Einleitung
Erbrechen (Emesis)

Beim Erbrechen (Emesis) (Synonyme: Brechreiz; Regurgitation; Vomitation; Vomiting; Vomitus; ICD-10-GM R11: Übelkeit und Erbrechen) handelt es sich um die rückläufige Entleerung des Magens.

Meist tritt vor oder während des Erbrechens Übelkeit auf.

Erbrechen kann viele Ursachen haben:

  • Erbrechen tritt sowohl im Zuge von Intoxikationen (Vergiftungen) und der Aufnahme verdorbener Lebensmittel als auch im Zusammenhang mit diversen Erkrankungen auf. Erbrechen wird sowohl vom zentralen als auch vom autonomen Nervensystem reguliert und stellt bei der Aufnahme von verdorbenen Speisen und Noxen eine Art Schutzmechanismus dar.
  • Auch das morgendliche Erbrechen während der Schwangerschaft tritt sehr häufig auf, die Ursache ist bislang bislang nicht genau geklärt. Es wird angenommen, dass die hormonelle Umstellung ursächlich ist.
  • Das auf Schiffsreisen auftretende Erbrechen wird durch eine Störung im Gleichgewichtsorgan des Innenohres verursacht.
  • Im Rahmen von Erkrankungen tritt Erbrechen als eines von vielen Symptomen auf. Häufig handelt es sich um Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes

Eine Sonderform des Erbrechens ist die "Zytostatika-induzierte Übelkeit und Erbrechen" (Synonym: chemotherapieinduzierte Nausea und Emesis, CINE), die besondere Beachtung in der S3-Leitlinie "Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen" erfährt.

Erbrechen kann Symptom vieler Erkrankungen sein (siehe unter “Differentialdiagnosen“).

Folgende Fragestellungen haben bei Übelkeit/Erbrechen höchste Priorität: Schwangerschaft?, dehydratisiert (Flüssigkeitsmangel)/hämodynamisch instabil (Störung des Blutflusses in den Gefäßen)?, Hochrisikosituation (s. a. unter "Symptome  Beschwerden"/Warnzeichen (red flags))?.

Verlauf und Prognose: Verlauf und Prognose sind abhängig von der Ursache des Erbrechens. In vielen Fällen verschwindet das Erbrechen von allein (bei einer Gastroenteritis (Magen-Darm-Grippe) in der Regel nach 1-2 Tagen). Bei anhaltendem (länger als zwei Tage) oder wiederholt auftretendem Erbrechen sollte zur weiteren Abklärung ein Arzt aufgesucht werden. Auch Begleitsymptome wie Oberbauchschmerzen sind Anlass zur weiteren differentialdiagnostischen Untersuchung.

Leitlinien

  1. Guideline des britischen National Institute for Health and Clinical Excellence (NICE): Diarrhoea and vomiting caused by gastroenteritis in under 5s: diagnosis and management. April 2009. www.nice.org.uk/CG084
  2. S3-Leitlinie: Supportive Therapie bei onkologischen PatientInnen – interdisziplinäre Querschnittsleitlinie. (AWMF-Registernummer: 032 - 054OL), Februar 2020 Langfassung

     
Wir helfen Ihnen in jeder Lebenslage
Die auf unserer Homepage für Sie bereitgestellten Gesundheits- und Medizininformationen ersetzen nicht die professionelle Beratung oder Behandlung durch einen approbierten Arzt.
DocMedicus Suche

 
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
   -
ArztOnline.jpg
 
DocMedicus                          
Gesundheitsportal

Unsere Partner DocMedicus Verlag