: Bei eingeklemmten Nerven, wie dem Nervus ischiadicus, wird das Serum an die betreffende Nervenwurzel gespritzt, um Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen zu lindern.

Wirkungsweise

  • Antiphlogistisch: Wirkt entzündungshemmend und stellt das Gleichgewicht zwischen proinflammatorischen und antiinflammatorischen Substanzen wieder her.
  • Analgetisch: Bietet Schmerzlinderung durch die Reduzierung von Entzündungen.
  • Knorpelprotektiv: Schützt den Knorpel vor weiterem Abbau.
  • Beweglichkeitsfördernd: Verbessert die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks.
  • Abschwellend: Fördert das Abschwellen der Nervenwurzel, was bei eingeklemmten Nerven besonders hilfreich ist.

Nach der Therapie

  • Überwachung und Nachsorge: Regelmäßige Überprüfung des Behandlungserfolgs und Beobachtung möglicher Nebenwirkungen.
  • Anpassung der Behandlung: Bei Bedarf Anpassung der Therapie basierend auf dem Ansprechen des Patienten.

Mögliche Komplikationen

Frühkomplikationen

  • Infektionen an der Einstichstelle: Mögliche Infektionen durch die Blutentnahme oder Injektion.
  • Lokale Reaktionen: Schwellung, Rötung oder Schmerzen an der Injektionsstelle.

Spätkomplikationen

  • Immunreaktionen: Potenzielle allergische Reaktionen auf die injizierte Lösung.
  • Wirkungsverlust: In einigen Fällen kann es zu einem Nachlassen der therapeutischen Wirkung über die Zeit kommen.
  • Verschlimmerung von Gelenkproblemen: Obwohl selten, kann es in einigen Fällen zu einer Verschlimmerung der Symptome kommen.

Ihr Nutzen

Mithilfe der Orthokin®-Methode ist es möglich, den Knorpelabbau zu stoppen. Gleichzeitig werden die unangenehmen Beschwerden wie Schmerzen und Beweglichkeitseinschränkung spürbar gemindert.

Im Falle von Rückenschmerzen werden ebenfalls hervorragende Ergebnisse erzielt und der Schmerz kann langfristig gemindert werden, teilweise sogar bis hin zur Beschwerdefreiheit.

Literatur

  1. GOATS-Studie (German Orthokine Osteoarthritis Trial) – weitere Informationen: www.orthokin.de 
  2. Ruhruniversität Bochum: Presseinfo 221 Ruhruniversität Bochum vom 14. Juli 2004; http://www.pm.rub.de/pm2004/msg00221.htm

     
Wir helfen Ihnen in jeder Lebenslage
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
DocMedicus Suche

 
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
ArztOnline.jpg
 
DocMedicus                          
Gesundheitsportal

Unsere Partner DocMedicus Verlag